Jedes Mal, wenn mich diese blauen Augen anschauen verfalle ich ihm.
Sie erinnern mich an das Meer, klares Wasser, das immer dunkler wird, je tiefer du hineintauchst.
Sie sind der Schlüssel zur Seele, aber seine Tür ist von der Dunkelheit verschlungen, dass kein Mensch sie öffnen kann.
Ich habe es versucht, vergebens.

Ich bin nur eine von vielen.
Ich liebe ihn, keiner gab mir dieses Gefühl so sehr geliebt zu werden wie er.
Seine vorgespielte Art hat mich verzaubert, das Gefühl einzigartig zu sein hat mich in die Traumwelt gebracht, dass ich nur gerade blickte und nicht den Schaden sah, der um mich passiert.
Doch die Realität ist anders als die pinke Blase, in der du schwebst.
Sie zerplatzt und übrig bleibt ein gebrochenes Herz und heiße Tränen.

∆∆∆

Die Schießscheibe steht einige Meter von mir entfernt.
Ich konzentriere mich auf meine stille Haltung, mein Atem der langsam geht und fokussiere die kleine rote Fläche mit der Kimme um anschließend den Abzug zu drücken.
Der gewohnte Knall schallt durch die Halle und hinterlässt ein Kribbeln zwischen meinen Fingern.

Das Gefühl ins leere zu schießen hat was befreiendes und doch etwas beängstigendes.
Ich hatte die letzten Tage jede Stunde meiner Zeit hier verbracht um allem zu entfliehen.
Nur hier konnte ich meine Gedanken zum schweigen bringen und ungestört trainieren.

Meine Finger knacksen und ich positioniere mich wieder über den Tisch gebeugt um die Scheibe wieder zu fokussieren und zu treffen.
Ich wäre ein perfekter Scharfschütze gewesen wenn die Tyler nicht dagegen wären.

Daniel hatte mir gegen Tylers Willen, gelehrt mit einer Waffe umzugehen damit ich mich verteidigen kann.
Sie hatten sich deswegen einige Male gestritten bis Ferrari ihm ein Szenario gegen den Kopf geworfen hat was mir durch seine illegalen Geschäfte passiert kann.

Die Sniper vor mir ist geladen und Schussbereit als die brüllende Stimme von Gabe mich aus dem Konzept bringt und ich aufschrecke.

»Lola wir müssen reden.«

»Was willst du Gabe?«, seufze ich und hoffe einfach das er mich nicht mit Problemen konfrontiert.

Ich möchte nochmal zum Schluss ansetzen, als Gabe sich mit verschränken Armen vor mich stellt und erwartungsvoll anschaut.

»Bist du verrückt? Ich hätte dich erschießen können«, motze ich ihn an und lege die Magnum auf die Seite, nachdem ich sie gesichert habe und die Zigarette in den Aschenbecher.

»Hast du mir vielleicht nicht etwas zu sagen?«.

Ich brauche nicht einmal zu überlegen, was er meint.
Gabe hat die Sache mitbekommen, jeder hat es, weil Luca damit geprallt hat mich, um den Finger gewickelt zu haben.

»Was meinst du?«.

Ich weiß was er von mir wissen will, wieso habe ich mich erneut auf Luca eingelassen?

Die Antwort: weil ich keine andere Wahl hatte als mich zu schützen und wenn es heißt, dass ich mit Luca Sex haben muss, würde ich es immer und immer wieder machen.

Gabe merkt, dass ich mich weigere etwas über dieses Thema zu äußern, weswegen er mit seiner Predigt anfängt.

»Ich bin enttäuscht von dir, ich dachte nicht das du dich wieder auf ihn einlassen würdest. Du weißt, was er dir alles angetan hat, hast du das Vergessen Lola?«.

»Gabe bitte, lass es gut sein es ändert nichts an der Tatsache das ich es gemacht habe.«

Er meint es nur gut mit mir, aber es ist meine Sache, was ich mache und was nicht. Auch wenn er mein bester Freund ist, soll er sich nicht einmischen.

GangbattleWhere stories live. Discover now