Beyond

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Hallo zusammen,
Ich freue mich sehr, dass meine Geschichte bei einigen von euch so guten Anklang findet und euch unterhält. Deshalb möchte ich mich zum ersten Mal an euch wenden und mich für die unregelmäßigen und vor allem für die langen Wartezeiten meiner Updates entschuldigen.
Ich hatte in den letzten Monaten viel um die Ohren und diese Fanfic ist eine Sache, die ich gut machen möchte. Es kann jedoch nur gut werden, wenn ich mich voll und ganz darauf einlassen kann. Dies war mir in letzter Zeit aufgrund von Beruf, Studium und Privatleben nicht in dem Ausmaß möglich, welches ein gutes Ergebnis geliefert hätte.
Ich bedanke mich trotzdem für eure Geduld und hoffe euch gefällt das neue Kapitel. (Auch wenn es etwas kürzer geraten ist als die sonstigen)
Bleibt gesund!

x Happyme

Die unendliche Weite aus Sand raubte dem gesamten Team die restliche Motivation.
„Das sieht nach einer Menge Arbeit und Fährten lesen aus", sagte Yuna entmutigt und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß aus dem Gesicht. Die Hitze war unerträglich, denn die Sonne prallte seit Stunden mit voller Kraft herunter. Der erhitzte Sand unter ihren Sandalen sollte die Situation nicht gerade verbessern.
Naruto war körperlich ebenso am Ende, noch dazu hatte er immer noch nichts gegessen, was die Lage zusätzlich verzwickter gestaltete . Auf leeren Magen konnte er nun mal nicht gut nachdenken.
„Ja. Einmal, wenn man Kiba und Akamaru wirklich braucht, sind sie nicht da. Ätzend."
Ein Klaps auf den Hinterkopf ließ ihn kurz aufschreien. Mit der Hand rieb er sich die betroffene Stelle.
„Weniger rumheulen, mehr laufen." Sasukes Stimmung verdüsterte sich immer weiter je länger sie unterwegs waren. Er hatte das Gefühl, dass sich keiner der hier Anwesenden, mit Ausnahme von Kakashi und Shikamaru, der Situation wirklich bewusst war. Das hier war kein Spiel mehr. Sollten sie Yuriko nicht rechtzeitig finden.... Er wollte sich die Folgen gar nicht erst ausmalen, geschweige denn auch nur einen Gedanken daran verschwenden. Sie würden sie finden. Koste es, was es wolle.

Ich nahm meine Umgebung kaum noch wahr. Madaras Jutsu raubte mir meine Sinne und es war mir mittlerweile unmöglich weiterhin dagegen anzukämpfen. Meine Energiereserven waren restlos verbraucht. Die Welt wird enden. Ich wusste nicht, wie er das gemeint hatte, noch war mir die Rolle, die ich in seinem dunklen Plan spielen sollte, bekannt. Alles, was ich mit Sicherheit sagen konnte, war, dass ich zum ersten Mal seit Langem aufrichtige und tiefsitzende Angst verspürte. Wie ein dicker Knoten saß sie in meiner Magengrube, ließ die Übelkeit in mir hochsteigen, bis ich sie in Form von Galle begann auszuspucken. Ich hustete die Flüssigkeit aus meinem Rachen, drehte den Kopf zur Seite und benetzte den steinigen Altar mit meinem Mageninhalt. Noch nie hatte ich mich so erniedrigt gefühlt. Die Dunkeln Gesichter um mich herum schienen mich auszulachen, oder begann meine Wahrnehmung mich allmählich ebenfalls zu täuschen. Das Zittern das meinen Körper erfasste, konnte ich nicht mehr kontrollieren. Madaras Worte wurden lauter, bestimmender und für mein Gehör immer unerträglicher.
„Hör endlich auf!", schrie ich mit Leibeskräften, „Bitte, macht, dass es aufhört."
In meiner Trance waren mir die Tränen, die nun strömend meine Wangen hinab rannen, gar nicht aufgefallen. Ich tauschte einen letzten Blick mit meinem Vater, der wie angewurzelt dastand, in seinen Augen konnte ich die Verzweiflung erkennen, die ich in diesem Augenblick verspürte. Mit den Lippen formte ich meine letzten Worte, ehe ich mich entschloss aufzugeben und dem hellen Licht, das vor mir erschien, nachzugeben.

Kakashi wurde nervös. Er wusste, dass jede Minute zählte und die Tatsache, dass sie bereits einige Stunden in dieser trockenen Wüste verschwendet hatten, schmälerte seinen Missmut nicht im Geringsten. Seine Gedanken gehörten einzig und allein Yuriko, all seine positive Energie richtete er auf das Ziel sie finden zu wollen. Doch wie lästiges Ungeziefer kämpfte sich die schwindende Hoffnung ihren Weg allmählich an die Oberfläche und versuchte mit aller Macht seine positive Energie anzunagen, nur um sie schlussendlich völlig zu befallen und zu zerstören.

Gedanken. Manche lauter, manche leiser. Doch was genau bezweckt das Chaos, dass dauerhaft in meinem Kopf herrscht? Hin und her. Hin und her. Stets jongliere ich mit ihnen. Sortiere nach Wichtigkeit, Sinnhaftigkeit oder nach Aussicht auf Erfolg. Hake ab und streiche durch. Wäge ab. Ist dieser Gedanke es überhaupt wert weitergeführt zu werden? Oder ist es wieder ein Ergebnis meiner Angst, meinem Zwang alles kontrollieren zu wollen? Alles nur, um letztendlich feststellen zu müssen, dass ich absolut nichts unter Kontrolle habe. Ein Schritt nach vorne. Ein Schritt zurück. Es ist ein ewiger Kampf um Klarheit in dem lauten Durcheinander, dessen Stimmen nur ich alleine hören kann. Doch es ist ein Kampf, den es sich zu kämpfen lohnt.
Auch jetzt in diesem Zustand der beinahe Bewusstlosigkeit, rang ich mit meinen Gedanken. Wärst du nur besser zu Hause geblieben, schrie einer davon.
Kakashi verdient etwas besseres, ein anderer. Die Menschen um dich herum riskieren ihr Leben für dich.
Du wirst nie gut genug sein, war jedoch der lauteste. Und auch der Schmerzhafteste. Denn es war der Gedanke, der die meiste Macht über mich besaß, der mich immer in meine Schranken wies und mir jeden beflügelten Moment zunichte machen konnte. Er zeigte mir meine Schwächen auf, meine Grenzen, die ich nur allzu gerne ignorieren würde.
Du bist stark, flüsterte eine kaum wahrnehmbare Stimme. Dieser vertraute Klang und das wohlige Gefühl, dass sich in meiner Magengrube breit machte. „Mutter", fragte ich die Frauenstimme, die ich auch nach so langer Zeit überall wieder erkennen würde. Als ich die Augen vorsichtig öffnete, war alles um mich herum weiß und leer. Der Boden unter meinen Füßen war spiegelglatt, mein Gesicht darin deutlich zu erkennen. Die vielen Schrammen darauf, sah ich gerade zum ersten Mal. Mit den Fingern fuhr ich darüber, grub sie fester in die Wangen, um mich selbst zu spüren, mir irgendeinen Hinweis darauf zu geben, was soeben mit mir geschah. Denn dies hier war mit Sicherheit nicht mehr die Realität. „War ich nun endgültig tot", schoss es mir sofort durch den Kopf. Das musste es sein. Eine andere Erklärung gab es nicht. Mir kamen die Tränen, als ich begann den Tatsachen ins Auge zu blicken.
„Hör auf zu weinen, mein Schatz."
Den Blick hebend, begegnete ich den funkelnden Augen meiner Mutter, die mich voller Freude ansahen.
„Bin ich tot", war das erste, was mir in diesem Augenblick einfiel.
Ihr Gesichtsausdruck wurde noch weicher und ein sanftes Lächeln erschien auf ihren Lippen.
„Du bist was immer du sein willst, mein Liebling. Es ist deine Welt, dein Geist, dein Unterbewusstsein."
„Du fehlst mir, Mutter", meine Worte waren ein zusammengewürfeltes Schluchzen, „so sehr, dass es schmerzt."
Vorsichtig umfasste sie mein Handgelenk, ehe sie mich in ihre Arme zog. Und es war, als wäre die Schwere in meinem Herzen mit einem Mal verpufft. Ich spürte die mütterliche Liebe, die jede Faser meines Körpers erfüllte und mich von innen heraus wärmte. Fest schloss ich meine Arme um ihren Torso, während sie beruhigend über meinen Rücken strich. Auf und ab. Auf und ab. Mit jedem Mal wurde meine Atmung flacher, regelmäßiger. Ich weiß nicht wie lange wir in diesem Zeitkontinuum so dagestanden hatten. War überhaupt Zeit vergangen oder existierte sie in dieser Welt gar nicht mehr?
Sobald mein Verstand etwas klarer war, löste ich mich aus der Umarmung und sah meine Mutter an.
„Wieso bist du hier?"
Sie zuckte kurz mit den Schultern, strich mir anschließend eine braune Locke aus dem Gesicht und legte den Kopf leicht schief.
„Das ist deine Welt. Wie wäre es also, wenn du mir erklärst wieso wir beide hier sind."
„Ich hab's vergeigt", gestand ich frustriert. Mittlerweile war mein Kopf derart zermürbt, dass auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, wie ein Ding der Unmöglichkeit erschien.
„Ich bin müde."
„Ich weiß, Liebes", entschlossen nahm sie meine Hände in ihre, „aber aufgeben ist ein Wort, dass in unserem Vokabular nicht existiert."

The LegacyWhere stories live. Discover now