85°*

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29.03.23

»Einen Partner hast du ja schonmal«, schmunzelt Ben, da er bemerkt, wie schockverliebt ich in den Säugling bin.

»In einigen Jahren, jetzt bin ich noch etwas zu jung«, gestehe ich und versuche mir nicht anmerken zu lassen, wie nah mir dieses Thema geht.

Der Gedanke daran irgendwann ein Baby zu bekommen, mit Jason an meiner Seite, ist eine schöne Vorstellung.
Doch die Realität ist eine andere, dass ich leicht zusammenschrecke, wenn ich weiß in welchen Umkreisen es aufwachsen würde.

Benjamin nickt zustimmend zu und verschränkt die Arme vor der Brust.

»Kinder sind was Schönes aber auch sehr anstrengend, ich kann da gut reden ich habe vier davon«, er lacht amüsiert und auf seiner Stirn entstehen kleine Falten, die ihm auf eine Art sympathischer wirken lassen.

»Benji kommst du bitte kurz«.

Victoria schreit von der Küche aus nach ihm, weswegen er sich kurz entschuldigt und verschwindet.
Mit ihm könnte ich mich wirklich verstehen.

»Alles in Ordnung?«, skeptisch mustere ich Jason, sobald wir allein sind.

Ich habe sein Gesichtsausdruck gesehen als ich meinen Wunsch nach Kindern ausgesprochen habe und er sah nicht ganz begeistert aus.

»Ich will keine Kinder haben Lola, dafür bin ich nicht geschaffen, deswegen wirst du dir die Pille besorgen damit sowas verhindert wird«, der barsche Tonfall entgeht mir nicht.

Jason verschränkt die Arme vor der Brust und behält seine ernste Miene.

»Das hast du nicht selbst zu entscheiden Jay«, irritiert ziehen sich meine Augenbrauen zusammen.

Ich fühle mich gegen den Kopf gestoßen, da er mir etwas aufzwingt, das noch nie thematisiert wurde.

»Wir klären das, wenn weniger Ohren zuhören«, argumentiert Jason und nickt zum Türrahmen der Küche rüber.

Es wäre eine Lüge, wenn jemand behauptet Victoria und Benjamin haben das Gespräch nicht vom anderen Raum aus mitbekommen.

Verärgert ziehen sich meine Lippen zu einer schmalen Linie und werfe ihm flüchtig einen bösen Blick zu.

Er wird nicht nachgeben mit seiner Meinung und dieses Gespräch wird, sobald die Möglichkeit besteht, weiter ausdiskutiert.

Peggy spielt an meinen Fingern und bekommt so meine ganze Aufmerksamkeit.
Ihre kleinen Hände greifen nach meinen Haarsträhnen und automatisch muss ich lächeln.
Der kleine Wonneproppen strampelt in meinen Armen und gibt einen Laut von sich, dass mein Herz erwärmt.

»Victoria hat Brunch gemacht, kommt ihr?«, Benji sieht vom Türrahmen zu uns rüber.

Ich sehe zu Jason, der Augenblicklich zu mir schaut und darauf wartet, dass ich mich erhebe.

Beim Aufstehen pass ich auf, ihr Köpfchen zu stützen und entpuppe mich als ein Naturtalent.
Am liebsten würde ich sie die ganze Zeit im Arm halten.

In der Küche hat Victoria an nichts gespart.
Der gigantische Tisch in der Ecke des Raumes ist mit verschiedenen Leckereien gedeckt sowie Kaffee und Tee.

»Du kannst mir die Kleine geben Lola, dann hast du freie Hand zum Essen«, Victoria greift vorsichtig nach ihrer Tochter und legt sie an ihre Brust.

»Sie ist atemberaubend«, gestehe ich und meine es wirklich erst.

Benjamin nimmt am Kopfende Platz und sie gegenüber von mir.
Jason setzt sich schweigend neben mich und legt unterm Tisch, seine Hand auf meinem Oberschenkel.

GangbattleWhere stories live. Discover now