Mission Akatsuki

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Die Informationen und Anweisungen von Tsunade waren klar und deutlich gewesen. Wir sollten das Versteck finden und weitere Hinweise sammeln, die uns hoffentlich von Nutzen sein werden. Zwar ging auch der Hokage nicht davon aus, dass wir jemanden dort vorfinden würden, sollte das aber doch der Fall sein, dann wären wir genug Leute, um uns zu verteidigen. Zumindest in der Theorie. Bevor wir aufbrachen, packte ich alles ein, was ich brauchen würde. Kunai und Shuriken packte ich in eine Tasche und befestigte sie an meinem Oberschenkel, den ich zuvor neu bandagiert hatte. Briefbomben und Fäden fanden ihren Platz in meiner Gürteltasche. Ich band mir das Haar zu einem hohen Zopf, ehe ich mein Hitaiate an meiner Stirn befestigte und mich auf den Weg zum Treffpunkt machte. Auf halbem Weg begegnete mir Yuna. Sie wirkte besorgt. "Yuriko?" Ich hatte den Blick weiterhin auf die Straße vor uns gerichtet. "Hm?" - "Ich habe Angst um dich." Ein bedrückendes Gefühl keimte in mir auf, wollte ich doch nicht, dass sie sich meinetwegen den Kopf zerbrach. Meinen Arm um ihre Schulter legend, zog ich sie näher zu mir. Dabei versuchte ich, die in mir herrschende Unruhe, nicht nach außen hin zu zeigen. "Mach dir keine Sorgen. Es wird alles gut werden." Ich wünschte ich hätte auch nur ein Wort davon selbst geglaubt, denn in Wirklichkeit hatte ich genauso viel Angst wie sie. 

Wir stellten uns in einem Halbkreis vor dem Tor auf, welches mittlerweile wieder Instand gesetzt worden war. Shikamaru und Asuma übernahmen das Wort, während Kakashi sich zu meiner rechten aufstellte, dabei streifte er federleicht meinen Oberarm und warf mir einen fragenden Blick zu. Was er wollte wusste ich, schließlich wollte ich dasselbe. Antworten. Dennoch war jetzt einfach nicht der richtige Zeitpunkt, um solch ein Gespräch zu führen. Ich konzentriere mich also stattdessen auf die Worte unserer Strategen. Wir würden später sicherlich ein paar ruhige Minuten finden, nachdem das hier vorbei war. Shikamaru warf einen Blick in die Runde. Sein Ausdruck war ernst.  "Ich weiß, wir sollen nur ein Versteck finden, aber wir müssen auch auf den Ernstfall vorbereitet sein. Sollten wir also dem Feind begegnen, liegt die höchste Priorität darauf..." Er warf mir einen Blick zu und ich nickte. Ich wusste schon, worauf das hinauslief. "...Yuriko zu beschützen." Natürlich hatte ich unlängst andere Pläne, die würde ich aber mit niemandem teilen. Asuma steckte sich eine Zigarette an, nahm einen Zug und blies den Rauch aus, bevor er fortfuhr. "Hinata, Shino und Kiba geben uns fürs Erste den Weg vor. Sobald wir einen Standort haben, werden wir uns bis zu einem bestimmten Punkt nähern. Von dort aus wird in Teams agiert. Es werden vier Zweier-Teams sowie ein Dreier-Team gebildet." Bitte lass mich nur in einem Zweiter-Team sein. "Meine Wenigkeit, Kakashi und Yuriko bilden das einzige Dreier-Team." Verflucht. Wie sollte es auch anders sein. Die vier waren ja nicht blöd, sie rechneten bereits damit, dass ich aus der Reihe tanzen würde, also trafen sie Vorkehrungen. Es würde nicht leicht werden die beiden auszutricksen, aber auch nicht unmöglich. Shikamaru setzte da an, wo Asuma aufgehört hatte. "Die restliche Aufteilung lautet wie folgt: Kiba und Naruto, Sai und Hinata, Choji und Shino, sowie Yuna und ich." Ich konnte Kiba protestieren hören. "Wieso bekomme ich den Vollidioten als Teampartner?!" Naruto verpasste ihm daraufhin eine auf den Hinterkopf. "Ich gebe dir gleich Vollidiot. Das gilt ja wohl eher für dich." Ohne ein weiteres Wort, stellte ich mich zwischen die beiden und packte sie am Kragen. "Das hier ist kein Spiel! Also reißt euch gefälligst zusammen." Die Ernsthaftigkeit in meiner Stimme überraschte selbst mich, aber wohl auch die anderen, denn es war plötzlich totenstill. Man musste mir die Anspannung definitiv anmerken. Den Griff lockernd, beruhigte ich mich und ging auf meinen Platz zurück. Yuna zog am Saum meines Oberteils. "Ist wirklich alles okay?", flüsterte sie mir zu. Alles was ich zurückgab, war ein stummes Nicken. 

