Small Victory

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Naruto sah mich an. "Ich hoffe es klappt." Ich sprach jetzt Gamabunta. "Wir werden ein Ablenkungsmanöver brauchen. Wenn dieser Treffer nicht sitzt, dann müsst ihr ohne mich weiter machen." Wir sprangen beide vom Kopf der Kröte auf den Boden. Ich konnte spüren, dass ich noch nicht wirklich wiederhergestellt war. In meiner Schulter breitete sich ein stechender Schmerz aus, der mich mein Gesicht verziehen ließ. Naruto warf mir einen sorgenvollen Blick zu. "Bist du sicher, dass du es schaffst?" Entschlossen rappelte ich mich auf und nickte. "Ich bin sicher." Er lächelte das siegessichere Lächeln, dass ich von ihm kannte. "Dann bringen wir es gemeinsam zu Ende." Naruto machte seine Fingerzeichen. "Jutsu der tausend Schattendoppelgänger." Sogleich tauchte eine Armee an Naruto Abbildern um uns herum auf. Seine Augen waren auf mich gerichtet. "Wir schaffen das." Gamabunta forderte die anderen beiden auf. "Gamaken, Gamahiro. Auf gehts. Wir werden den beiden den Weg ebnen." Sofort stürmten die drei auf unseren Gegner zu. Zugegeben wir waren mehr als nur in der Überzahl, aber ohne die Unterstützung wären unsere Chancen gleich null gewesen. Wir teilten uns auf und mischten uns unter die Doppelgänger, was in Narutos Fall viel besser funktionierte als bei mir. Sah ich ihm ja auch nicht im Geringsten ähnlich. Wenn er soweit war, würde er zu mir kommen, hatte er gesagt, deshalb verließ ich mich darauf. Bis dahin mussten wir einen Zeitpunkt abwarten bis Pain abgelenkt war. Die Kröten griffen ihn immer wieder an, doch er blockte alles ab. Dieser Typ war unglaublich stark. Doch er musste seine geballte Kraft und Aufmerksamkeit den Kröten, sowie den Doppelgängern widmen. Der Augenblick war mehr als günstig. Einer der vielen Naruto nahm meine Hand. "Bist du soweit?" Es war der Echte. Ich nickte und nutzte mein Raikiri. Ein letztes Mal. Naruto bereitete ein Rasengan vor. Unsere Jutsu verbanden sich zu einem, ehe wir von hinten auf Pain zustürmten "Wind- und Blitzversteck: Hurrikanblitz." Wir waren im absoluten Einklang. Die Gewalt unseres Angriff traf ihn, ohne dass er auch nur die Möglichkeit hatte auszuweichen. Davon würde er sich nicht mehr erholen, das war sicher. Naruto und ich landeten beide auf unseren Füßen, die Druckwelle, die unser Jutsu verursachte, drückte uns nach hinten. Doch Narutos Doppelgänger dämpften unseren Rückstoß. Als es überstanden war, konnte ich spüren, dass mein rechter Arm wie Feuer brannte. Narutos Rasengan hatte eine unglaubliche Gewalt. Und zusammen mit meinem Raikiri hatte Pain keine Chance mehr gehabt. Meine Kraft hatte ihr Ende endgültig erreicht. Schwer atmend sank ich auf den Boden. Eine Aufgabe gab es noch zu bewältigen, aber die würde ich Naruto überlassen. Er kniete vor mir. "Yuriko! Geht es dir gut?" Ich gab ihm Entwarnung. "Ich komme zurecht. Los, geh schon und finde ihn. Ich verlasse mich auf dich." Er stand auf und nahm einen von Pains Chakrastäben, ehe er sich einen in den Arm rammte, um ihn zu orten. Naruto erstaunte mich immer wieder. Sein Blick suchte nochmal meinen, ehe ich ihm das okay gab zu verschwinden. Dann rannte er los. 

Nachdem Naruto gegangen war, ließ ich mich auf den Rücken fallen und starrte zum Himmel. Meine Schulter schmerzte so sehr, dass es mir den Atem raubte, aber wir hatten es geschafft. Obwohl ich kurzzeitig wirklich geglaubt hatte es würde nicht klappen. Shikaku und Chouza, Chojis Vater, traten in mein Sichtfeld. Shikamarus Vater hob mich hoch. "Wo ist Naruto?" Ich legte den Kopf an seiner Schulter ab, da ich keine Kraft mehr hatte ihn anzusehen. "Er wird es ein für alle mal beenden." Chouza wollte los, doch ich hielt ihn auf. "Lass ihn. Naruto schafft das alleine. Ich weiß es." Chojis Vater widersprach mir nicht. Wieder verzog ich schmerzverzerrt mein Gesicht. Diese verfluchte Schulter würde mich wirklich noch umbringen, wenn ich nicht gleich irgendwelche Medikamente bekam. "Ich werde dich jetzt zurück in die Notfallstation bringen. Yuna wird sich deine Verletzung nochmal ansehen müssen." Shikakus Stimme drang nur noch leise zu mir hindurch. Ich nickte nur noch, ehe ich in eine Art Delirium verfiel. 

"Ich brauche noch mehr Mullbinden. Es blutet wieder." Ich konnte Yuna hören. "Asuma, du musst fest auf die Wunde drücken, bis ich sie abgebunden habe." Der Druck auf meine Schulter wurde größer, ebenso der stechende Schmerz, der meinen kompletten Körper durchflutete, doch mir fehlte selbst die Kraft zum Schreien. "Ich glaube Shizune hat nicht alles aus ihr rausgeholt. Ihr Chakrafluss ist an manchen Stellen immer noch gestört." Wenn ich mich nicht irrte, war das Hinata, die über mich gebeugt war. Eine weitere Schmerzwelle machte sich in mir breit, dann verlor ich das Bewusstsein. 

