21. Kapitel- Zuhause, kleiner Drache

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„Hi, Mark, hier ist Louis... ja, genau. Das ist eine Freundin von mir und sie wohnt... ja, genau. Saphira Graham... ja, ursprünglich... Bradford... ja... nein! Nein, bloss nicht... weil das ihre Familie ist verdammt!"

Ich runzelte die Stirn- was schwafelte der da? Louis drückte kurz meinen Arm und richtete sich etwas auf, nahm eine angespanntere Haltung ein.

„Na gut... ja, klar... ich denke schon. Gut... was?! Ach, Vince. Ja klar. Wann?... gut, mach ich. Bye, Mark."

Er seufzte und starrte noch kurz auf die Nummer, dann stopfte er sich das Handy in die Hosentasche. „Das war einer unserer Manager. Wir sollten uns mit unserem Tourmanager, der ja auch hier in der Schweiz ist, auseinandersetzen und er findet eine Lösung. Na komm, wir müssen nach... We irgendwas."- „Wetzikon", murmelte ich und stand auf.

„Ich befürchte, dass es da draussen einige... Papparazzi hat", grummelte Louis und tatsächlich sahen wir eine kleine Menge vor dem Haupteingang lauern. Super.

„Okay, wir nehmen einen Seitenausgang", beschloss ich und lief voraus, Louis mir dicht auf den Fersen.

Wir schlugen uns durch eine Gruppe von Touristen und schafften es, mit ihnen zusammen ungesehen zum Bahnhof zu gelangen. Auf den nächsten Zug mussten wir nicht lange warten und dort telefonierte Louis angeregt. Schliesslich legte er seufzend auf und erklärte mir: „Die anderen kommen uns abholen und wir fahren alle zusammen zu Vince."- „Okay", murmelte ich und spielte mit den Fingern in meinem Schoss.

„Hey... es kommt gut. Ich versprech's dir", flüsterte Louis und legte seine Hand an meine Wange, strich sanft mit dem Daumen drüber und liess dann wieder von mir ab, seufzte kurz und lehnte sich dann zurück, um die restliche Fahrt aus dem Fenster zu blicken.

In Wetzikon erwartete Zayn mich bereits und er schüttelte nur den Kopf, bevor er mich in eine knochenbrechende Umarmung zog.

„Ich hab Angst um dich, du weisst nicht, wie zerfetzend die Medien sein können", flüsterte er und küsste mich auf die Wange. Ich zuckte nur mit den Schultern und folgte ihm dann zum Auto.

Zehn Minuten später sassen wir in einem Hotelzimmer überall verteilt, ich hatte gerade noch vor Niall das letzte Plätzchen zwischen Harrys Beinen auf dem Bett erwischt. Zwei ernst schauende Männer sassen auf den einzigen Stühlen vor uns und so blieb Niall nichts anderes übrig als sich auf den Boden zu setzen.

„Also, Louis, Saphira- richtig?"

Ich nickte mit einem Knoten im Hals.

„Okay, was habt ihr genau gemacht, dass solche Fotos aufgetaucht sind?"

Louis schaute mich und dann Zayn zögernd an. Mein Bruder schien sofort zu verstehen, denn er räusperte sich leise. „Ich glaube, wir sollten euch erst noch was erklären. Phi- Saphira- ist nicht nur eine Freundin von uns, sondern meine Halbschwester. Ich- das ist... ich hab... vor einiger Zeit rausgefunden, dass meine Eltern uns verschwiegen hatten, dass wir noch ein Geschwister haben, was mich ziemlich fertig gemacht hat. Und auf kompliziertem Weg hab ich Phi kennen gelernt und einen DNA- Test haben wir auch zusammen gemacht; auch sonst stimmt zum Beispiel das Geburtsdatum überein und so weiter... nur der Name nicht. Und sie hatte- Louis, willst du erzählen?"

Der blauäugige junge Mann nickte und erklärte weiter. „Ich hab mit Saphira gewettet, dass ich es schaffe, an der Uni Zürich hundert Autogramme in einer Stunde zu verteilen, weil sie meinte, wir seien hier nicht so bekannt. Und die Fotos müssen auf dem Weg dorthin entstanden sein."- „Nein, sie sind aus der Uni selbst", widersprach ich ihm leise und tippte auf eins der Fotos, die ausgedruckt an der Wand hingen, wo wir alle hinschauen konnten. „Da, der Boden ist eindeutig aus der Uni und im Hintergrund erkennt man auch eine Wand."- „Stimmt. Aber das kommt ja nicht drauf an. Die Frage ist eher, was wir jetzt machen. Wir haben mehrere Möglichkeiten, doch keine ist eine, die euch allen gefallen wird."

Leaving (ZM/1D)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt