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Das restliche Gemüse schneide ich noch in mundgerechte Stücke und werfe es in die Salatschüssel, um mich mit dem fertigen Salat in den Garten zu gesellen, wo der Rest von uns sich bereits versammelt hat.

»Ich bin da«,keucht Gabe außer Atem, als er um die Ecke sprintet und sich an den Knien abstützt.

»Wo hast du zum Teufel gesteckt?«, flüstere ich ihm ärgerlich zu, um die Aufmerksamkeit der Männer nicht zu erregen. Die Gartentür am Ende des langen Ganges steht weit offen, und auch wenn sie uns bei normaler Lautstärke nicht hören können, riskiere ich nichts.

»Wo ich war? Ich habe deinem Lover Boy die Schlüssel gegeben und anschließend die Adresse, wo er hingehen soll, sobald er daraus ist«, verteidigt er sich.

Heute ist der Tag, an den wir Jason aus dem Keller befreien, oder besser gesagt, er einfach aus dem Haus spazieren kann.
Nach langer Überlegung hatten wir endlich den perfekten Plan, der jedem von uns ein handfestes Alibi verschafft.

»Du hättest aber vor einer Stunde bereits hier sein sollen«, ich beobachte ihn wie er sich aus dem Kühlschrank was zum trinken nimmt.

Das Zeitfenster, in dem unser Plan aufgehen kann, ist eng und wenn wir diese Chance nicht nutzen, weiß ich nicht, wann wir das nächste Mal die Gelegenheit haben werden, alle an einem Ort zu versammeln.

»Ich weiß, aber ich habe nicht damit gerechnet, dass Luca noch zu Hause ist. Ich musste warten, bis er weg war, bevor ich ins Haus konnte«, erklärt er.

»Das wusste ich nicht.«

»Du kannst dich später entschuldigen, komm, die anderen warten schon«, beteuert Gabe und zieht mich am Handgelenk aus der Küche nach draußen.

Im Garten ist bereits alles im vollen Gange. Wir sind auf die brillante Idee gekommen, alle zusammenzutrommeln und ein Barbecue zu veranstalten. Ich esse zwar kein Fleisch, aber das ist die perfekte Gelegenheit, alle an einem Ort zu versammeln und auch etwas Zeit miteinander zu verbringen.

Der Geruch von Burgern und Steaks erfüllt die Luft, als Gabe und ich durch die Terrassentür treten.

Tyler steht mit einer Schürze und einem Pfannenwender am Grill neben Daniel.

Twist, Paul und Colline sitzen separat auf den Gartenstühlen, während Emelie auf dem Schoß ihres Freundes hockt. Alle haben ihren Spaß und unterhalten sich gut.

»Seht mal, wer beschlossen hat, sich zu uns zu gesellen«, ruft Twist und grinst gut gelaunt in unsere Richtung.

»Ich musste überlegen, ob ich deine Visage heute ertrage«, kontert Gabe schadenfroh und begrüßt ihn anschließend mit einem Fist-Bump.

Den Salat stell ich auf den Tisch, zu den restlichen Beilagen die wir zubereitet haben.
Emilie und meine Wenigkeit haben uns die Mühe gemacht eine reiche Auswahl an Beilagen zuzubereiten, darunter Coleslaw, gegrillte Maiskolben, Baked Beans und vieles mehr, um sicherzustellen, dass für jeden etwas dabei ist.

Ich lasse meinen Blick über die Runde schweifen. Jeder scheint in Gespräche vertieft oder mit dem Essen beschäftigt zu sein. Die Atmosphäre ist entspannt und fröhlich, was mir ein wenig die Nervosität nimmt. Gabe ist jetzt bei den anderen und lacht über einen Witz, den Paul gerade gemacht hat. Ich nehme mir einen Moment, um die Szenerie auf mich wirken zu lassen, und versuche, die Gedanken an unseren Plan beiseite zu schieben.

»Lola, willst du auch ein Bier?«, bietet mir Gabe freundlich an und hält mir eine Flasche entgegen.

»Nein, danke. Ich hätte lieber eine Limonade.«

Er nickt, greift in den nahegelegenen Kühler und reicht mir eine eiskalte Limonade, bevor er sich mir gegenüber an den Tisch setzt.

»Wo steckt eigentlich Luca?«, wirft Gabe neugierig in die Runde, während er mich kurz mustert. Ein leises Unbehagen breitet sich in mir aus bei dem Gedanken, dass Luca vielleicht früher zurückkommen könnte und Jason entdeckt.

GangbattleWhere stories live. Discover now