Langsam öffnete ich die Augen. Mit einer Hand hielt ich mir den Kopf, er fühlte sich an, als hätte ihn jemand als Boxsack zweckentfremdet. Ich wollte mich aufsetzen, aber ein brennender Schmerz ließ mich zurück auf das Kissen fallen. Meine Schulter brachte mich um, ich fasste mir an den Verband. Er war dicker als das letzte Mal. Yuna und Shikamaru kamen ins Zimmer. "Bist du endlich wach?" - "Was ist passiert? Ist Naruto wieder zurück und ist Kakashi aufgewacht?", überhäufte ich die beiden mit meinen Fragen. Shikamaru machte eine Handbewegung. "Ganz ruhig. Atme erstmal tief durch. Naruto ist wieder zurück. Unversehrt." Ich atmete erleichtert auf. "Gott sei Dank. Er hat es geschafft oder?" Beide nickten. Hatte ich es doch gewusst. Yunas Blick veränderte sich, als sie auf mich zukam und sich am Fußende des Bettes hinsetzte. Mein Magen drehte sich um und ein schlechtes Gefühl breitete sich in meinem Körper aus. "Was ist los Yuna? Kakashi geht es doch gut oder?" Sie streckte ihre Hand nach meiner aus. Ich zog sie zurück. "Was ist mit ihm?" Shikamaru legte seiner Freundin tröstend eine Hand auf die Schulter und übernahm das Wort. "Er ist. Also Kakashi..er ist noch nicht wieder aufgewacht." Das musste eine Lüge sein. "Falls das ein Scherz ist, dann ist er nicht witzig." Yuna stand auf und schlang einen Arm um Shikamaru, ehe sie ihren Kopf an seiner Brust anlehnte. "Das ist kein Witz. Er lebt, aber er wacht nicht auf. Wir wissen nicht, ob er es jemals wieder wird." Ich zeigte auf die Tür. "Geht bitte." Yuna wollte zu mir, aber Shikamaru hielt sie auf. "Nicht. Sie braucht jetzt erstmal Zeit für sich." Meine Stimme wurde lauter. "Raus." Die beiden drehten sich um und gingen. Ich vergrub den Kopf in den Händen. Der Schmerz in meiner Schulter war nichts zu dem, den ich in diesem Augenblick verspürte. Das Atmen fiel mir zunehmend schwerer und mir wurde schlecht. "Das darf nicht sein. Nicht schon wieder." Tränen rannen meine Wangen herab und benetzten das Bettlaken. Ich war mal wieder nicht stark genug gewesen. 

Die nächste Woche verbrachte ich noch in der Notfallstation. Yuna kam einige Male zu mir, um meine Schulter zu untersuchen, aber wir wechselten kaum ein Wort miteinander. Mein Blick war starr auf das Fenster gerichtet. Den ganzen Tag beobachtete ich das Treiben im Dorf. Die Aufbauarbeiten waren im vollen Gange, denn der Angriff von den sechs Pain, hatte massiven Schaden angerichtet. So gut wie kein Gebäude hatte noch gestanden. Auch mein zu Hause musste erst wieder aufgebaut werden. Meine Teamkollegen, Sai, Naruto, Shikaku und auch Chouza hatten nach mir gefragt und um einen Besuch gebeten, aber ich wollte keinen sehen. Kakashi war immer noch nicht aufgewacht und die Hoffnung, dass er es tat, schwand von Tag zu Tag mehr. Ich hatte es noch nicht über mich gebracht ihn zu besuchen. Es hätte mir nur das Herz gebrochen ihn so zu sehen. Stattdessen saß ich rum, starrte aus dem Fenster oder weinte. Ja wir hatten Pain, oder Nagato, das war wohl sein richtiger Name, besiegt. Aber wie ein Sieg fühlte sich das für mich nicht an. 

Die Nacht war über das Dorf hereingebrochen. In meinem Bett sitzend, blickte ich zum Mond. Er schien heute Nacht besonders hell und tauchte Konoha in ein angenehmes Licht. Ich hatte den Kopf auf den Knien abgelegt und dachte mal wieder an Kakashi. Seit einer Woche schob ich es vor mir her, dabei wollte ich ihn unbedingt sehen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich mich auf den Weg zu seinem Zimmer machte. Ich hatte Angst den Anblick nicht ertragen zu können. Die Tür vorsichtig öffnend, sah ich durch den schmalen Spalt hindurch, ehe ich vorsichtig den Raum betrat. Er lag rücklings im Bett. Seine Augen geschlossen. Er war bis zur Brust zugedeckt worden. Seine Maske hatte ihm keiner abgenommen. Kakashi sah aus wie immer, aber das machte die Situation nur noch schmerzhafter. Das Mondlicht fiel ihm ins Gesicht und betonte jedes seiner Gesichtszüge. Ich spürte wie mir die Tränen kamen, kämpfte aber dagegen an. Leise nahm ich mir einen Stuhl und platzierte ihn neben seinem Bett. Ich setzte mich und sah ihn eine Zeit lang einfach nur an. Dann nahm ich seine Hand in meine und streichelte mit dem Daumen seinen Handrücken. "Es ist meine Schuld." Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. "Du musst aufwachen, Kakashi. Du musst." Jetzt konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten. "Ich muss dir doch schließlich noch etwas wichtiges sagen." 

The LegacyWhere stories live. Discover now