¹° 𝔇𝔢𝔯 𝔅𝔢𝔤𝔦𝔫𝔫

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Mein Leben änderte sich über Nacht als meine Eltern durch einen tragischen Unfall ums Leben kamen.

Mein Plan, eine Zukunft zu führen mit Kindern, einen Mann, der mich über alles liebt und ein großes Haus, das gegenüber meinem Elternhaus erbaut wird, scheiterte in dieser Nacht.

Hätte mir jemals jemand erzählt, ich würde ein Leben führen, das mit Hass und Gewalt geprägt ist, wäre ich Kopfschütteln davon gegangen.
Meine Eltern haben uns immer vor dem Schlechten der Welt beschützt, doch als sie starben, gab es keinen mehr.
Mit nur fünfzehn Jahren musste mein Bruder und ich aus Aberdeen Washington fliehen, da das Amt in uns nur eine Belastung sah, als uns keiner haben wollte.
Tyler mein Bruder, war zu dem Zeitpunkt noch nicht volljährig gewesen um das Sorgerecht für mich zu bekommen.

Die 'liebevolle' Familie, die wir hatten, hat uns den Rücken zugewandt, als wir sie am meisten brauchten.

Sehr gute Freunde unserer Eltern hatten nur einen bemitleidenden Blick für uns.
Pflegefamilien wollten uns nicht zusammen, sie mochten kein Geschwisterpaar das Probleme macht, weshalb sie uns trennen wollten, endlich das störende Problem beseitigen.

Wir hatten alles verloren, unsere Eltern und unser liebevolles Zuhause.
Das Letzte, was wir besaßen, war das Erbe unserer Großeltern das wir auf unserer Flucht für Essen und Fahrkarten ausgaben.

Bis unsere Wege uns nach Ohio führte und ein damaliger Drogendealer namens Daniel uns bei sich aufgenommen hat. Wir wollten nur einige Tage bleiben, uns ausruhen und zu neuen Kräften kommen als aus den Tagen, Wochen, Monate und schlussendlich fünf Jahre wurden.

Aus Daniel wurde ein Freund und aus der Freundschaft, ein Teil unserer neuen Familie.

Er hat uns in seinen Clan aufgenommen, als uns keiner wollte und ich werde ihm dafür mein Lebenslang dankbar sein.


∆∆∆


Vor dem großen Spiegel an der Wand mustere ich mein Outfit für den heutigen Abend.
Ich sehe geradezu perfekt aus.
Nicht, weil ich von mir selbst überzeugt bin, den das bin ich ganz und gar nicht, sondern weil ich genau weiß, wie ich mich für die Anlässe kleiden soll, um die anderen zufriedenzustellen.

In die heutigen Pläne wurde ich bis jetzt nicht eingeweiht, da die Jungs anderweitig etwas zu erledigen hatten.
Sie sind meistens mit der Arbeit beschäftigt und kommen erst auf mich zu, wenn es Zeit ist zu gehen.

Ich habe mich in eine schlichte dunkle Jeans gequetscht, dazu ein schwarzes Top und eine Lederjacke, die über meine schmalen Schultern fällt.
Mein Make-up ist wie immer ein langer Eyeliner, getuschte Wimpern und ein roter Lippenstift, welches mein inneres spiegelt.

»Lola kommst du?«, erklingt das laute Schreien meines Bruders durch das Haus.

Mit einem letzten Blick im Spiegel begutachte ich mein Äußeres nochmal und korrigiere noch einmal den perfekt roten Lippenstift.
Auf den hohen Schuhen laufe ich zur Zimmertür umfasse den Türgriff, um das Zimmer zu verlassen.
Tyler und der Rest wird wahrscheinlich im Wohnzimmer auf mich warten.
Das Klackern der Absätze auf dem Parkett kündigt meine Anwesenheit an als ich durch den Gang zum Wohnraum schreite und sich jeder Blick der Anwesenden auf mich richtet.

»Ich bin fertig, wo geht's denn hin?«, frage ich und werfe meinen Blick über die Gruppe, um mir Gewissheit zu verschaffen, wer alles da ist, und lasse mich gegenüber auf den Sessel nieder.

Meine Beine lege ich elegant übereinander.

Mir fällt sofort der Dresscode der Männer auf: Jogginghose und schlichtes Oberteil.

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