das zehnte Kapitel

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Aggressiv schlug ich gegen die Wand dieses Clubs, als ich Pénelope nirgendwo finden konnte. Ich würde noch die Nerven verlieren. War es das was sie wollte? Mich an meine Grenzen bringen? Ich würde diese Frau niemals verstehen können, auch wenn ich es dieses Mal war, der es möglicherweise übertreiben hatte. Gott, wir sind alle fehlerhaft.

Ich lief zum Wagen zurück, nur um dort die verehrte Dame an der Tür der Fahrerseite angelehnt zu sehen. Ihre Augen wirkten glasig und müde. Als ich sie dort so sah, tat sie mir fast leid. Hätte sie ihren Mund zugelassen, wäre ich vielleicht dazu bereit gewesen ihr ein verdammtes Taschentuch anzubieten.

„Wo warst du?", knurrte ich gestresst. Wenn sie jedesmal davon stürmen würde, sobald wir nicht der selben Meinung waren, werde ich das Geld wohl durchs Hinterherrennen eines Kindes verdienen.

„Hör auf Fragen zu stellen und bring mich endlich heim", zischte sie unverschämt als Antwort. Mit mir würde sie nicht so reden können. Da war sie an der falschen Adresse und das sollte ihr mittlerweile klar sein. Sah ich etwa aus wie einer ihrer knapp bekleideten Freundinnen, die mir nicht einmal die Namen aller Kontinente nennen könnten?

Auch nachdem sich unsere Lippen berührt hatten, dachte ich an nichts Anderes, als in Pénelopes ignorante Arroganz. Dass ich gleichzeitig die letzten Male, bei denen ich mich durch eigene und fremde Hand entlastet hatte, an ihr strenges und abgehobenes Gesicht denken musste, würde bald aufhören. Davon war ich überzeugt. Das musste ich sein.

„Ich bringe dich erst Heim, wenn du mir gesagt hast, wo zur Hölle du warst, Pénelope" Meine Wut nahm eine ungeheure Größe an. Zornig kam ich auf sie zu und hoffte, dass sie merkte, dass ich nicht der Mensch war, mit dem sie auf die Art und Weise spielen konnte.

„Pénelope hier, Pénelope da. Was ist dein Problem? Ich bin doch jetzt wieder zurück. Also fahr' mich verdammt nochmal heim" Wie gern würde ich ihr gerne den sündig zarten Mund stopfen, um sie davon abzuhalten ihr Temperament so auszuleben, dass mein Hosenbund eng wird. Was war das für eine Scheiße, die sich da in meinem Körper abspielte?

Um mich zurückzuhalten und nichts zu tun, das uns beide ins pure Verderben stürzen würde, ballte ich meine Hand zur Faust und schloss die Augen. Mein Atmen ging stockend und Pénelopes Lippen hatten sich geteilt, als wäre ihr diese Spannung mittlerweile aufgefallen. Was war nur in uns gefahren? Ich konnte sie nicht leiden, ja, fast schon verabscheuen würde ich diese Schlange, also was zur Hölle sollte dieser intensive Blickduell, der mein ganzes Blut in eine bestimmte Gegend fließen ließ?

„Mein Problem bist du. Ganz allein du. Du und deine zickige Art, als müsste alles nach deinem Willen ablaufen" Ihre Augen weiteten sich bei meinen Worten. Der Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben.

„So ist das also. Wenn du vielleicht nicht so ein arrogantes Arschloch wärst, käme es erst gar nicht dazu, dass ich zickig bin" Ihre Nasenflügel flatterten leicht und ihre Augen spuckten Feuer.

Sie war auf hundertachtzig und ich wusste nicht, ob diese Art an ihr mich mehr provozierte oder doch Hitzewellen in mir verursachte, die ich im Bezug auf ihre sehr hohe Stellung vermeiden sollte. Sie ist die Tochter der Yureks. Die Tochter der Yureks, verdammt. Wenn diese Göre es wollen würde, könnte sie dafür sorgen, dass man nicht qualvoll foltert, ehe man mir lächelnd das Hirn wegbläst.

„Hast du schon mal was von Rücksicht oder Einfühlsamkeit gehört, oder sind dir diese Wörter komplett fremd?" Wütend stieß sie mich an meiner Schulter, weshalb ich ihre Handgelenke packte und sie an mich zog, so dass sie dazu gezwungen war mir in die Augen zu schauen und auf meine nächsten Worte zu achten.

„Hast du schon mal was von Bodenständigkeit gehört, oder ist es normal als eine Yurek jedesmal so arrogant zu sein?" Meine Worte trafen sie, aber leider mehr in ihrem Stolz, als sonst irgendwo anders. Sie legte die Stirn skeptisch in Falten und sah auf meine Hand hinab.

„Noch kein einziges Mal konntest du normal mit mir sprechen, da du dir zu gut dafür bist, richtig Yurek? Ich verabscheue Menschen, wie-„

Dann tat sie es. Einfach so, ohne mich zu fragen. Ich hätte sie wegstoßen sollen, ja, sie dort stehen lassen und einfach davon rasen sollen. Sie legte ihre butterweichen Lippen auf meine und es fühlte sie an, als wäre diese Hitzewelle in meinem Körper in jeder Zelle angekommen. Mit einem Mal löste ich meine Hände von ihren Handgelenken und legte sie an ihre Taille und Rücken, so dass ich alles an ihren Körper an meinem spürte.

Verfluchte Scheiße. Verfluchte Scheiße, nochmal. Wieso konnte sie das? Woher hatte sie das gelernt? Das müsste ich ihrem Vater erzählen. Normal war es nicht, dass diese Frau so exzellent wusste, wie sie ihre Zunge und Lippen zu bewegen hatte. Nein, das war ganz und gar nicht normal. Ihr Vater, wo wie ihre Mutter, sie müssten sie dafür bestrafen. Ganz klar. Ungestraft könnte sie nicht davon mitkommen.

Das war mit Abstand die größte Sünde, die ich begangen hatte. Eine Sünde, die gegen all meine Prinzipien und Regeln ging und eine bei der ich mich trotzdem nicht davon abhalten konnte, nach ihrem sanften und leisen Keuchen ihren Körper noch fester an mich zu pressen.

Ich musste aufhören. Wir mussten aufhören. Sofort und auf der Stelle. Ihre Lippen sangen Lieder auf meinen, so gut bewegte sie dieses verbotene Mundwerk. Ihre Hand und ihre Finger zeichneten Kunstwerke auf meinem Hals und Nacken. Ihr Duft benebelte mich, als wäre ich in ein tiefes schwarzes Loch gefallen.

Pénelope löste sich, ja, riss sich förmlich von mir weg, um mir geradewegs in die Augen zu schauen und die Zunge flüchtig über die Unterlippen zu führen.

„So fühlt es sich also an verabscheut zu werden"

„So fühlt es sich also an verabscheut zu werden"

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Die Tochter des GangstersWhere stories live. Discover now