Während der ersten Stunden führten Hinata und Shino uns an. Kiba bildete das letzte Glied der Kette. Ich blieb bei ihm. "Du und Naruto. Ihr solltet wirklich lernen miteinander auszukommen." Akamaru gab ein Bellen von sich. "Selbst er stimmt mir zu", sagte ich und deutete auf seinen treuen Begleiter.  Kiba schnaufte. Er konnte echt verdammt stur sein. "Versucht es einfach. Es ist wirklich wichtig." Damit gesellte ich mich zu Sai und Yuna. Die Gesellschaft der beiden war auf Reisen immer angenehm, weil sie wenig redeten und das kam mir im Moment sehr gelegen. In meinem Kopf kreisten so viele Gedanken herum. Außerdem hatte ich mir immer noch nicht überlegt, wie ich Asuma und Kakashi loswerden würde, wenn ich erstmal eine Spur ausgemacht hatte. Sai stieß mich leicht in die Seite. "Du bist sehr in Gedanken. Hast du Angst?" Manchmal war es fast niedlich, wie sorgsam er war. "Das wird schon werden." - "Wir werden auf dich aufpassen, ich verspreche es", erwiderte er mit einem Lächeln. Ich konnte hören wie Shikamaru meinen Namen rief. "Yuriko. Auf ein Wort." - "Was ist?", fragte ich, als ich neben ihm war. "Du bist nachdenklich. Das bist du nur, wenn du was im Schilde führst." Dieser Typ. Als könnte er mich lesen wie ein offenes Buch. "Die Situation ist nicht ganz einfach für mich, das ist alles." Meine Antwort stellte ihn nicht zufrieden, aber es hatte im Moment keinen Sinn die Sache auszudiskutieren. Das wusste er. "Ich behalte dich im Auge, Yuriko." - "Du solltest lieber auf Yuna aufpassen, denn wenn ihr was passiert, dann werde ich dich leider umbringen müssen, Shikamaru." Er hatte den Blick nach vorne gerichtet. "Das würde ich nie zulassen." Ja. Ich auch nicht, deshalb verfolgte ich auch andere Pläne.

Shino sammelte seine Insekten ein. Seine ruhige und gefasste Stimme erfüllte die Runde, als wir eine kurze Pause einlegten, um einen Zwischenstand zu besprechen. "Es ist nicht mehr weit. Vielleicht noch ein paar Kilometer nord-östliche Richtung." Er richtete seine Brille. Oft hatte ich mich schon gefragt, wie er wohl ohne sie aussah. Hinata benutzte ihr Byakugan, um fremdes Chakra auszumachen. "Ich kann kein Chakra aus dieser Richtung wahrnehmen. Aber ich würde es lieber nochmals nachprüfen, wenn wir uns in die Teams aufteilen." Ihre Stimme war so leise, dass ich Schwierigkeiten hatte sie zu verstehen. Außerdem wanderte ihr Blick immer wieder zu Naruto, ehe sie schnell wegsah und rot wurde. Offensichtlicher ging es gar nicht mehr, aber das würde er wohl nicht mal erkennen, wenn man es ihm ins Gesicht sagen würde. Wir setzten unsere Route für die nächste Stunde fort, ehe wir uns in die Teams aufteilten. Laut Hinata war keine Person am Standort. Ich hatte auf etwas anderes gehofft. Was soll's. Ich nahm was ich kriegen konnte. 

Asuma und Kakashi eskortierten mich durch das Gebiet, während wir die Umgebung des Unterschlupfs in einem bestimmten Radius absuchten. "Wollen wir uns nicht nochmal aufteilen? Das würde schneller gehen." Asuma lachte. "Netter Versuch." Kakashi sah mich ernst an, er fand das so gar nicht zum Lachen. "Auf gar keinen Fall." Na super. Wir schlenderten also zu dritt durch den Wald. Lange Zeit war nichts zu sehen oder zu erkennen, doch ich spürte etwas. "Ich kann etwas wahrnehmen." Sofort nahmen meine beiden Teampartner eine schützende Stellung ein. "Bist du sicher? Hinata hat doch gesagt..." Ich unterbrach Kakashi. "Ich bin sicher." Er schob sein Stirnband nach oben und entblößte sein Sharingan. Asuma zückte seine Chakraklingen. Aber auch ich war bereit für einen Kampf. "Du hältst dich zurück, ist das klar?" Asumas Tonfall war sehr bestimmend. Auf keinen Fall. Aber das sprach ich nicht laut aus. Das Chakra, das ich wahrnahm, näherte sich uns. Doch nicht von vorne, wie ich es zuerst vermutet hatte. Ich drehte mich um und versuchte meinem Hintermann einen Tritt zu verpassen. Doch der hielt meinen Fuß fest. Er war groß und die untere Hälfte seines Gesichtes war bandagiert. Nur etwas an seinen Augen störte mich. Ich nutzte seinen Griff der mich oben hielt, um mich vom Boden abzustoßen und einen Treffer mit dem anderen Bein zu landen. Als ich seinen Kopf mit voller Wucht traf, löste er sich in Wasser auf. Ein Suiton-Anwender. "Sieh einer an. Kakashi Hatake. So sehen wir uns wieder." Der Blick des Maskierten überflog uns drei. Ich sah zu Kakashi. "Wer zur Hölle ist das?" - "Zaubuza Momochi", sagte er knapp, sein Gesichtsausdruck war schockiert. "Der Söldner aus dem Wasserreich?" Ich war überrascht. "Sollte er nicht eigentlich tot sein?" Der Blick meines Teampartners verriet mir, dass ich in beiden Fällen recht hatte. Bisher hatte ich nur von Zabuza gehört, war ihm aber bis zum heutigen Tag nie persönlich begegnet, was daran lag, dass Kakashi ihn zusammen mit Team 7 eigentlich getötet hatte. Asuma und Kakashi waren nun neben mir, während uns Zabuza direkt gegenüberstand. "Aber das ist doch unmöglich." Asuma war sprachlos, als er uns beide ansah. "Scheinbar nicht", erwiderte ich kühl. Akatsuki fährt jetzt die großen Geschütze auf. Wie Sasuke gesagt hatte. Kakashi und ich benutzten gleichzeitig Chidori. Mit meinem Feuerversteck hätte ich gegen sein Wasserversteck sowieso keine Chance Das entlockte Zabuza ein spöttisches Grinsen. "Nett. Ihr gebt ein fantastisches Paar ab." Ich ignorierte seinen Kommentar und rannte auf ihn zu. Er zog sein Schwert, Dentou, das bisher auf seinen Rücken gespannt war, hervor. Er war früher einer der sieben Shinobi-Schwertkämpfer, ich musste also extrem vorsichtig sein. Ich durfte mich also auf keinen Fall von ihm treffen lassen. 


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