Andere Liga | RAF Camora

23 | Andere Liga

Aurora

„Und der Preis für den Besten Liveact geht an.... RAF CAMORA" schreit die Moderatorin ins Mikro und Applaus ertönt, auch von den andern Nominierten. Papa springt auf und zieht mich in seine Arme mein Kopf lehnt an seiner Brust. Ein ‚Aww' ist von vereinzelten zu hören oder auch leise Getuschel. Wir lösendes wieder und er drückt mir einen Kuss auf die Stirn bevor er zu Bühne geht. Grinsend nimmt er den Preis entgegen. „Danke an alle meine Fans und natürlich meine Jungs. Ohne all diese Menschen wäre ich nie soweit gekommen. Doch ich will mich nicht nur bedanken, viele haben es geahnt. Es ist der Anfang vom Ende. Noch diese Jahr erscheint mein letztes Album ‚Zenit' doch wie gerade gesagt mit diesem Album fängt alles erst richtig an. Ich werde in den Hintergrund rücken und als Produzent Arbeit. Mein Ziel ist es mich jetzt mehr im Hintergrund auf zu halten und mich um meine Familie zu kümmern." mit einem Lächeln sieht er zu mir, was auch die Blicke der anderen wieder auf mich zieht. Verlegen halte ich mir die Hand vors Gesicht. Ja,ich weiß dass das ziemlich dumm ist doch was besseres fällt mir in diesem Moment nicht ein. „10 Jahre nach meinem ersten Album erscheint mein letztes Album. In dieser Zeit ist viel Passiert woran ich vorher nie Gedacht hätte es ist einfach Unglaublich! Danke für diese Jahre. Mit Zenit startet eine neu Ära und Wien weiß zu erst wann Zenit beginnt. Aber das kommt alles noch mit der Zeit." beendet er seine Rede. Tosender Applaus durchströmt den Saal und Farido macht fleißig Bilder.

Papa verlässt die Bühne und kommt zurück an unserem Tisch. „Glückwunsch Bruder" „Krass Bratan" und „Das wird Bombe" kommentieren die Anderen. Erst jetzt lasse ich mir die Worte durch den Kopf gehen, er will dieses Jahr schon sein letztes Album herausbringen. Aber bis das kommt ist noch ein Weile Zeit. Es steh ja noch Festivals und die Pap2 Zusatzkonzerte an.

Die anderen haben heute auch so einige Preise abgeräumt. Nie hätte ich gedacht mal mit soviel berühmten Leuten an einem Tisch zu sitzen und erst recht nicht das einer von ihnen mein Vater ist. Mittlerweile versteh ich garnicht mehr wovor ich so Angst hatte. Alle hier sind unglaublich herzlich so nach dem Motto ,Harte Schale weicher Kern'. Wahrscheinlich richtig Klischeemäßig.
Doch ich fühle mich so wohl hier, klar das vorhin war nicht schön aber es ist halt einfach bisschen scheiße gelaufen. Diese paar Menschen sind mir in den letzten 4 Tagen so unglaublich wichtig geworden. Eine Familie das was ich vorher nie wirklich hatte.

Es wird immer später und meine Augenfallen immer wieder zu. Mein Kopf auf meinen Armen aufgelegt lehne ich auf der Tischplatte. „Bist du Müde?" fragt Farido. „Ja" Murmel ich nur und setze mich wieder auf. „Willst du nachhause? Ich sag Raf Bescheid.." „Nein schon gut er ist grade mit Capi in ein Gespräch vertieft, ich will nicht stören und es ist ja auch noch nicht so spät." sage ich mit einem Blick auf mein Handy. 22.47h! Wieso bin ich jetzt schon Müde? „Wenn du meinst aber sag wenn du nachhause willst." meint er noch und widmet sich wieder seiner Kamera. Mein Blick schweift durch den Saal und ich beobachte die Leute hier. Ein Typ sticht mir besonders ins Auge. Schon den ganzen Abend sieht er mit einem Düstern Blick zu Papa. Ob die beiden Probleme mit einander haben?! „Du Natan? Wer ist der Typ dort der meinen Vater beobachtet?!" frage ich den Blonden neben mir. „Das ist Nazar, er und Raphael waren mal Freunde sie haben sogar ein Album zusammen aber seit einer Weile können die beiden sich nicht mehr ausstehen!" erklärt er. „Oh, aber warum?"

„Ich weiß es nicht so genau es heißt immer persönlich Differenzen. Aber in einem Song von Nazar klang es so als ob er ein Problem damit hat das dein Vater nicht mehr in Wien lebt oder darum das es nur einen großen Rapper aus Wien geben kann. Aber um das genau zu wissen musst du Raf selber fragen. Er hat sich nie direkt geäußert." „Okay" antworte ich nur. Ich will mich in nichts einmischen was mich nichts angeht. Wenn Papa bis jetzt nichts Direkt dazu gesagt hat dann wird er seine Gründe haben.

Ich beobachte weiter die Leute und halte Ausschau nach Tyga doch sie ist nirgendwo zu sehn. Mittlerweile werden meine Augenlieder auch immer schwerer. Ich lehne mich an Farido der immer noch seine Bilder durch sieht. Wie viele sind das bitte? „Nachhause?" fragt er. Ich schüttle nur meinen Kopf und schließe meine Augen.

„Alter macht ein Bild!" „Das sieht ziemlich unbequem aus" „Die beiden könne wirklich überall schlafen." es ertönt die Joker ähnliche lache von Capi. Müde öffne ich meine Augen. Die Blicke aller Leute an unserem Tisch sind auf mich und..? Farido gerichtet. Auch dieser öffnet seine Augen. Wir sind anscheinend beide eingeschlafen.

„Wie kann man auf so einer großen Veranstaltung einfach einschlafen." lacht Capi schon wieder. „Man Capi sei leise ich bin Müde." motze ich ihn verschlafen an. „Erstens nenn mich nicht immer Capi, ich heiße Vladislav und zweitens sein nicht so eine kleine Zicke." lacht er erneut. Ich brumme nur und Kuschel mich an Farido der im Gegensatz zu mir hellwach ist. „Ich wurde einfach so ersetzt!?" kommentiert Papa. „Niemals, aber Farido ist ein gutes Kissen." murmle ich worauf hin der genante lacht und mich ein Stück mehr in seinen Arm zieht. „Aber nicht wieder einschlafen, mit dem Kleid kann dich keiner mal so einfach ins Auto tragen." ertönt hinter mir die lachende Stimme von Bonez. Müde richte ich mich auf im nach hinten zu schauen dort steht Bonez und hält Tyga im Arm die auch ziemlich müde aussieht.

„Lasst uns los machen." wirft Papa ein. Worauf hin alle zustimmen. Zur Verabschiedung umarmt mich Natan, der ist sowie alle anderen mindestens einen Kopf größer als ich ist. „Gib mir mal dein Handy!" sagt er. Also hole ich mein Handy hervor und reiche es ihm. Er tippt etwas ein und wenn ich raten müsste ist es wahrscheinlich seinen Nummer. „Falls mal was ist oder du in Berlin bist kannst du mich ja anrufen." mit den Worten gibt er mir mein Handy wieder. „Das werde ich machen" lächle ich bevor ich mich noch von dem Rest verabschiede und wir uns auf den Nachhause weg machen.