80° 𝕃𝕠𝕝𝕒?*

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»Diese Wichser«, frustriert und müde zugleich massiere ich mir den Nasenrücken und versuche für einen Moment einen klaren Gedanken zu fassen.

Eigentlich wollte ich den Tag ganz anders ausklingen lassen, indem ich mit Lola im Arm auf der Couch zu Hause liege und wir uns einen langweiligen Film im Fernsehen ansehen, anstatt mit Gabe im Büro von Sean zu sitzen.

Das Haus war für meine Verhältnisse zu ruhig, wenn ich nach Hause komme und Lola sich bei mir rumtreibt.
Von ihr fehlte jede Spur, dass ich sie öfters versuchte zu erreichen aber auf keiner meiner Nachrichten hat sie geantwortet.

Meine erste Vermutung lag darin das sie bei den Diamonds ist und wohl oder übel hatte ich Gabe angerufen.
Lola hat uns gezwungen Nummern zu tauschen und bis vor kurzem habe ich nie daran gedacht sie wirklich mal zu gebrauchen.

»Das sagst gerade du«, giftet Gabe bissig und wenn er nicht so verdammt recht hätte, würde ich das nicht auf mir sitzen lassen.

Er ist seit einer Stunde an meiner Seite und hat sich bereitwillig mir aufgedrängt Lola zu suchen und ich muss zugeben das es gar nicht so schlimm ist wie ich anfangs befürchtet habe.

Zumindest bis ich ihn ins Renaissance mitnehmen musste und die Sicherheitsleute von Jenkins Alarm schlugen.
Sie hatten mich in der Garage festgehalten und keine Sekunde die Möglichkeit gegeben mich zu erklären.
Erst als Sean persönlich herunterkommen musste und das Fiasko entschärfte.

»Bist du dir ganz sicher, dass sie bei den Kennedys ist?«, hinterfragt Sean und stemmt seine Arme gegen seinen Schreibtisch.

Ich bin ihm dankbar, dass er sich dazu entschlossen hat mir bei der Suche zu helfen. Eigentlich sollte er im Flieger nach Jacksonville sitzen jedoch ist er für mich etwas länger geblieben.

»Das kann doch kein verdammter Zufall sein Jenkins«, argumentiere ich.

Das Ganze ist aus meinem Schlamassel gewachsen.
Ich habe nicht auf sie aufgepasst und war in der Hinsicht einfach zu leichtsinnig gewesen.
Lola kann selbst auf sich aufpassen, jedoch habe ich sie nicht direkt auf die Bedrohung aufmerksam gemacht, sondern direkt ans Messer geliefert.
Ich hätte ihr das mit dem Treffen auf der Party erzählen sollen, sowie das mit Kyra und ihren Lapdance.

Sie werden ihren seelischen Schmerz zufügen und ich sitze hilflos hier, weil ich keinen blassen Schimmer habe, wo sie sein könnte.

»Haben die Brüder keinen Aufenthaltsort erwähnt oder der gleichen?«, überlegt Gabe und nippt am Glas seiner Limonade.

Auf dem Weg hierher hat mich der Geistesblitz auf die Spur gebracht, dass sie bei den Kennedys sein konnte und beide darüber aufgeklärt.

Keine Ahnung wie viele Worte mir Gabe an den Kopf geworfen hat und ich es schweigend über mich gebracht habe.
Und ich wiederhole mich nochmal: wenn er nicht so verdammt recht hätte.

»Nein nichts dergleichen«, ich schüttele den Kopf. Sie haben jeden Bullshit erzähl nur nicht das.
»Weißt du, wo sie sich aufhalten?«, wende ich mich an Sean.

»Nein? Woher soll ich das wissen?«.

»Du weißt sonst auch immer alles Jenkins«.

»Das stimmt aber für freie Immobilien bin ich nicht zuständig, das ist Brewsters Handwerk«, daraufhin verschränkt er die Arme vor der Brust.

»Ich kriege noch einen Nervenzusammenbruch«, knurre ich und zünde mir eine Zigarette an.

Sean wirft mir einen bösen Blick zu, äußert aber nichts.
In sein Büro herrscht striktes Raucherverbot aber meine Entzugserscheinungen vom Nikotin machen sich bemerkbar und dazu gehöre ich nicht zu der Sorte Mensch, die sich gern an Regeln hält.

»Entschuldigt mich«, Gabe sieht kurz auf sein Display, bevor er sich von uns abwendet.

»Können wir ihn vertrauen?«, fragt Sean kritisch und mustert Gabe ausgiebig während er auf der anderen Seite des Raumes telefoniert.

Er ist außer Hörweite, zum Glück den ich bin selbst von mir überrascht diese Worte zu hören.

»Ich tue es, reicht dir das?«, argumentiere ich. Gabe kann ein Idiot sein, aber ich weiß wie loyal er gegenüber Lola ist und das, was hier passiert unter uns bleibt.

Sean erwidert darauf mit einem skeptischen Blick.

»Meine Leute stehen euch zur Verfügung, wenn du sie brauchst, aber ich will keine Probleme mit den Diamonds haben«.

Sean weiß, wie er eine reine Weste behält trotz dessen das er tief in dem Business steckt.

»Er ist der einzige von ihnen, glaub mir«, versichere ich ihm.
Mehr als Gabe weiß keiner von uns und das soll am besten so bleiben.

»Ich weiß, wo sie ist«, spricht er verwundert, ob er selbst nicht begreifen kann, was aus seinem Mund kommt.

Irritiert werfe ich den Schwarzhaarigen einen Blick zu.

»Woher?«, nimmt mir Sean die Worte.

»Sie hat mich gerade angerufen und mir ihren Standort mitgeteilt«.

GangbattleWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu