90| Deliriumsgelaber №26 - Dimmu

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Und als ich sagte, ich würd so gern wissen, wie er von innen aussieht, da is er wieder gegangen, der liebe Herr Dietz, der Knast Psycho Doc, die Flatterfotze. Was für ein wunderbares Wort, ich hab's natürlich von Øyriøn, dessen Neuschöpfungen von Worten so schnell keiner übertrifft. Ich vermiss es so, mit ihm zu reden, am liebsten würde ich mich wieder mit ihm besaufen und mir seine Anekdoten über das Leben und all das wirklich wichtige Zeug anhören. Die Zelle so trist, die Wände so grau, mir is übel und ich kann nicht dichten. Döner. Ja, ich hab 'n bisschen Hunger, muss ich zugeben und der Fraß, den ich hier bekomme, der is für'n Arsch. Ekelhaft. Absolut ekelhaft. Die können sich die Todesstrafe sparen, lasst die Häftlinge hier was fressen, die werden sich schon wünschen, tot zu sein. Einzig und allein die Tatsache, in diesen vier einengenden Wänden sitzen zu müssen, würd mit zunehmender Sicherheit schon ausreichen, denk ich ganz still bei mir und ekel mich doch 'n bisschen vor den dubiosen Flecken auf dem Beton.

Beklemmend.

Beängstigend.

Verdreckt.

Verdammt.

Die Zelle stinkt noch immer und ich brauch jetzt wirklich ganz dringend 'ne Zigarette, sonst dreh ich am Rad. Diesmal richtig. Darf dieses scheiß Gebäude aber nicht verlassen und es besucht mich auch leider keiner, um mir Kippen zu bringen. Es is die Hölle, ich kann's eigentlich kaum erwarten, von den Arschlöchern in die Psychiatrie abgeschoben zu werden, wo ich doch angeblich in der Tat verrückt bin und nicht nur so tu als ob. Mir is schlecht. Schon wieder. Zur Hölle mit den Sitten, ich steck mir den Finger in den Hals und kotz auf den Boden. Hoffentlich hört man mein Röcheln noch vier Gänge weiter. Schön wär's. Jetzt mieft es hier drin nur noch mehr. Das hab ich nicht gut durchdacht, egal. Vor meinem inneren Auge erscheint Andreas schon wieder, er is auch ohne erkennbares Gesicht noch 'n Wichser und würd ich sagen, ich würd es bereuen, ihn getötet zu haben, dann würd ich wahrscheinlich lügen. Verdammter Bastard. Er hat auch nur bekommen, was er verdiente, es sollte mehr Menschen so gehen.

Rosen sind rot.

Veilchen sind blau.

Doch meine dufteten nicht.

Denn ich war Andreas' Frau.

Manchmal kam er betrunken nach Hause, meist schlug er einfach so zu. Wer von uns is hier also krank? Für die Anderen bin das ich, der Junkieabschaum, der nicht mal Heroin nimmt. Früher hab ich den Scheiß geraucht, weil ich den Nervenkitzel mochte und die Blicke, die es immer gab, wenn 'ne Tussi wie ich plötzlich mit Alufolie und 'nem scheiß Feuerzeug hantiert. Ich mit den schicken Kleidern und Stiefeln, manchmal hab ich dafür gesorgt, dass die Jungs in den ein oder anderen Club kommen, für den sie gar nicht passend genug angezogen waren. Mit den zerrissenen Jeans und den dreckigen Turnschuhen kommt man halt nicht ins Edel Casino. Jedenfalls nicht, wenn man kein Mädchen an seiner Seite hat, die sich nicht dran stört, den Türsteher mit Brüsten zu blenden. Tonics Weiber waren sich dafür immer zu fein, aber seinen Schwanz konnten sie alle lutschen, wo liegt da eigentlich die Schmerzgrenze?

 Tonics Weiber waren sich dafür immer zu fein, aber seinen Schwanz konnten sie alle lutschen, wo liegt da eigentlich die Schmerzgrenze?

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Mich würde interessieren, was ihr von Dimmus allgemeiner Einstellung haltet. Ich bin gespannt auf eure Einschätzungen.

Die üblichen Verdächtigen [✓]Where stories live. Discover now