39°*

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In einem Moment der reinen Stille, scheint die Welt um mich herum innezuhalten. Ich blende alles aus und fokussiere mich vollkommen auf den Mann vor mir.

Er küsst mich mit einer Intensität und Leidenschaft, die jede Faser meines Seins elektrisiert.
Seine Lippen sind heiß, feucht und verlockend geöffnet.
Ganz natürlich umschlingen meine Arme seinen Hals, ziehen ihn näher heran, während ich seine Körperwärme und den unregelmäßigen Rhythmus seines Atems gegen mich spüre.

Eine Welle der Hitze durchströmt mich, so intensiv, als ob meine Haut in Flammen steht. Seine Hände gleiten von meiner Taille langsam hinunter zu meinem Hintern. Meine Zunge tastet sich vorsichtig vor, und als sie die seine berührt, fühlt es sich an, als würde mein Herz für einen schlagartigen Moment aussetzen, um dann umso schneller zu schlagen.

Schließlich löst sich Jason von mir und ich kann nicht anders, als mit einem glückseligen Lächeln in mich hinein zu lächeln, bevor ich meine Augen öffne und zu ihm aufsehe.

»Sollen wir los?«, fragt er.

Überwältigt von dem Moment, nicke ich nur stumm, da mir bewusst ist, dass ich wohl kaum ein Wort herausbekommen würde.

Ein zufriedenes Lächeln spielt um meine Lippen, das ich einfach nicht unterdrücken kann.

»Das wird dir gefallen«, erwähnt Jason vor und winkt einem Parkservice zu, damit dieser den Wagen vorfährt. Die vorderen Türen werden uns aufgehalten und mit einem herzlichen »Dankeschön«, gleite ich auf den Beifahrersitz.

Jason manövriert den Wagen geschickt in eine Lücke im fließenden Verkehr. Ich lasse meinen Blick aus dem Fenster schweifen und genieße die friedliche Stille, die im Auto herrscht.

Das Prickeln seiner Lippen spüre ich noch immer und unbewusst berühre ich meine eigenen Lippen, was mich unwillkürlich lächeln lässt. Der Kuss war noch besser, als ich es mir je vorgestellt hatte.

»Wohin bringst du mich?«, frage ich neugierig, während ich die vorbeiziehende Stadt beobachte. Die Umgebung wird mir zunehmend fremder, je weiter wir uns vom städtischen Treiben entfernen, und meine Neugier steigt.

»Lass dich überraschen«, antwortet er mit einem schelmischen Grinsen und schüttelt den Kopf.

Für einen kurzen Moment schweift sein Blick von der Straße zu mir.

»Bitte, Jay«, flehe ich ihn an und schiebe meine Unterlippe vor.

»Wir sind gleich da, und dann wirst du es sehen«, beharrt er standhaft, und ich gebe mich geschlagen mit einem einfachen: »Okay«.

Jason verlangsamt das Tempo, als wir den Highway verlassen und auf eine kleinere Landstraße abbiegen. Das Schild »Glenville« zieht an uns vorbei.

Wir fahren an einem Yachtclub vorbei und ich frage mich, ob Jason vielleicht vorhat, uns an den nahegelegenen Hafen zu bringen.

»Fahren wir zum Hafen?«, frage ich, während wir am Gebäude vorbeifahren.

»Noch besser«, erwidert er geheimnisvoll und biegt von der Straße auf einen Feldweg ab, der durch sattes Grün führt.
Es ist menschenleer, was bedeutet, dass wir völlig ungestört sein werden.

Der Weg endet schließlich, und Jason parkt das Auto direkt vor einem Berghang.

»Komm.«

Skeptisch blicke ich Jason an, bevor ich aussteige. Es scheint, als wären wir am Ende der Welt angelangt, doch in der Ferne ist festes Land zu erkennen – Kanada.

Jason lehnt sich gegen die Motorhaube und ich kann nicht anders, als den Anblick zu bewundern.

»Unglaublich«, hauche ich.

GangbattleWhere stories live. Discover now