99° Ü𝖇𝖊𝖗 𝖘𝖊𝖎𝖓𝖊𝖗...*

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Geschockt starre ich minutenlang die Nachricht auf dem Display an, selbst als der Bildschirmschoner bereits schwarz geworden ist.

Er hat mich die letzten Wochen genug gequält und wenn es nicht genug ist, Jason eine Kugel in die Brust gejagt.
Und trotzdem weiß ich nicht, ob ich ihm den Gefallen abstreiten kann.

Das Risiko ist groß, das mir etwas passiert, aber ein Treffen würde mir verraten, was er noch will.
Und wenn ich fahre: soll ich Tyler Bescheid geben, damit er genau weiß, wo er mich findet, wenn mir etwas zustößt?
Ich sollte mich am besten auf den Weg zurück ins Krankenhaus zu Jason machen und kein Gedanken an meinem Exfreund verschwenden.

Stattdessen sitze ich zwischen zwei Stühlen und weiß nicht genau was ich machen soll.
Und es ist auch egal, wofür ich mich entscheiden werde, ob ich hinfahre oder nicht: Ich werde es trotzdem bereuen.

∆∆∆

Die ganze Fahrt über habe ich ein flaues Gefühl im Magen welches immer noch anhalten und meine Hände umfassen zittrig das Lenkrad vom Wagen.
Zuerst konnte ich überhaupt nicht mehr denken, als ich jedoch den Parkplatz erreiche, schwirren mir eine Million Gedanken durch den Kopf.

Immer wieder rede ich mir ein das er nicht gut für mich ist.
Er hat nichts Gutes an sich: das hat er darin bewiesen, indem er Jason angeschossen hat.

Vom weitem erkenne ich Luca an seinen Sportwagen gelehnt, mit der Zigarette zwischen den Lippen, die er gemütlich raucht.

Meine innere Stimme schreit, dass es meine letzte Chance ist den Mustang zu wenden und ins Krankenhaus zu fahren.

Doch der kleine Teil von mir, den er immer noch beeinflusst, kontrolliert mein Verstand das ich nichts anderes mache als auf dem sandigen Weg vor ihm zu parken.

Ich atme ein letztes Mal tief durch und schwinge mich elegant aus den Wagen, aus dem einfachen Grund: Ihm zu zeigen, was er an mir verloren hat und haben konnte.

Mein Hintern lehnt gegen die Motorhaube und selbstbewusst verschränke ich die Arme vor der Brust.

Er steht zwei Meter entfernt von mir und ich hoffe das er die Distanz zwischen uns beibehält.

Das kalte Blau in seinen Augen strahlt etwas Bedrohliches aus, als sein Blick einmal an mir runter schwenkt und an meinen Augen stehenbleibt.
Der Klos im Hals wird immer größer und es kommt mir so vor, als ob mein Herz gleich aus der Brust springt.

»Dieses Mal war ich mir nicht sicher, ob du wirklich kommst«, arrogant zieht er ein letztes Mal an der Zigarette und wirft den Stummel zu Boden.

Mit seinem Stiefel tretet er sie aus und will auf mich zu kommen.

»Bleib da, wo du bist«, warne ich, strecke den Arm aus, um den Abstand beizubehalten zwischen uns, auch wenn diese Geste ihn nicht davon abhalten wird das er mir näherkommt.

Luca stoppt und starrt erstaunt zuerst auf meine Hand dann wieder auf mich.

»Ich bin hier, weil du reden wolltest, hier bin ich aber komm mir nicht näher«.

Ob die Worte nie meine Lippen verlassen haben, läuft Luca zu mir und grinst als er meinen entgeisterten Gesichtsausdruck bemerkt. Der Sicherheitsabstand ist so gering, das er garnicht existiert.

Vielleicht wäre es besser gewesen irgendjemand hiervon zu erzählen.
Die anderen wissen nichts davon, lediglich habe ich Gabe eine Nachricht geschrieben das es etwas später wird.

Ich würde Luca alles zutrauen, auch das er mich in den Kofferraum seines Wagens packt und mich irgendwo verschleppt.

»Ich habe alles für dich getan und du hast mich hintergangen«, er schiebt seine Hände in die Jeans, die perfekt auf seiner Hüfte sitzt.

»Ich habe dich nie betrogen«, ich schüttele den Kopf.
Ich war mit ganzem Leib abhängig von ihm, niemals habe ich einen anderen Gedanken im Kopf gepflegt als ihn.

