57 | Andere Liga

2.1K 60 7
                                    

Aurora

Wir sitzen gerade zusammen auf der Couch und schauen Gomorrha. Wir drei haben es mittlerweile zu unserer Serie gemacht und sind bestimmt schon beim dritten Durchlauf.

„Ich geh kurz die Wärmflasche neu auffüllen!" erzählt Adriana und verschwindet in der Küche. Wenige Sekunden später hört man auch schon das Blubbern des Wasserkochers.

Nach zehn Minuten ist Adriana immer noch nicht zurück. Mit der Ausrede ich würde mir etwas zutrinken holen verschwinde ich auch in die Küche um mal nach ihr zu schauen.

Dort steht sie an der Küchenzeile und hält sich den Bauch. „Ist wirklich alles gut?" frage ich nochmal besorgt nach. „Ja ja geht gleich wie- ahh!" sie kann nicht zu ende sprechen und zischt schmerzhaft auf.
Sofort laufe ich auf Adriana zu um sie zu schützen. Wieder wimmert sie auf und bricht zusammen. „Papa!" rufe ich hilflos nach ihm. Keine Sekunde später hockt er neben uns und nimmt Adrianas Gesicht in seine Hände. „Amore? Hey schau mich an!" flüstert er doch sie kann nicht reagieren da sie immer wieder schmerzhaft das Gesicht verzieht. „Wir fahren ins Krankenhaus!" legt er fest und hebt Adriana hoch. „Bella? Nimmst du eure Jacken und den Schlüssel vom Benz?" zustimmend nicke ich und suche alles schnell zusammen bevor ich Papa die Tür öffne. In schnellen Schritten laufen wir das Treppenhaus hinunter in Richtung Tiefgarage. Mit einem Knopfdruck öffne ich das Auto und Papa setzt Adriana auf der Rückbank ab.

Ohne lange zu überlegen setze ich mich auf die andere Seite der Rückbank und kurz darauf startet Papa den Wagen.

Nach gefühlten Stunden an Fahrt halten wir vor dem Krankenhaus. Das heißt ich muss Adrianas Hand loslassen damit Papa sie rein tragen kann. Ich folge ihm schnell. Direkt nach dem wir durch die Tür sind kommen zwei Schwestern auf uns zu und gleich danach folgt ein Rollstuhl in den sie Adriana setzen. Ohne noch ein Wort sagen zu könne schieben sie sie in einen der Räume, wieder folge ich. In einem Schockraum angekommen sind die Schwestern dabei Adriana auf eine der Liegen umzuladen.

Seit einer Weile stehen Papa und ich jetzt schon neben der Liege auf der sie liegt, schmerzhaft verzieht sie das Gesicht. Während er einen Arm um mich gelegt hat, halte ich Adrianas Hand damit sie bei schmerzen zudrücken kann.
Endlich betritt ein Arzt das Zimmer.

„Wurde ja auch mal Zeit meine Freundinn liegt seit 20 Minuten mit unerträglichen Schmerzen hier und sie bekommen es nicht auf die Reihe hier an zu tanzen!" fährt Papa den Arzt an. „Entschuldigen sie, ich habe selbst gerade erst von ihrem Fall erfahren!" verteidigt sich der Mann mittleren Alters und wendet sich Adriana zu. „Dr. Peters mein Name. So weit ich mit bekommen hab, haben sie starke Schmerzen im unteren Bauchbereich, richtig?" „Ja es waren erst leichte Schmerzen aber nach dem Essen waren sie plötzlich so extrem." bringt sie mit stockender Stimme hervor. „Ich wurde sagen wir machen einen Ultraschall um zu sehn ob es eine Auslöser gibt." schlägt der Arzt vor und eine Schwester bringt das Ultraschallgerät.

„Frau Morales, es tut mir leid ihnen das mitteilen zu müssen aber so wie es aussieht hatten sie eine Zyste an ihren Eierstöcken die geplatzt ist." erklärt der Arzt. „Was heißt das?" fragt Papa für Adriana nach. „Eine Zyste ist ein mit Flüssigkeit gefüllter Raum, meistens ist es Blut, wenn diese Zyste platz könne Organe und ähnliches verletzt werden im Fall von Frau Morales sind es die Eierstöcke was bedeutet das sie höchst wahrscheinlich keine Kinder mehr bekommen können. Jedoch können wir das erst nach der OP sicher sagen."

In Adrianas Augen sammeln sich immer und immer mehr Tränen. „OP?" „Ja wir müssen die ausgetretene Flüssigkeit entfernen!" erzählt er. Auch Papa steht sein Schock ins Gesucht geschrieben. „Eine Schwester bringt sie erstmal auf ihr Zimmer und morgen früh werden sie dann Operiert!"

Es ist mittlerweile 21.30 Uhr das heißt wir sind seit ca. zwei Stunden hier. Adriana hat seit dem sie auf dem Zimmer ist kein Wort mehr geredet. Auch Papa schaut schweigend aus dem Fenster und ich? Ich sitze mitten drin weiß nicht wie ich mich verhalten soll! Will Adriana mich überhaupt hier haben ich mein sie erfährt das sie wahrscheinlich keine Kinder mehr bekommen kann und dann sitze ich hier, die Tochter ihres Freundes.

„Ich glaube ich sollte gehn, ich bin gerade etwas fehl am Platz!" meine ich und will den Raum verlassen. „Nein! Bitte bleib hier!" bittet mich Adriana und rückt auf ihrem Bett ein Stück zur Seite. Also entferne ich mich wieder von der Tür und lege mich neben sie. Eng an einander gekuschelt liegen wir in ihrem Krankenhausbett. Papa bewegt sich nun auch vom Fenster weg, schnappt sich einen Stuhl und setzt sich neben das Bett. Er nimmt von jedem ein Hand. „Egal was passiert ihr beide seit mein ein und alles!" flüstert er und sein Gesicht ziert eintrauriges Lächeln. Ich weiß das auch er noch ein Kind wollte. Eins das er ganz aufwachsen sehen kann. Was ich ihm keines Falls in irgend einer Weise böse nehme! Doch er würde Adriana wegen so etwas nie verlassen, niemals!

Ungeduldig knete ich meine Hände. Hoffentlich geht alles Gut! Adriana ist gerade im OP und wir sitzen in ihrem Patientenzimmer. Ich hab echt Angst das ihr was passiert. „Hey mia Bella! Alles wird gut sie ist genau wie du eine Kämpferin!" flüstert mir Papa zu und zieht mich in seine Arme.

Und er hat recht, wie nach Plan schieben die Schwester Adriana eine Stunde später wieder ins Zimmer.
Adriana ist in einer Art Halbschlaf da sie anscheinend gerade erst von der Narkose erwacht ist. „Hey!" begrüßt sie Papa sanft. Von ihr kommt auch ein leises ‚Hey'. „Es ist alles gut verlaufen!" merkt die Schwester an bevor sie das Zimmer wieder verlässt.
„Siehst du! Das klingt doch super, gleich kommt auch der Arzt!" meint Papa und lächelt fröhlich. Und kurz darauf betritt auch schon Dr. Peters den Raum. „Guten Morgen Herr Ragucci, Aurora!" begrüßt er uns wir erwiesen es und so fängt er an zu erzählen. „Also Frau Morales, die OP ist einwandfrei verlaufen wir konnten das ganze Blut Problemlos entfernen." erzählt er." Setzt aber kurz darauf zum weitersprechen an...

Andere Liga | RAF CamoraWhere stories live. Discover now