53. Kapitel- Vom Konzert, der Liebe und Manchester

Beginne am Anfang
                                    

Er war wieder abgezischt, nachdem er mich noch kurz prüfend angeschaut hatte. Dann hatte Jon mir die richtige Tonart gezeigt, doch ich hatte ihm etwas überfordert erklärt, dass ich eigentlich gar nicht Klavier spiele und er mir helfen solle - ich täte das nur für meinen Bruder, nicht, weil ich es wollte.  „Oh, okay. Geht klar. Komm, ich zeige dir die rechte Hand und ich übernehme die linke", war seine Antwort gewesen.

Und dann hatte ich zusammen mit Weltstars auf einer grossen Bühne performt. Zayn hatte die Augen geschlossen gehabt beim Singen, das sah ich auf der grossen Leinwand- er liebte es fast so sehr wie er Perrie liebte, würde ich sagen.

Und als sie es beendet hatten, merkte ich auch, wieso sie es gewählt hatten - es hatte sie zusammengebracht und tat dies auch in dieser Nacht wieder. Am Schluss lagen sich die fünf jungen Männer halb lachend, halb weinend in den Armen und mir war fast das Gehör ab dem lauten Gekreische kaputtgegangen.

„Danke vielmal", hatte Zayn heiser ins Mikrofon gesprochen und eine kleine Verbeugung angedeutet. „Danke, dass ich hier sein durfte. Ich liebe euch." Ich hatte mich in dem Moment von Jon verabschiedet und war die Treppe wieder nach unten geklettert, wo ich neben dem Bassisten stehen geblieben war.

„Danke auch an Phis Unterstützung bei Jon, dafür, dass du eigentlich kein Klavier spielst, hat man auch keine Fehler gehört", hatte Liam mich aufgezogen und ich hatte nur mit den Augen gerollt.

„So, ihr zwei, ihr dürft euch noch da hinsetzen und den letzten zwei Songs lauschen. Ausser, du willst mitsingen?" Das letzte hatte Harry ohne Verstärkung gefragt, doch Zayn hatte abgewehrt. „Ich bin so schon emotional fast überfordert."

Und jetzt sass ich neben Louis im Bett, es war mitten in der Nacht- und ich konnte nicht schlafen. Er auch nicht richtig gut, er wälzte sich hin und her, und das schon seit Minuten. Auf einmal setzte er sich auf und starrte mich mit grossen Augen an. „Was ist los, wieso schläfst du nicht?" Ich zuckte mit den Schultern. „Ich kann nicht, es ist zu viel... es sind zu viele Emotionen, weisst du? Ich habe einerseits das Konzert so sehr genossen wie bisher keins, wobei ich gestehen muss, dass ich auch nicht besonders viel Erfahrungen habe. Andererseits waren da Zayns Tränen während dem Konzert und sein Strahlen, weshalb ich weiss, was er eigentlich wirklich will, und das ist definitiv nicht das, was er gerade tut. Und Noam halt- vielleicht hat er schon längst gecheckt, wer wir sind, und versteckt sich bewusst vor uns?"- „Stopp stoopp", machte Louis überrumpelt und hob eine Hand. „Das war viel zu viel aufs Mal. Wie wäre es mit einer Tasse Tee mit Honig?" Ich nickte stumm und kletterte vom Bett runter. Ich hatte sein Shirt bekommen, dazu trug ich noch eine Unterhose und eine Leggins.

„Komm her, ich trag dich", gähnte Louis und drehte mir den Rücken zu. Ich klammerte mich an seinen Schultern fest und schon schwankten wir zusammen die Treppe von seinem und Harrys Haus nach unten - dieser war zu seiner Schwester gefahren und hatte uns das Haus überlassen.

„Was für eine Sorte?", fragte Louis und ich zuckte mit den Schultern. „Du bist der Teesäufer, nicht ich, ich bin Schweizerin."- „Also genau genommen ja nicht, du bist auch eine halbe - wie hast du gesagt, Teesäuferin?" Ich zuckte mit den Schultern. „Mir doch egal. Das, was du am liebsten magst."- „Okay."

Wenig später sassen wir vor dem Kamin, in den er gerade noch zwei Scheite geschoben hatte, damit das Feuer wieder aufglomm, und teilten uns eine Kuscheldecke.

„Jetzt bitte der Reihe nach", bat Louis mich und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Oh Mann, eigentlich sollte er schlafen, er hatte morgen wieder so ein Konzert und wir hatten nach Manchester fahren wollen. „Willst du nicht lieber schlafen?"- „Nein. Das kann ich gar nicht, wenn ich weiss, dass es dir nicht gut geht und du nicht auch schlafen kannst. Also raus damit."

Leaving (ZM/1D)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt