39. Kapitel- Das Fake streichen

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Ich nahm ab und hörte sie wieder weinen. Beunruhigt erhob ich mich und verliess das Zugabteil, suchte mir ein leeres und liess mich dort in den Sitz sinken.

„Sophia?"- „Phi", weinte Sophia herzzerreissend. „Was ist los mit dir?"- „Ich bin schwanger", brach sie heraus und ich riss den Mund auf. Klar. Es passte alles aufeinander. Wie- Butter auf dem Brot passte es.

„Phi!"

Louis weckte mich mit einem heftigen Stubser in die Seite und ich fuhr hoch, wischte mir die Tränen von den Wangen und bemühte mich, wieder normal atmen zu können. „Hey... alles gut, wir sind da", vernahm ich Zayns ruhige Stimme und fühlte, wie er mich umarmte. „Was hast du geträumt?"

Ich schüttelte nur den Kopf und versuchte, meine Gedanken zu ordnen.

Es war nur ein Traum. Das musste nicht so sein, redete ich mir ein. Doch wieso träumte ich davon? Träume waren Sachen aus dem Unterbewusstsein, die verarbeitet wurden, meistens erinnerte man sich am Morgen gar nicht mehr daran. Wieso also gerade dieser Traum?...

Ach, ich musste Sophia einfach anrufen. Doch nicht jetzt- im Zug.

~

Diese Ausstellung war eine tolle Bildergalerie von Comic-Künstlern gewesen, wobei wir Zayn kaum mehr von dort wegbekamen und er gar ein Foto von uns dreien dort posten wollte- etwas, was er seit Monaten nicht mehr getan hat. Also, ein Bild zu posten.

Jetzt hetzte ich mit Louis an der Hand durch den Hamburger Bahnhof, um uns noch etwas Vernünftiges zu essen zu holen, weil wir fürchteten, im Zug nichts Gutes zu bekommen. „Da ist Louis Tomlinson mit seiner Freundin!" Fuck.

Louis bremste fluchend ab und zog mich näher zu sich. „Tut mir leid, dass man mit mir nicht normal einkaufen gehen kann", murmelte er leise zu mir, doch ich drückte sanft seine Hand. „Daran werde ich mich gewöhnen müssen, Louis. Und ich mag dich deswegen nicht mehr oder weniger."

Dankend lächelte er mich breit an, ehe er sich den etwa acht bis zehn Mädchen widmete, die aufgeregt lachend und weinend vor uns standen. „Wann fährt unser Zug nochmal?", fragte er mich zwischen zwei Fotos und ich warf einen Blick auf die Uhr. „Zwölf Minuten", meinte ich besorgt und er seufzte kurz, dann gab er mir sein Portemonnaie. „Geh und hol uns Essen, ich warte hier."- „Ich beeil mich", lächelte ich leicht und lief eilig los in den nächsten Shop.

Ich schaute mich um und packte mir erst eine riesige Packung Chips, dann mehrere verschiedene Sandwichs- die meisten vegetarisch-, dann noch rohen Mozzarella, einfach, weil ich den liebe, einen Liter Cola, zwei Dosen Bier und zwei Liter Wasser. Damit ging ich zur Kasse und bekam dort noch zwei Tafeln Schokolade geschenkt, weil ich von einer Kassiererin erkannt worden bin als Zayns Schwester. Sie meinte zwinkernd, dass ich sie doch einfach von ihr grüssen soll. Okay.

„Da ist sie ja! Louis, guck mal, deine Freundin!"

Schon von weitem hörte ich das Geschrei von noch mehr Mädchen als zuvor und ich staunte nicht schlecht, als sie mich freundlich begrüssten und eine Gasse zu Louis hin bildeten. Der grinste mindestens so breit wie all seine Fans um ihn rum und er nahm mir sofort die Tüte ab. Spontan drückte ich ihm im Gegenzug dafür einen Kuss auf die Wange, was einige Reaktionen hervorbrachte, die mich rotwerden liessen. „Aww, so nieeedlich!"- „Stell dir sie zusammen im Bett vor!" Auf Deutsch, damit Louis nichts verstand. Aber ich. Danke, Leute. „Sie wird ganz rot!"- „Würde ich an ihrer Stelle auch- so ein Traummann!", seufzten die Stimmen um mich rum und Louis griff nach meiner Hand, flüsterte leise: „Alles okay?"- „Ja, aber der Zug geht in fünf Minuten!"- „Oh. Leute, wir sollten zum Zug. Wenn ihr wollt, kommt mit, aber wir müssen uns wirklich beeilen, Zayn wartet dort mit unseren Sachen."- „ZAYN! Oh mein Gott!"- „Dann stimmt es, dass ihre euch wieder verträgt?"- „Wie ist es, seine Schwester zu sein?"

Leaving (ZM/1D)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt