37 | Andere Liga

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Farido

Sofort laufe ich ins Wohnzimmer in der Hoffnung einen unversehrten Raf vorzufinden.

Als ich im Wohnzimmer angekommen bin sitzt da zum Glück wirklich Raf. Ihm geht es anscheinend auch mehr als gut.

Sofort staut sich Wut in mir an. „Alter das ist doch nicht dein Ernst!" fahre ich ihn an. Anscheinend haben er und sein Begleitung mich noch nicht einmal bemerkt. Geschockt fahren die beiden auseinander. „Farido?" fragt er geschockt. „Ja natürlich bin ich es!"
„Wie bist du hier rein gekommen?"
fragt er. Seine Begleitung sitz mittlerweile leicht beschämt blicken neben Raphael, ihr ist es sichtlich unangenehm.

„Mit dem Schlüssel deiner Tochter. Die übrigens zwei Stunden im strömenden Regen auf dich gewartet hat während du hier deinen Spaß hast." fahre ich ihn an.

„Sie hätte doch einfach wieder zu dir hoch gehen können als sie gemerkt hat das ich nicht komme!" gibt er trocken von sich.

Ich hätte mit allem gerechnet aber sicher nicht mit dieser Antwort. Was ist bloß in ihn gefahren

„Verstehst du es nicht oder was? Du hast deinen Tochter sitzen lassen. Weißt du was sie sich für Gedanken gemacht hat. Aurora hat sich das schlimmste ausgemalt." versuche ich ihm den Ernst der Situation zu erklären.

„Wir hocken uns 24/7 auf der Pelle. Da kann ich mir doch auch mal Zeit für mich nehmen oder ist das zu viel verlangt?!" meinte er nur und zündet sich eine Kippe an.

„Klar kannst du das aber dann sag doch vorher was. Aurora dachte du hattest einen Unfall oder ähnliches während du hier mit.." Ich deute auf die Frau neben ihm da ich keine Ahnung habe wie sie heißt. „Adriana" wirft sie schüchtern ein „.. wie auch immer deinen Spaß hast."

„Ich muss mich doch wohl nicht bei meiner Tochter abmelden!" kommt es von ihm nur. „Ich weiß echt nicht was mit dir los ist aber so kenn ich dich nicht. Melde dich am besten wenn du wieder normal bist. Bis dahin bleibt Aurora bei mir." mit den Worten verlasse ich den Raum. Ich hole aus Auroras Zimmer ein Paar Klamotten und Sachen die sie vielleicht gebrauchen könnte. Ich stopfe alles in die Corbo Tasche die auf dem Boden liegt und suche noch etwas Hundefutter für Snikkerz und verlasse so schnell wie möglich die Wohnung.

In der Tiefgarage schmeiße ich die Tasche in den Kofferraum. Gestresst atme ich aus und lehne mich gegen mein Auto. Mit einem Blick auf mein Handy fällt mir auf das ich schon fast eine Stunde weg bin. Aurora hat mich schon ein paar mal angerufen. Schnell rufe ich sie zurück. Wie auch immer ich ihr die Situation jetzt erklären soll.

„Alles gut?" fragt sie direkt nach dem sie den Anruf angenommen hat. „Ja kleine, deinem Vater geht es gut." antworte ich direkt um sie zu beruhigen. Kurz entspannt sie sich anscheinend auch. „Aber was ist dann?" „Ich erkläre es dir wenn ich zurück bin aber du bleibst die nächsten Tage erstmal bei mir!" versuche ich vorsichtig zu erklären. „Okay" sagt sie mit zitternder Stimme. „Es ist wirklich alles okay, ihm gehts gut!" somit verabschieden wir uns.

Kurz nachdem ich aufgelegt habe tippt mich jemand an der Schulter an. Es ist Adriana. „Es tut mir wirklich leid ich wusste nicht das er sich um seine Tochter kümmern musste. Raphael meinte er hätte alles geklärt. Ich will nicht das es seiner Tochter wegen mir schlecht geht." erklärt sie schüchtern. Sie ist relativ klein aber auch ein ganzes Stück größer als Aurora. Sie ist definitiv nicht hässlich und kommt auch echt sympathisch rüber. Doch mein erster Eindruck von ihr ist das sie schuld ist das Raf so zu seiner Tochter ist. Auch wenn sie anscheinend nichts wusste. Da ich keine Ahnung hab was ich jetzt antworten soll nicke ich nur.

„Darf ich fragen wie es ihr geht?" „Abgesehen davon das sie durch das Stundenlange warten im Regen, komplett unterkühlt und wahrscheinlich morgen Krank ist hatte sie vorhin einen Nervenzusammenbruch da sie dachte ihrem Vater wäre sonst was passiert. Sie musste unter vielen Dingen leiden und ist noch nicht lange bei ihm weshalb sie große Angst hat Raf zu verlieren." erzähle ich.

„Du wirst ihr ja wahrscheinlich erzählen was hier los war. Sag ihr dann auch bitte das es mir leid tut und ich ihr auf keinen Fall ihren Vater weg nehmen will."meint Adriana noch bevor sie sich Abwendet und zu ihrem Auto geht.

Ich bin gerade Zuhause angekommen da steht auch schon Aurora vor mir. Sie hat wieder Tränen in den Augen und sieht mich fragend an. Ich nehme sie erstmal in den Arm. „Komm wir setzen uns ins Wohnzimmer dann erzähl ich dir alles." weiße ich sie an.

Nachdem ich ihr alles erzählt habe sieht sie mich ausdruckslos an. „Warum hat er nicht einfach was gesagt?" „Ich weiß es nicht kleine.." Sie senkt ihren Blick. „Vielleicht will er mich jetzt nicht mehr wenn er eine Freundin hat!" meint sie plötzlich und wieder fließen hunderte von Tränen über ihre Wangen. „Nein, sowas darfst du garnicht denken. Auch wenn er sich absolut scheiße verhalten hat, liebt er dich. Du bist sein ein und alles!" „Warum macht er das dann? Er hätte doch einfach sagen können das er mal Zeit braucht anstatt mich einfach so sitzen zu lassen. Ich freu mich doch für ihn wenn er jemanden gefunden hat."

„Er weiß es doch selbst nicht warum er so gehandelt hat. So kam es mir zumindest vor. Alles wird wieder gut, morgen schon wird er merken das sein Verhalten scheiße war und wird sich entschuldigen." versuche ich Aurora klar zu machen.

Das ich damit aber komplett falsch lag konnte ich ja nicht wissen.

Mit den Nerven am Ende lehnt Aurora an meiner Schulter und ist kurz vorm einschlafen. Die Ruhe wird ihr gut tun das war einfach zu viel Stress heute. Wir haben angefangen einen Disneyfilm zu schauen damit sie auf andere Gedanken kommt. Ich hab keinen Ahnung was es für ein Film ist aber solange sie glücklich ist.

Nach einer halben Stunde ist sie dann ins Traumland abgedriftet. Somit trage ich sie hoch ins Bett um unten noch etwas fernzusehen. Ich will nicht riskieren das sie von irgendwelchen Geräuschen wieder wach wird.

Andere Liga | RAF CamoraWhere stories live. Discover now