You reap what you sow

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Seufzend ließ ich mich auf der Liege im Krankenhaus von Iwagakure nieder. Choji und Shikamaru hatten mich nach einem weiteren Zwischenfall hergebracht.

"Das kann allmählich nicht mehr dein Ernst sein, Yuriko!", beschwerte sich Shikamaru, während er im Behandlungszimmer auf und ab tigerte. Er war definitiv aufgebracht.

Auf dem Weg hierher hatte er mir bereits eine ordentliche Standpauke gehalten, weil ich wieder einmal nicht hören wollte und seinen Plan durchkreuzt hatte. So kam es, dass ich bei einem Angriff wiederholt am Bein verletzt worden war. Hoffentlich fiel der Bericht zu meinen Gunsten aus, betete ich in Gedanken. Verordnete Bettruhe wäre wirklich das Letzte was ich gebrauchen konnte.

"Hörst du mir eigentlich zu?"

Shikamaru trat auf mich zu, seine ernste Miene schien langsam in Wut überzugehen.

"Ich habe mich doch bereits entschuldigt. Was willst du denn noch von mir hören?", meine Stimme war lauter geworden, um nicht zu sagen genervt.

Wir schaukelten uns gegenseitig immer weiter hoch, bis die Emotionen schier überzukochen schienen.

"Darum geht es nicht! Du musst endlich lernen das zu tun, was man dir sagt. Du kannst nicht jedes Mal machen was du willst!" Mein dunkelhaariger Kindheitsfreund hatte sich dicht vor mich gestellt und betrachtete mein verletztes Bein. "Immer wieder verweigerst du Befehle", er deutete auf die Verletzung, "und begibst dich dadurch in Gefahr, um letztendlich auf der Krankenstation zu landen."

"Es ist doch meine Entscheidung, ob ich dieses Risiko eingehen will!"

Seine Faust sauste auf die Liege hinab und schlug dicht neben meinem Oberschenkel im Polster ein.

"Du willst es einfach nicht kapieren, oder?!"

Ich blinzelte. Derart aufbrausend hatte ich ihn noch nie erlebt. Zum ersten Mal heute verschlug es mir die Sprache.

"Yuriko. Deine Entscheidungen betreffen nicht nur dich. Oft bringst du andere um dich herum ebenso in Gefahr wie dich selbst." Shikamarus Stimme war leiser geworden, der bestimmte Ton schwang aber immer noch darin mit.

Als ich nicht antwortete, wandte er sich kopfschüttelnd ab. "Du bist einfach unbelehrbar. Und deswegen habe ich keine andere Wahl, als dich zurückzuschicken."

"Was?!", ich glaubte mich verhört zu haben. "Das kannst du nicht machen!"

"Ich kann und werde! Sobald du medizinisch versorgt und entlassen worden bist, werden Naruto und Sai dich nach Konoha eskortieren."

Seine Nachricht überrumpelte mich dermaßen, dass ich nicht wusste, was ich darauf noch erwidern sollte. Ich leistete keinen Widerstand, schrie ihn nicht an und versuchte auch nicht ihn zu überreden, denn diesen Ausdruck in seinem Gesicht kannte ich nur zu gut. Shikamarus Entschluss stand fest und daran würde ich nichts mehr ändern können. Ich sah aus dem Fenster und legte die Hände in den Schoß. Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe, während ich am Saum meines Oberteils zupfte.

"Choji. Wir gehen", hörte ich ihn sagen.

Dieser nickte nur stumm, ehe er mir einen entschuldigenden Blick zuwarf. Er war vermutlich genauso erschrocken wie ich über Shikamarus Ausbruch gewesen. Ohne ein weiteres Wort verließen sie zusammen den Raum und ließen mich alleine zurück. Ich konnte nicht glauben, was gerade passiert war. Noch nie hatte er mich derart angeschrien. Den Blick senkend, betrachtete ich mein Bein, welches bis zur Mitte meines Oberschenkels einbandagiert worden war, ehe ich den Kopf in beide Hände legte. Das schlechte Gewissen überkam mich, weil meine dummen übereilten Handlungen mal wieder dazu geführt hatten, dass ich in diesem Schlamassel steckte. Wut. Enttäuschung. Frustration. Dies waren nur ein paar der Gefühle, die ich in diesem Moment verspürte. Die meisten richteten sich aber gegen mich selbst.

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