Sharingan Trio

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Zu dritt standen wir vor einer langen Reihe mit zugedeckten Leichnamen. Mir stockte der Atem. Die Aura, die dieses Leichenschauhaus hatte, jagte mir einen eiskalten Schauer über den Rücken. Wie von selbst fasste ich mir an die Oberarme und umklammerte sie fest. Ich spürte das Leid und die Schmerzen, die diese Menschen, ob nun Ninja oder nicht, durchgemacht hatten, während sie ohne jegliche Kontrolle über ihren Körper, ihr eigenes Dorf angegriffen hatten. 

„Was genau kommt dir komisch vor, Yuri", flüsterte Kakashi mir zu. 

„Ich weiß es nicht, aber es lässt mir keine Ruhe. Dieser Raum löst Unbehagen in mir aus." 

Es war schwer mein Gefühl in Worte zu fassen, ich wusste nur, dass es da war. Der Tsuchikage baute sich vor uns auf, da er die Fähigkeit hatte, in der Luft zu schweben, war er nun auf Augenhöhe mit uns. 

„Diese Menschen waren Bewohner meines Dorfes und auch wenn sie ein Verbrechen begangen haben, will ich, dass ihnen Respekt erwiesen wird." 

Wir nickten, ehe er die erste Person vorsichtig aufdeckte. Zum Vorschein kam ein junger Mann, ich würde ihn auf mein Alter schätzen. Er trug immer noch seinen Stirnschutz und Shinobi Kleidung in den bekannten Farben Iwagakures. Doch was mir sofort auffiel waren seine Augen. Sie fehlten. Schwarze Löcher klafften an den Stellen, wo vorher vermutlich zwei intakte Augen gewesen waren. Ich sah verwirrt zum Tsuchikage. 

„Was ist mit seinen Augen passiert?" 

Dieser verschränkte die Arme hinter dem Rücken. 

„Das wissen wir nicht. Ich weiß nur, dass es bei allen so ist. Sobald sie getötet werden und zwar bevor sie die Chance haben zu explodieren, verschwinden ihre Augen einfach. Das ist bisher alles, was wir mit Sicherheit sagen können." 

Unsicher trat ich näher an den Leichnam, um ihn mir genauer ansehen zu können. Meine Teamkollegen taten es mir gleich. 

„Wie lange liegt er schon hier?" Die Frage kam von Sasuke. 

„Noch nicht mal vierundzwanzig Stunden..." Der Tsuchikage bedeutete uns zu folgen. „Ich habe ihn euch mit Absicht zuerst gezeigt. Denn die Augen sind nicht das Einzige, was mir Sorgen bereitet." 

Wir liefen den langen Flur bis zum Ende entlang, wo er einen weiteren Sack öffnete. Er enthüllte ein kleines Mädchen, ihre blonden Haare waren zu zwei Zöpfen geflochten worden, auch ihr fehlten beide Augen. Ihr Anblick ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Ich drehte mich weg und hielt mir mit beiden Armen die Magengegend, da ich befürchtete mich jeden Moment übergeben zu müssen. Kakashis Hand legte sich beruhigend auf meinen Rücken. 

„Alles in Ordnung?"

„Es geht gleich wieder", versicherte ich ihm und konzentrierte mich darauf normal zu atmen. 

Normalerweise machte es mir nichts aus, aber sie war ein Kind. Das machte die Sache deutlich schlimmer. Nachdem ich einige Male tief ein und ausgeatmet hatte, beruhigte sich mein Magen wieder. Sasuke sah sich den Leichnam ganz genau an. 

„Was genau ist hier jetzt anders?", wollte ich wissen. 

Der bärtige alte Mann räusperte sich. „Ihr Herz fehlt." 

Alle drei sahen wir ihn ungläubig an. 

„Wie ihr Herz fehlt?"

„So wie ich es gesagt habe." 

Ich konnte mir keinen Reim darauf machen. „Und ist das nur bei ihr der Fall oder auch bei den anderen?"

„Das würde ich auch gerne wissen", schloss sich Kakashi mir an. 

The LegacyWhere stories live. Discover now