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Ich hatte noch lange mit Yuna auf dem Berg gestanden. Sie hatte nichts mehr gesagt, sondern mich einfach nur getröstet, bis meine Tränen versiegt waren. Danach waren wir ins Dorf zurückgekehrt. Ich hatte mich von ihr verabschiedet und mich auf den Heimweg gemacht, wo ich mich bäuchlings auf mein Bett fallen ließ. Den Kopf auf dem Kissen abgelegt, sah ich aus dem Fenster. Schon wieder schwirrten alle möglich Gedanken in mir herum. Die Erkenntnisse, die wir über den autopsierten Körper erlangt hatten, ließen nur einen Schluss zu. Pain war nicht der Einzige Körper, der unter der Kontrolle von jemandem stand, von dem wir weder Namen noch Standort wussten. Und ich war mir sicher, dass er uns angreifen würde. Meine Gedanken wanderten zu Naruto und ich fragte mich wie es ihm wohl gerade erging. Hoffentlich hatte er sein Training bald abgeschlossen, denn wir würden ihn definitiv brauchen, sollte Pain uns wirklich angreifen. Meine Lider wurden immer schwerer, aber gleichzeitig waren meine Gedanken zu laut, um schlafen zu können. Ich drehte mich auf den Rücken und drückte mir die Seiten meines Kopfkissens gegen die Ohren, in der Hoffnung sie verstummen zu lassen. "Wann wird das alles endlich ein Ende nehmen..." 

Die nächsten Tage blieb alles ruhig, ebenso blieb mein schlechtes Bauchgefühl bestehen. Für heute war ich mal wieder auf dem Weg zum Hokage. Mit schnellen Schritten lief ich durch das Dorf, denn ich war mal wieder spät dran. Hastig öffnete ich die Tür und eilte die Flure entlang. Kakashi begegnete mir auf halbem Weg. "Na, auch spät dran." Wir bogen um die Ecke und entdeckten Shikamaru und Yuna. Meine beste Freundin war an die Wand gelegt, Shikamaru hatte eine Hand neben ihrem Kopf an der Wand platziert. Ich sah die beiden belustigt an, noch ehe ich meinen Mund öffnen könnte, trat Kakashi einen Schritt auf die beiden zu. "Wie wärs, wenn ihr das auf nach der Besprechung verschiebt?" Sie bauten Abstand zueinander auf. Dass wir sie erwischt hatten, war ihnen peinlich. Das konnte ich aus ihren Gesichtern lesen. Wir betraten zu viert das Büro, die anderen waren bereits da. Ich fand meinen Platz neben Yuna, dabei warf ich ihr einen belustigten Blick zu. "Kein Wort", sagte sie und hob drohend die Hand. "Hab nichts gesagt", erwiderte ich schmunzelnd. Ich war froh über jeden kleinen Moment von Normalität. Meine Aufmerksamkeit lenkte ich nun wieder auf den eigentlichen Grund unserer Zusammenkunft. Tsunade saß wie immer an ihrem Schreibtisch, Shizune neben sich. Ihr Gesichtsausdruck ließ keine Schlüsse zu, weshalb wir hier genau waren. Eine neue Mission? Oder hatte es etwas mit dem Autopsie Bericht zu tun? Wir sollten es aber gleich erfahren. Sie legte die Hände auf den Tisch, ihre Körperhaltung war angespannt. "Ich habe vor ein paar Tagen den Bericht des Befundes erhalten und gelesen. Es ist jetzt klar, dass Pain nicht der Einzige ist, der von jemandem seitens Akatsuki gesteuert wird. Der Körper, den uns der alte Kröteneremit mitgebracht hat, war einer davon. Ihr fragt euch sicherlich, weshalb ich damit erst jetzt zu euch komme." Prinzessin Tsunade stand auf und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. "Nun ja, ich musste einige Tage über die nächsten Schritte nachdenken." Warum war sie derartig fahrlässig. Ich trat ohne Erlaubnis vor. "Wie konntest du so unverantwortlich handeln? In dieser Zeit hätte er bereits nach Konoha einmarschieren können und niemand hätte etwas gewusst oder geahnt. Wir wären ihm schonungslos ausgeliefert gewesen?!" Eine Hand zog mich zurück. "Yuriko! Sei jetzt still!" Es war Kakashi. Er hielt mein Handgelenk fest umschlossen. "Lass mich los. Sie ist der Hokage! Ihre Aufgabe ist es die richtigen Entscheidungen für uns zu treffen! Aber so lange zu warten, daran war rein gar nichts richtig!" Ich entriss mich seinem Griff und verließ den Raum. Draußen im Flur, stützte ich mich an der Wand, ehe ich meine Faust ballte und dagegen schlug. Mein Atem ging schwer und das Blut rauschte durch meine Adern. "Und wer soll dieses Loch deiner Meinung nach wieder reparieren?" Kakashi lehnte an der gegenüberliegenden Wand, die Hände in den Hosentaschen vergraben, fixierte er mich mit seinem freiliegenden Auge. Ich zuckte mit den Schultern. "Ist mir herzlich egal." Er stieß sich mit einem Fuß ab und kam auf mich zu. "Prinzessin Tsunade lässt dir ganz schön viel durchgehen. Nicht jeder dürfte so mit ihr reden." - "Das interessiert mich nicht. Ich sage jedem meine Meinung, da spielt eine Rangfolge keine Rolle für mich", erwiderte ich kühl. "Wo warst du die letzten Tage eigentlich?" Ich hatte ihn nicht gesehen und mich gefragt wo er steckte. Unter seiner Maske deutete sich ein Lächeln an. "Wenn du nicht wie ein Furie rausgestürmt wärst, dann wüsstest du, dass Tsunade mich am Tag, an dem sie den Bericht bekommen hatte, mit einem Spurenteam losgeschickt hat, um das Versteck des Drahtziehers auszumachen." Jetzt kam ich mir mehr als blöd vor. Ich schlug mit der Hand gegen meine Stirn. "Ich bin ein Vollidiot. Manchmal denke ich einfach nicht nach, bevor ich spreche." Kakashi legte mir einen Arm um die Schulter. Sofort breitete sich ein Kribbeln in meiner Magengegend aus, das ich versuchte zu ignorieren. "Du denkst eben immer mit dem Herzen zuerst." Die plötzliche Nähe seinerseits war zu viel, weshalb ich mich aus der Position befreite. Yamato kam uns entgegen, er hatte einige Schriftollen dabei und steuerte schnellen Schrittes das Büro von Tsunade an. Kakashi hielt ihn kurz auf. "Hey Yamato. Du könntest doch mit deinem Holzversteck sicher das Loch in der Wand reparieren, oder?" Er wartete keine Antwort von ihm ab, sondern ging einfach weiter, dabei zog er mich hinter sich her. Ich drehte mich zu Yamato um. "Aber das war doch meine..." - "Ach was, der macht das schon", unterbrach Kakashi mich und führte mich nach draußen. Der Arme konnte einem wirklich leid tun. 

Ich saß zusammen mit Kakashi auf einer Bank vor dem Gebäude. Er hatte sich zurückgelehnt und die Arme auf der Rückenlehne ausgestreckt. Meine Hände hatte ich neben meinen Beinen abgelegt, während ich mit meinem Fuß Kreise in den Sand malte. "Ich schätze ihr konntet ihn nicht finden." Es war mehr eine Aussage als eine Frage. "Nein, konnten wir nicht." Ich senkte den Blick. "Hab ich mir schon gedacht", sagte ich enttäuscht. Sein Blick war nach oben gerichtet. "Das hatte ich aber auch nicht erwartet. Es war ein Schuss ins Blaue, schließlich hatten wir keinerlei Anhaltspunkte, wo genau wir suchen sollten." Er hatte Recht, das wusste ich. Aber trotzdem mussten wir etwas unternehmen. Die Lage spitzte sich zu, das konnte ich spüren. "Ich habe seit Tagen ein schlechtes Gefühl", gab ich zu. Kakashi sah nun zu mir. "Du glaubst er wird bald kommen, oder?" Ich nickte wortlos. Er streckte seine Hand nach mir aus und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht, doch nahm sie danach nicht weg. Sie ruhte weiterhin auf meiner Wange. Wie sollte das helfen die Sache zu vergessen? "Kakashi...das ist nicht hilfreich." - "Ich weiß." Seinem Blick standzuhalten war unmöglich, also sah ich weg. Sogleich zog er seine Hand zurück. Kakashi stand auf und rieb sich verlegen den Hinterkopf. "Entschuldige. Das war unangebracht. Ich werde jetzt besser gehen ." Damit machte er kehrt und ließ mich allein zurück. In manchen Momenten war es fast normal zwischen Kakashi und mir, und mit einem Mal war es unmöglich die Anziehung zwischen uns zu ignorieren. Das machte mich wahnsinnig. Ich legte den Kopf in den Nacken und seufzte. "Was sollte das bei Tsunade?" Yuna kam, mit Sai im Schlepptau, auf mich zu. "Jetzt nicht, Yuna. Bitte. Ich fühle mich sowieso schon wie ein Vollidiot." Beide setzten sich zu mir. Sai schenkte mir sein unschuldiges Lächeln. "Kakashi und du...ich habe euch gesehen..." Sofort hielt ich ihm eine Hand vor den Mund. Yuna nahm sie weg. "Lass ihn weitersprechen." Sie wandte sich jetzt Sai zu. "Was hast du gesehen?" Ich schenkte ihm einen warnenden Blick. Aber er war für so etwas nicht zugänglich. "Er hat ihre Haare zurückgestrichen und seine Hand auf ihre Wange gelegt, ungefähr so." Ohne Vorwarnung demonstrierte er es Yuna. Kann die Situation wirklich noch unangenehmer werden? In dem Moment kam Shikamaru. "Was ist denn hier los?" Sie kann. Sai stand ruckartig auf und hob abwehrend die Hände. "Ich habe nur etwas demonstriert." - "Und was genau?" Shikamaru verschränkte die Arme vor der Brust. "Nur was Kakashi bei Yuri..." Bevor er weitersprechen konnte, zog ich Sai am Kragen seines Oberteils. "Du hast genug getan und gesagt. Es wäre an der Zeit die Klappe zu halten." Yuna kicherte und ging zu Shikamaru. "Sai hat Kakashi und Yuriko scheinbar in einem privateren Moment erwischt." - "Yuna!", mahnte ich sie. Shikamaru legte einen Arm um seine Freundin. "Das ist nun wirklich kein Geheimnis. Die Anziehungskraft zwischen euch könnte selbst ein Blinder erkennen." Ich errötete. Das war mir noch nie passiert. "Ihr seid echt sowas von nervig."




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