86°𝕊𝕒𝕣𝕒𝕙*

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30.03.23

Die hübsche Brünette lächelt über ihr ganzes Gesicht als sie die Schwelle betreten und auf uns zukommt.
Ich schätze sie in Jasons Alter, vielleicht ein Jahr jünger als er.

»Sarah?«.

Sie möchte ihre Arme um ihn Schlingen, wenn Jason sie nicht in ihrer Bewegung innehält und sie kritisch mustert.

»Was willst du hier? Müsstest du nicht in Atlanta sein?«.

»Ich habe Semesterferien und da ich gehört habe das du in der Stadt bist, konnte ich nicht anders als dich zu besuchen«, übertrieben klimpert sie mit ihren Wimpern.

»Ich dachte, du wirst dich freuen, wenn du sie wieder siehst«.

Victoria kommt mit einem breiten Grinsen zurück in den Essbereich und wirft mir einen anfälligen Blick zu.

Das war also von Anfang an ihren Plan gewesen?
Einer von Jasons Exfreundinnen einladen und wohl oder übel mich damit zu schikanieren.

»Ihr solltet über Nacht bleiben, wir haben genug Zimmer frei und so könnt ihr euch etwas austauschen«, schlägt Vic begeistert vor.

Entgeistert erwidere ich darauf nichts.
Es ist von Anfang an klar gewesen, dass ich nicht willkommen bin und jetzt verstehe ich einigermaßen warum.

»Eine sehr gute Idee, ich zeig dir dein Zimmer«, begeistert hüpft Sarah auf.

Jason hat nicht einmal die Möglichkeit etwas dagegen einzuwenden, da Sarah bereits seine Hand nimmt und ihn in Richtung Flur zerrt.

Das Miststück lass ich keine Sekunde allein mit ihm und genervt folge ich den Beiden und stampfe die Treppe hoch in den ersten Stock.

»Das ist das größte Gästezimmer im Haus mit angrenzendem Badezimmer«.

»Gut zu wissen danke«, Jason schaut sich flüchtig im Raum um, dass gar nicht so schlimm ist wie ich befürchtet habe.

»Ich besorge schnell Handtücher und dann komm ich wieder.«

Sarah flüchtet aus dem Zimmer und ignoriert meine Anwesenheit als sie an mir vorbeiläuft.

»Ich wusste gar nicht, dass deine Mutter besessen ist, von einer deiner Exfreundinnen«, ich wollte es mir nicht anmerken lassen, doch das entpuppt sich schwierig als gedacht.
Selbst ein Taubstummer würde mein Ärgernis raushören.

»Sie ist keine Ex, Sarah hat ein Sommer lang meine Mutter im Haushalt geholfen als sie sich das Bein gebrochen hat. Ich war damals öfters in der Stadt und da haben sich unsere Wege gekreuzt. Meine Mum bildet sich etwas ein, weil wir an einem Abend unsere Unterhaltung länger als zwei Sekunden geführt haben«, ermüdet verdreht er die Augen und wirft den Kopf in den Nacken.

»Na schön aber wieso müssen wir ausgerechnet hier über Nacht bleiben?«, frage ich und hoffe das Jason eine Lösung findet, nicht zu übernachten.

Nur Gott weißt, ob morgen früh nicht ein Kissen auf mein Gesicht liegt.

»Du kennst meine Mutter nicht, sie wird alles machen damit wir hierbleiben, auch wenn sie mir die Reifen aufstechen muss.«

Frustriert, lehne ich mich an seine Schulter.

»Worauf habe ich mich hier eingelassen?«, murmele ich: »Mit den Beiden komm ich zurecht, aber ich weiß nicht, wer von den beiden morgen eine Glatze hat«.

Ich bin nicht der Typ Mensch die sich streitet, sondern Auseinandersetzung aus dem Weg geht außer, wenn es übel wird.

Jason lacht über meine Wortwahl.

»Sie sieht keine andere Frau an meiner Seite außer Sarah, keine Ahnung was sie an ihr findet, sie ist nervig und klammert zu sehr, wenn man ihr zu viel Aufmerksamkeit schenkt«.

Victoria mag mich nicht sonderlich und das hat sie mir ausführlich zu verstehen gegeben als sie Sarah ins Haus ließ.

»Du schuldest mir was«, mit zusammen gezogenen Augenbrauen sehe ich zu ihm auf.

Jason muss kein bisschen etwas gut machen, ich habe das für ihn getan und werde auch die nächsten Stunden nicht von seiner Seite weichen, trotzdem schadet es nicht mit ihm zu spielen.

»Ich revanchiere mich«.

Seine Lippen liegen bereits auf meine, während ich am Bund seiner Jeans greife durch die plötzliche Geste.

Unwillkürlich fasse ich unter sein Oberteil und halte mich an seine Bauchmuskeln fest.
Diese Gutmachung nehme ich liebend gerne an.

»Ich wusste gar nicht, dass du trainierst«, ihre unausstehliche Stimme erklingt wieder, die uns jedoch nicht auseinander streckt.

»Verschwinde Sarah«, grummelt Jason zwischen den Lippen.

»Jason!«, empört zog Victoria scharf die Luft ein.

Wo Sarah ist, ist Victoria nicht weit entfernt.

Widerwillig lösen wir uns allerdings legt Jason besitzergreifend einen Arm um mich.

»Sowas dulde ich nicht in meinem Haus«.

»Ich bezweifle, dass du kein Sex mit Ben hast, außerdem habe ich nichts Abstoßendes gemacht als meine Freundin geküsst«, erwähnt er trocken.

Victoria erwidert nichts auf die Worte, aber ich bemerke das sie nicht begeistert darüber ist das Jason ihr die Stirn geboten hat vor Sarah und am meisten vor mir.

»Ich schlage, vor das du eure Taschen aus dem Wagen holst und euch für den Tag einrichtet«, sie schaut einmal abweisend an uns runter und verschwindet anschließend.
Sie ist stinksauer.

»Ich komme gleich«.

»Okey«, ich sehe ihm noch nach und versuche den starrenden Blick, der sich wie Dolche in mein Rücken bohrt zu ignorieren.

»Ich verstehe nicht, was er an jemanden wir dir findet«.

Entsetzt über ihre Worte wende ich mich an sie und zum ersten Mal sieht Sarah mir in die Augen.

Ich habe echt kein Problem damit ihr eine mitzugeben, wenn sie es hinaus provoziert.
Eigentlich bin ich nicht der Mensch, der mit den Händen spricht, aber sie riskiert, seitdem sie hier ist eine dicke Lippe.

»Bitte?«, selbstbewusst verschränke Ich die Arme vor der Brust und warte gespannt auf ihre kommende Beleidigung.

»Ich bin viel hübscher als du und keine Kleinkriminelle«.

»Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig, was ich bin, aber an deiner Stelle würde ich es nicht herausfinden wollen«.

Sarahs sicherer Blick schwindet langsam und ich denke das sie langsam realisiert, was für eine Art Person vor ihr steht.

Sie ist keine Konkurrenz für mich und das lass ich ihr zu verstehen geben.

»Und Liebes bitte tue mir den Gefallen und höre auf dich an meinen Freund ranzumachen. Er steht nicht auf dich und hat kein bisschen Interesse an dir«.

»Und das weißt du woher?«.

»Seitdem du hier bist, hört er nicht auf die Augen zu verdrehen und wenn er nur etwas Interesse an dir hätte, wäre er dir an die Wäsche gegangen. Hör auf meine und seine Nerven zu strapazieren.
Ich habe nichts einzuwenden mit einem genervten Jason zu vögeln, aber ich bezweifle das seine Mutter erfreut wäre, wenn wir durch das Haus schreien«.

Auf das Sprichwort kommt Jason mit den zwei Reisetaschen ins Zimmer und schaut irritiert zwischen uns Frauen, während er die Taschen absetzt.

»Habe ich was verpasst?«

»Nein Babe, Sarah und ich haben uns nur unterhalten«, dominant drücke ich ihm einen Kuss auf die Wange und sehe herausfordernd zu Sarah rüber.

»Nur unterhalten«, stimmt sie mir zu und verlässt daraufhin den Raum.
Schach und matt.

GangbattleWhere stories live. Discover now