43°

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Früh am Morgen werde ich abrupt aus dem Schlaf gerissen. Die Ereignisse der vergangenen Nacht durchziehen meinen Geist wie ein unaufhaltsamer Strom, der meine Ruhe stört und mich in die Realität zurückholt. Mein Herzschlag beschleunigt sich, als ich die Augen öffne und versuche, mich in der frühen Morgenstille zurechtzufinden.

Ich blinzle gegen das schwache Licht, das durch die Vorhänge sickert, und strecke meine Hand aus, um sicherzugehen, dass das, was geschehen ist, keine Einbildung war. Neben mir liegt Luca, tief schlafend, seine Atmung gleichmäßig und beruhigend. Trotz seiner friedlichen Miene kann ich nicht glauben, dass all das wirklich passiert ist.

Statt einer klaren Lösung für meine verworrenen Gefühle zu finden, habe ich mich erneut Luca zugewandt. Meine innere Stimme warnt mich, dass mein schlechtes Gewissen bald überhandnehmen wird, aber im Moment ist es nur ein leises Murmeln im Hintergrund meiner Gedanken.

Das Wissen, dass ich bald, wenn ich ihm in die Augen sehe, meine Entscheidungen bereuen werde, lastet schwer auf mir.

Was auch immer zwischen uns ist – es ist mehr als nur eine flüchtige Verbindung, und ich bin mir unsicher, wohin das alles führen wird. Die Tatsache, dass er mir im "Jacks" seine Gefühle offenbart hat und ich durch mein Handeln seine Hoffnungen genährt habe, macht alles noch komplizierter.

Ich wickle die Bettdecke vorsichtig um mich und gleite geräuschlos aus dem Bett. Ich sammle meine Kleider vom Boden auf, die in der Eile und Verwirrung der Nacht verstreut wurden. Leise, um niemanden zu wecken, verlasse ich das Zimmer und schließe die Tür hinter mir.

Die Stille im Haus ist beinahe greifbar, als ich mich auf Zehenspitzen zu meinem eigenen Zimmer bewege. Niemand scheint wach zu sein, was mir die Möglichkeit gibt, unbemerkt zu bleiben. In meinem Zimmer angekommen, schnappe ich mir frische Kleidung und schleiche mich ins Badezimmer.

Dort lasse ich das heiße Wasser laufen und steige unter die Dusche, in der Hoffnung, die physischen und emotionalen Spuren der vergangenen Nacht abzuwaschen.
Das heiße Wasser rinnt über meine Haut und scheint für einen Moment die Last der Erinnerungen fortzuspülen.
Die angespannten Muskeln lösen sich unter der warmen Dusche, und ich fühle mich allmählich entspannter und bereit, den Tag erträglicher zu machen.

Später sitze ich auf der Arbeitsplatte in der Küche und löffle gedankenverloren mein zweite Schüssel Müsli, während ich über mein plötzliches Hungergefühl staune.
Ich bin froh, dass ich mein Frühstück wahrscheinlich beenden kann, bevor Mr. Cooper auftaucht, der immer etwas zu kritisieren hat.

Plötzlich ertönt eine tiefe Stimme aus dem Türrahmen: »Guten Morgen, Schönheit.« Es ist Luca, der mit zerzaustem Haar und lediglich einer Jogginghose bekleidet erscheint, was ihm ein verwegenes Aussehen verleiht.

Er sieht ungewöhnlich frisch und ausgeruht aus, als hätte der Morgen seine Sünden der Nacht ausgelöscht. Ohne weiteres Zögern geht er an mir vorbei zur Kaffeemaschine.

Ich erwidere etwas zögerlich: »Morgen«, während ich ihn aus dem Augenwinkel mustere. Jede seiner Bewegungen betont seine durchtrainierten Muskeln, und seine spärliche Bekleidung macht es mir schwer, meinen Blick von ihm abzuwenden.

»Wo sind die anderen?«, fragt er, während er sich mit seiner Kaffeetasse gegen die Kücheninsel lehnt.

Ich zucke mit den Schultern. »Keine Ahnung, das Haus scheint leer zu sein.« Die Ruhe im Haus war mir zuvor seltsam vorgekommen, deshalb hatte ich in jedem Zimmer nachgesehen, aber es war niemand zu finden.

Luca's Augen funkeln verschmitzt, als er fragt: »Also sind wir ganz allein?« Ein breites Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus, als er näher tritt, meine Beine auseinanderschiebt und sich zwischen sie stellt.

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