The Awakening

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Ich spürte wie sich eine Hand auf meine Schulter legte und sich eine angenehme Wärme in mir ausbreitete. Als ich mich umdrehte sah ich in die Augen meiner Mutter, neben ihr mein Vater. Sie standen beide da und lächelten mich an. „Mutter? Vater? Seid ihr es wirklich?" Ich versuchte sie zu erreichen, doch sie entfernten sich immer weiter von mir. Es schien unmöglich. Ich würde niemals bei ihnen ankommen. Meine Schreie drangen nicht zu ihnen durch, sie konnten mich nicht hören, dabei hatte ich so viele Fragen, die bis heute unbeantwortet geblieben sind. Trotzdem rannte ich weiter, obwohl ich wusste, dass es keinen Zweck hatte.

Der Wecker riss mich aus meinem Traum. Das war jetzt schon der vierte in dieser Woche. Wann würde das endlich ein Ende nehmen? Genervt von dem Klingeln, stand ich auf und brachte das Dumme Ding zum Schweigen. Sechs Uhr morgens. Verflucht seist du, Sensei Asuma. Warum ließ man sein Team sich um eine solche Uhrzeit versammeln?!

Als ich mich auf den Weg zu unserem Treffpunkt machte, lag immer noch Nebel über dem Dorf Konohagakure und die Straßen waren menschenleer. Ich zog mein Stirnband etwas enger. Die engen Gassen entlangschlendernd genoss ich die Stille, die einen um diese Zeit umgab.

Am großen Tor wartete bereits Shikamaru, der mit verschränktem Armen an einem Pfosten lehnte. „Guten Morgen Shikamaru. Schlechte Laune wie immer?" Er streckte mir die Faust entgegen. „Du hast es erfasst." Ich erwiderte seinen Gruß. „Weißt du wo Choji und Asuma sind?" Sein Blick klebte immer noch am Boden, während er mit seinem Fuß Kreise in den Sand malte. „Keinen blassen Schimmer." Wir warteten gemeinsam. Das Schöne an Shikamaru war, dass er ebenfalls nicht sonderlich gesprächig war, das kam mir als eher in sich gekehrter Mensch, sehr gelegen. Trotzdem verstanden wir uns. Eben auf unsere Art und Weise. Weitere Minuten gingen ins Land, ehe sich unser Team endlich vervollständigte. „Entschuldigt Leute." Asuma kam schuldbewusst auf uns zu, bereits die erste Zigarette angesteckt und lächelte uns an. Choji hatte er im Schlepptau. Shikamaru und ich standen auf, wir hatten uns in der Zwischenzeit auf den Boden gesetzt. Ich klopfte mir den Sand von den Beinen. „Na endlich. Kann es dann jetzt losgehen?" Unser Sensei nickte, gleichzeitig hielt er mich am Handgelenk zurück. „Für alle außer dich, Yuriko." Ich verstand nicht. „Wieso?" Er blies den Rauch der Zigarette aus. „Prinzessin Tsunade möchte dich sehen." Jetzt war ich noch verwirrter. „Wieso sollte der Hokage mich sehen wollen?!" Asuma ließ von mir ab und hob abwehrend die Hände. „Das musst du sie schon selbst fragen. Ich gebe nur Befehle weiter. Wir sehen uns, sobald wir zurück sind. Sollte nur ein paar Tage dauern." Damit verschwanden die drei auch schon in den Bäumen und traten ihre Mission ohne mich an.

Vor der Tür des Hokage blieb ich stehen und hielt kurz inne, ehe ich meine Hand hob und anklopfte. „Herein", vernahm ich Tsunades Stimme aus dem Inneren. Ich betrat den Raum. „Du wolltest mich sprechen?" Als sie mich sah veränderte sich ihre Miene etwas, eigentlich kaum erkennbar, aber mir fiel es trotzdem auf. „Hallo Yuriko. Ja ich habe eine Nachricht und ich wollte es dir lieber persönlich sagen, bevor du es von jemand anderem erfährst." Mein Magen machte einen Satz. „Eine Nachricht?" Tsunade legte die Dokumente, die sich bis eben noch vor ihr befanden, zur Seite und faltete die Hände auf dem Tisch. „Bezüglich deiner Eltern." Ich spürte wie sich eine unangenehme Spannung im Raum aufbaute, versuchte sie aber mit aller Macht zu ignorieren. Eine Stille legte sich zwischen uns, bis nur noch das Vogelgezwitscher und unser gleichmäßiger Atem zu hören waren. Ich spürte, dass Tsunade nervös war, als würde ihr, das was sie mir zu sagen hatte, nicht leichtfallen. „Was ist mit ihnen?", ich durchbrach die Stille zuerst. Bevor sie begann nahm sie einen tiefen Atemzug. „Wir haben die Leichname der beiden gefunden." Meine Beine gingen wie von alleine zwei Schritte nach hinten. Ich blickte zu Boden, meine Hände zitterten, ehe ich sprach. „Leichname?! S..Sie sind...tot?" Die kalte Wand im Rücken, sank ich in mir zusammen. Tsunade stand auf. „Es tut mir so leid. Wir ver..." Ich hielt sie davon ab weiter zu sprechen. „Nicht." Die Tränen liefen mir über die Wangen, als ich aufstand und das Gebäude schnell verließ. Wenn ich noch eine Sekunde länger blieb, drohte ich zu ersticken.

The LegacyWhere stories live. Discover now