Luca greift nach meiner Hand und verringert den Abstand, um mich gegen die Haube zu zwängen.

»Bullshit«, knurrt er.

»Ein ganzes Jahr lang habe ich gebraucht dich zu zähmen und mir zu unterwerfen. Du Lola bist mein Eigentum, von niemand anders«.

Das Glühen in seinen Augen ist die bekannte Wut, die er immer wieder zum Vorschein bringt und mein altes ich hätte kapituliert, doch mein neues ich, hat gelernt sich von keinem unterkriegen zu lassen.

»Ich gehöre dir nicht, das werde ich niemals. Ich bin keine Trophäe, die man besitzt«.

Um das zu verstehen, habe ich eine Ewigkeit gebraucht, mich selbst zu lieben und mich von keinem Mann wie ihm unterzuordnen.

Das, was er mir als Mensch angetan hat, ist unverzeihlich.
Der körperliche und physische Schmerz.
Jede einzelne Narbe auf meiner Haut, der Schmerz in meiner Seele.

Er ist ein Monster, das war er in der Sekunde bereits als er durch die Haustür kam und sich mir vorgestellt hatte.

»Warum sollte ich hierherfahren Luca?«, frage ich direkt da er nicht den Anschein zeigt etwas zu sagen.

Er raubt mir jeden letzten Nerv, selbst wenn meine komplette Kraft ausgesaugt ist.

»Ich stelle dir ein Ultimatum. Du kannst hierbleiben und mit der Angst leben, dass ich hinter jeder Ecke dir auflauere oder du kommst freiwillig mit und lebst das Leben so wie du es dir vorstellst, wo immer du willst«.

»Warum sollte ich mit dir verschwinden?«.

»Weil du genau weißt das wir füreinander bestimmt sind«.

Luca lehnt seine Stirn gegen meine und wenn mein Herz nicht ausgesetzt wäre, hätte ich mich von ihm gelöst.
Seine Worte sind wie Dolche, die sich in meiner Brust bohren, mir die Luft zum Atmen nehmen.

Allein bei der Vorstellung wird mein Mund trocken.
Die Zukunft mit ihm verblasste mit jeder seiner Tat, mit jedem Schmerz, den er mir zufügte.

»Nein Luca, ich habe einfach verstanden, dass du nicht gut für mich bist«.

Sein intensiver Blick heftet an mir, aus den ich nicht lesen kann, welche Gedanken ihm im Kopf schwirren.

»Ich liebe dich Lola und ich werde alles daran setzen dich erneut an meiner Seite zu haben«.

Er schaut mich an, mit seinen großen wunderschönen blauen Augen.
Luca weiß selbst nicht mehr welche Lüge er mir erzählen soll.
Wenn er mich wirklich liebt, hätte er niemals die Hand vor mir erhoben.

Der Ekel steigt in mir, vor ihm, vor mir, vor uns.

Ich habe ihm so oft geglaubt und würde es ihm gerne glauben, doch das werde ich nicht.

Ich möchte lachen und weinen, über meine Dummheit nicht erkannt zu haben welche Spiele er mit mir getrieben hat.

»Wieso schlägst du mich dann?«, frage ich wohl wissend wie die Antwort ausfallen würde.

Er schüttelt den Kopf: »Das kannst du mir nicht antun«.

»Ich liebe dich nicht Luca und das werde ich auch nie, nur über meiner Leiche wirst du mich jemals wieder anfassen«.

»Nein Baby, nicht über irgendwelche Leiche, sondern nur einer: Jasons seiner«.

×××




Das wars meine Lieben, gestern bin ich alle Kapitel durchgegangen und hab mich an so vieles erinnert.
Ganz am Anfang hab ich mich schon bei den ersten 3 Votes gefreut und wenn ich jetzt die Kapitel anschaue sind es über 100 Stück. Ich danke jeden einzelnen von euch der mich die ganze Zeit fleißig unterstützt hat und immer gevotet und kommentiert habt.
Ein großes Dankeschön geht an meine Süße Josi die mich in der Zeit sehr unterstützt hat.

Wer jetzt denkt das Gangbattle zuende ist hat sich geirrt, sobald ihr hierher angekommen seit mit dem Lesen könnt ihr auf meiner Seite den zweiten Teil "Another Love" lesen.

GangbattleWhere stories live. Discover now