5. Kapitel- Unikram und Little Mix

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Montag, 30.03.15

Als ich am nächsten Tag aus der Uni trat, hätte ich am liebsten einen lauten Schrei abgelassen. Ich war frustriert, hatte mich den ganzen Tag nicht konzentrieren können und hatte gemerkt, dass ich mit dem schlimmsten Mitstudenten einen Vortrag halten musste- in einer Woche. Ich überlegte mir schon, wie ich mich drücken konnte, und suchte gleichzeitig Zayns Auto, als ich angesprochen wurde.

„Hey, Saphira... so heisst du doch?"

Fuck. Ich drehte mich langsam um und musterte Elia mit zusammengekniffenen Augen. „Ja."- „Wir müssen zusammen das Referat machen." Ich knirschte mit den Zähnen. „Ich weiss."- „In einer Woche."- „Ja."- „Wann wollen wir es machen?"- „Gar nicht."- „Aber... okay. Ich will es auch nicht machen, aber wir müssen. Bei dir oder bei mir?"- „Bei mir", entschloss ich. Dann konnte ich ihn immer noch rausschmeissen. „Okay. Wann? Ich hätte heute Zeit."- „Ich aber nicht", fauchte ich und lief los. Elia folgte mir auf dem Fuss. „Woah, wieso so energisch?" Ich stampfte mit dem Fuss auf und blieb stehen. „Okay. Übermorgen direkt nach der letzten Lektion, ich nehm dich mit. Bring dein Zeugs mit."

Dann liess ich ihn stehen und liess mich auf den Beifahrersitz von Zayns Auto plumpsen, das schon länger dort mit angelassenem Motor stand. Sofort fuhr Zayn los und wir liessen einen verwirrten Elia zurück. Ich dagegen war immer noch höchst angepisst.

„Hi. Nicht so guten Tag gehabt?"- „Nein. Überhaupt nicht, ich hab kaum Notizen machen können, weil ich immer..." Ich stockte. „An gestern denken musstest? Okay, kann ich verstehen. Und sonst? Eine schlechte Note? Ein Referat?"- „Ja, mit dem Idioten da zusammen. Elia."- „Hm... mit dem hast du doch getanzt?"- „Weil du es wolltest."- „Ach ja, da war etwas. Aber hey, guck mal auf dem Rücksitz, da hat's was für dich."

Verblüfft verrenkte ich mich und entdeckte einen Starbuckskarton. „Starbucks?"- „Jup. Such dir aus und gib mir den anderen."- „Gosh, Zayn, du weisst nicht, wie sehr ich dich gerade dafür liebe", seufzte ich und packte den Karton, hob ihn nach vorne. Auf dem einen Becher stand Saphira, auf dem anderen Tom. „Auffälliger unauffällig geht gar nicht!", lachte ich und griff nach dem Becher mit meinem Namen drauf. „Was ist das?"- „Ähm... ehrlich gesagt, zweimal das Gleiche; ein Cappuccino mit extra viel Schokolade. Das trinkt Perrie mit ihren Mädels immer so, also dachte ich, dass du es vielleicht auch magst."- „Ja, tu ich. Danke vielmal." –„Gerne."

Erst jetzt kam ich dazu, ihn anzuschauen. Er trug eine überdimensionale Sonnenbrille, dazu eine Beanie. „Na, hast du einen Styling-Fehler entdeckt?" Mir schoss die Röte ins Gesicht, natürlich hatte er es bemerkt. „Ja, die Brille hat die falsche Marke", gab ich trotzdem frech zurück. Ein amüsiertes Grinsen huschte über Zayns Lippen, und als er bei einem Rotlicht anhielt schaute er zu mir rüber. „Dann darf ich dir aber sagen, dass du einen Tomatenfleck auf dem Shirt hast."- „WAS? Wo?"

Hektisch suchte ich mein Shirt ab und goss mir dabei einen Schluck Cappuccino über die Hose. Gereizt liess ich die Suche und wischte einmal über den braunen Flecken. „Okay, wir gehen direkt heim", Zayn klang vergnügt. In dem Moment hupte jemand hinter uns und sofort fuhr er wieder weiter. Ich drehte das Radio auf, weil mir das Lied- Lieder von Adel Tawil- gefiel, und stemmte dann die Füsse gegen das Armaturenbrett.

„Sei froh, dass das hier ein Leihwagen ist, bei meinem eigenen Auto hätt ich dir das kaum erlaubt", sprach Zayn und schnipste mir gegen das Bein. Ich schmollte kurz, doch seine Anwesenheit heiterte mich sichtlich auf. Zuhause lief ich direkt ins Schlafzimmer, wo ich mir einen dicken Onesie anzog und damit in die Küche marschierte. Zayn schaute mich grinsend an. „Schickes Outfit."- „Bist ja nur neidisch. Was willst du essen?"- „Ähm... Schokolade."

Ich hielt inne. „Okay, und sonst?"- „Nudeln wären geil. Kann ich dir helfen?"- „Nein."- „Ich deck den Tisch."

Als wir mit Spaghetti und Pesto am Tisch sassen fragte Zayn: „Wann machst du das Referat?"- „Übermorgen..."- „Okay. Und sonst? Prüfungen oder so?"- „Nein, erst im Juni dann Semesterprüfungen."- „Hm..."

Leaving (ZM/1D)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt