31 | Andere Liga

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Aurora

„Aurora!" kommt es von den drei geschockt.

Der eben noch geschockte Blick verwandelt sich in wenigen Sekunden zu einem gefaketen Lächeln. „Wir haben dich ja so vermisst!" meint Alison und kommt auf mich zu. Sofort blocke ich jegliche Berührung ab.

„Lass gut sein." Mit den Worten drehe ich mich wieder weg und ziehe Natan an seiner Hand hinter mir her. Vor dem Zimmer in dem wir Unterricht haben kommen wir zum stehen.

„Das waren sie?" fragt er verwirrt.

„Ja warum?"

Ein leichtes grinsen liegt auf seinen Lippen. „Ich hasse die drei! Diese Alison macht sich immer und immer wieder an mich ran. Egal was ich sage oder tue sie lässt nicht locker und das obwohl sie in einer Beziehung ist. Cole tut so als wäre ich sein bester Freund, bin ich aber nicht. Er ist ein Oberflächlicher Arsch und schaut fast jedem Mädchen hinter her. Obwohl er ja mit Alison zusammen ist. Also mal unter uns: was soll das denn für eine Beziehung sein. Leyla ist noch halbwegs okay aber sie hängt immer an den anderen beiden dran und verhält sich genau so oberflächlich." erzählt er.

Jetzt muss auch ich ein bisschen grinsen. „Deshalb bin ich froh das du jetzt wieder hier bist. Es ist einfach schwer mit andren Kontakt auf zu bauen wenn sie wissen wer dein Vater ist. Keiner sagt dir offen die Meinung!" redet er weiter.

„Ja ich bin auch froh mit dir auf einer Schule zu sein. Ich kann zwar noch nicht viel zu der Sache mit meinem Vater sagen aber ich verstehe vollkommen was du meinst. Aber ich hab mal noch eine Frage: Seit wann bist du hier auf der Schule? Als ich gegangen bin warst du ja noch nicht hier." frage ich ihn. „Ich hab die letzte Zeit ja bei meiner Mam gewohnt, wie du weißt. Da sie aber nach der Trennung nach Köln gezogen ist war ich selten hier. Meinen Vater hab ich nur gesehen wenn wir im Urlaub waren oder er ein Konzert in Köln hatte. Vor einer Woche bin ich dann zu meinem Dad gezogen, weil meine Mutter ja mit dem Boxen und so nicht klar kommt." erzählter er.

„Stimmt das hatten wir ja bei der Preisverleihung schonmal."

Wie reden noch über unnötige Dinge bis Alison, Cole und Leyla an uns vorbei ins Zimmer gehen. Alle drei werfen mir abwertende Blicke zu. Sofort kommen in mir die Erinnerungen zurück. Doch ich schüttelt sie schnell wieder weg. „Jetzt wo sie gemerkt haben das du nichts mit ihnen zutun haben willst, benehmen sie sich wie vorher." stellt Natan fest. „Ja, aber weist du was: Das ist mir egal die können mich alle mal. Ich werd es denn dreien vor allem Alison nicht verzeihen. Noch dazu woll'n die sowieso nur an dich rankommen. Immerhin haben sie keinen Grund plötzlich nett zu mir zu sein. Sie wissen das mit meinem Vater ja alles nicht und sie sollen es am besten auch nicht. Lieber lass ich mich von ihnen runterziehen als wegen Raphael anders behandelt zu werden!"

„Beste Einstellung! Du hast ja außerdem mich."

„Ja" grinse ich und umarme ihn.

„So ihr zwei ab ins Zimmer die Stunde beginnt gleich." unterbricht uns Frau Neumann. Somit gehen wir in die Klasse und ich setzte mich auf den leeren Platz neben Natan. Schon klingelt es. „So ihr Lieben, bevor wir mit dem Unterricht beginnen darf ich mitteilen das Aurora wieder zurück in dieser Klasse ist." erzählt unsere Lehrerin und alle Blick fallen auf mich.

„Wie ich sehe hast du bereits Platz genommen somit geht es gleich weiter." meint sie noch und beginnt mit dem Unterricht.

Nach dem die ersten beiden Stunden vorbei sind setzen wir uns auf den Hof und reden über alles mögliche. Immer wieder bekomme ich abwertende Blicke, anscheinend hat noch keiner das Video vergessen, aber auch neidische?!

Natan ist hier sowas wie der beliebteste Typ. Aber er ignoriert es gekonnt. „Gehen dir die Blicke nicht auf die Nerven?" „Nein, ich bin es aber auch schon mein Leben lang gewohnt. Glaub mir irgendwann interessiert es dich auch nicht mehr. Übrigens wenn mein Vater uns nach dem Unterricht holt wird es noch schlimmer." erzählt er.

„Oh Gott!" lache ich. Wie es wohl wäre wenn alle wüssten wer mein Vater ist? Ob Alison, Cole und Leyla sich mir gegenüber wieder ‚normal' verhalten würden? Aber will ich das überhaupt? Nein! Ich will als Aurora gesehen werden und nicht als die Tochter von RAF Camora. Ich liebe meinen Papa, er ist der beste. Aber er ist für mich Raphael Ragucci und nicht RAF Camora.

Nach der Pause geht der Unterricht weiter. Ich höre nur teilweise zu, da Natan und ich immer irgendwas anderes machen aber ganz sicher nicht das was wir sollen.

In zehn Minuten ist die letzte Stunde vorbei und wir vertreiben uns die Zeit mit TicTacToe. Ich bin einfach zu dumm für dieses Spiel, Natan gewinnt die 7. Runde in Folge. Bevor jedoch acht draus werden klingelt es. Wir packen unsere Sachen und laufen zu den Spinden. Alison lehnt ein paar Meter von unseren Spinden entfernt an der Wand und grinst überschwänglich.

„Nati!! Wie währe es wenn ich heute mit zu dir komme!?" fragt sie.

„Ne, lass mal ich mach was mit Aurora." antwortet er nur genervt und holt seine Jacke aus dem Spind.

Ich tue es im gleich, während Alison wieder beginnt zu sprechen: „Ach gar kein Problem, die kennt sich doch, wie wir alle wissen, mit allein sein aus, da macht das heute doch auch nichts!" Sie grinst provokant an.

Ich lass mich aber diesesmal nicht unterkriegen. „Du weißt einen Scheißdreck über mich oder weißt du das ich bei meinem Vater lebe. Nein weil du eine oberflächliche Schlampe bist." Stolz und verwundet von meinem plötzlichen Mut grinst mich Natan an.

„Ich glaube dem muss ich nichts hinzufügen. Wir müssen jetzt auch los mein Dad wartet." mit den Worten packt er meine Hand und zieht mich zum Ausgang.

„Wieso darf die Kontra K kennen lernen und ich nicht ?!" schreit sie wütend hinter uns her doch wir beachten es garnicht.

Auf dem Hof lehnt Max am Auto und umarmt mich als wir bei ihm ankommen zur Begrüßung.

Hinter uns verlässt Alison das Gebäude und geht zu Leyla und Cole die die Situation schon beobachten. „Hey, kleiner Rabe!" begrüßt er mich. Bei dem Name muss ich lachen. Seinem Sohn legt die Hand auf die Schulter. „Ich würd sagen wir machen los denn, so wie ich das seh bringt die blonde dahinten dich gleich mit ihren Blicken um." meint Kontra schmunzelnd und deutet auf Alison. Wie recht er hat. Wenn Blicke töten könnten läge ich jetzt unter der Erde.

Somit setzen wir uns schnell in seinen Schwarzen AMG und fahren vom Parkplatz.

Andere Liga | RAF CamoraOù les histoires vivent. Découvrez maintenant