Kapitel 60

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Kap. 60

Noch 2 Tage.

Als ich am nächsten Morgen aufwache und Calum betrachte, kann ich nicht verhindern, dass sich ein glückliches Lächeln auf meine Lippen schleicht.

Sein Kopf liegt auf meinem Bauch und er hat seine Arme um meine Taille geschlungen. Er schläft noch tief und fest und schnarcht leise, was mein Lächeln größer werden lässt.

Zufrieden seufzend schließe ich die Augen und denke an gestern Abend.

Wie wir geredet haben, wie er mich geküsst und berührt hat.

Ich hebe meinen Arm und streiche ihm ein paar Strähnen aus der Stirn. Er gibt daraufhin ein leises Grummeln von sich und öffnet dann verschlafen seine Augen.

„Hey", murmelt er mit seiner Morgenstimme und gähnt.
Verschlafen wirkt er so viel jünger.

„Gut geschlafen?", frage ich und lächle glücklich.

„Und wie", er grinst mich an.

Plötzlich setze ich mich erschrocken auf und schaue ihn panisch an. „Ogott, Erin! Wir haben sie gestern total vergessen!" Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. „Ich bin eine schlechte Mutter", murmele ich. Calum rutscht neben mich und nimmt meine Hände, damit ich ihn anschaue.

„Hey, jetzt mach dir nicht so viele Sorgen. Ich habe deine Eltern gestern Abend heim kommen gehört und sie hatten Erin dabei. Es ist alles gut", er schmunzelt, wofür er einen Schlag auf die Brust von mir bekommt.

„Und du bist keine schlechte Mutter", fügt er ernster hinzu und schaut mich nachdenklich an.

„Wie sollen wir es ihr sagen?", spricht Calum nach einer Weile das aus, worüber ich mir die ganz Zeit den Kopf zerbreche.

„Ich habe keine Ahnung", ich fahre mit den Händen durch die Haare.

„Ich gehe jetzt erstmal duschen und nach dem Frühstück können wir ja mit ihr reden oder so", schlage ich vor und er nickt als Antwort.

Als ich aufstehe und zur Badezimmertür laufe, höre ich hinter mir Calums Stimme. „Darf ich mitkommen?"

Ich drehe mich um und schaue ihn leicht überrascht an, weshalb er lacht.

„Kommt gar nicht in Frage, meine Eltern sind hier." Augen rollend lässt er sich zurück ins Bett fallen und ich gehe lachend ins Bad.

Nachdem wir beide geduscht haben, gehe ich in Erins Zimmer, wo sie glücklicherweise schlafend in ihrem Bett liegt. Während ich Calum dazu verdonnere, Erin aufzuwecken, gehe ich nach unten, wo ich den Frühstückstisch bereits gedeckt vorfinde. Meine Mum kommt gerade mit einer Gießkanne in der Hand in den Raum und lächelt mich breit an.

„Guten Morgen meine Liebe. Gut geschlafen? Wir haben gestern Erin mit nach Hause gebracht, weil ihr sie ja scheinbar vergessen habt", sie schaut mich wissend an. Ich werde etwas rot und stammele eine Antwort, aber sie lacht nur und geht in den Garten, als Calum mit Erin auf den Arm in die Küche kommt.

„Was ist denn los?", fragt er mich lachend, weil ich wahrscheinlich ein komisches Gesicht gezogen habe.

„Ich wurde soeben von meiner Mutter auf gestern Abend angesprochen. Das war peinlich." Er lacht und schlingt die Arme um mich, um mich an sich zu ziehen.

„Wirklich?", fragt er, nachdem er sich ein bisschen beruhigt hat.

„Ja, also indirekt."

Er schmunzelt und küsst mich kurz. Erin macht daraufhin ein komisches Geräusch, weshalb auch ich wieder lachen muss.

Das Frühstück ist sehr entspannt und wir sitzen noch eine Weile am Tisch und reden etwas. Ich denke sowohl Calum als auch ich wollen nicht aufstehen und das Gespräch mit Erin führen. Aber lange können wir es nicht mehr voraus schieben, denn in 2 Tagen ist er weg.

Als wir dann nach dem Frühstück zu dritt auf der Couch im Wohnzimmer sitzen, fährt sich Calum nervös durch seine verstrubbelten Haare und räuspert sich dann.

„Erin? Also du weißt ja, dass ich früher nicht zu Hause war, sondern wo anders."

„Du hast gesungen", sagt sie daraufhin und grinst stolz.

„Ja genau und das habe ich nicht hier gemacht, ich war an anderen Orten, die weit weg sind", er schaut mich unsicher an und verzieht das Gesicht zu einer Grimasse.

„Was dein Dad dir sagen will ist, dass er jetzt bald wieder singt und nicht mehr da sein wird", melde ich mich zu Wort und lächle Erin sanft an, wobei ich versuche, nicht so traurig auszusehen.

„Du gehst weg?", mit großen Augen schaut Erin zu Calum hoch.

Sie hat es erstaunlich schnell verstanden, ich frage mich, ob wir hier wirklich mit einem kleinen Mädchen reden.

„Ja, aber nicht für so lange Zeit. Du musst nur ein paar Mal schlafen und schwupps, bin ich wieder hier", Calum versucht zu grinsen, was eher kläglich aussieht.

„Gehst du weit weg?", Erin schlingt ihre Arme um Calums Bauch und drückt ihr Gesicht in sein T-shirt.

„Nein, nein. Wir reden ganz viel miteinander, dann kannst du mich gar nicht vermissen okay?", er streicht ihr über die Haare, während ich schweigend zuschaue.

„Gehst du nach oben spielen? Wir kommen gleich nach." Erin nickt auf meinen Vorschlag, löst sich von Calum und verschwindet aus dem Wohnzimmer. Sobald sie nicht mehr zu sehen ist, wendet er mir zu. „Na, das lief doch gar nicht so schlecht."

Ich nicke daraufhin bloß. Er nimmt meine Hände und zieht mich näher an sich.

„Ob sie es richtig verstanden hat?", fragt er nach einer Weile.

Ich schaue ihn an. „Ich weiß nicht, vielleicht. Sie versteht manchmal schon Dinge, die ungewöhnlich für ihr Alter sind. Spätestens, wenn sie merkt, dass du nichts mehr mit ihr machen kannst", ich zucke mich den Schultern und lächele traurig.

Er schlingt die Arme um mich und vergräbt das Gesicht in meinen Haaren.

„Denk nicht die ganze Zeit darüber nach", bittet er mich und drückt mich an sich.

Ich hänge etwas meinen Gedanken nach und bekomme plötzlich ein schlechtes Gewissen, da ich Calum noch nichts zu seiner Tour gefragt habe.

Immer habe ich darüber geredet, wie unglücklich ich darüber bin, dass er weg gehen muss.

Ich weiß ja noch nicht einmal, in welcher Stadt sie das erste Konzert geben werden.

Ich bin total egoistisch, denke nur an mich und heule ihm die Ohren voll, dass ich nicht will, dass er geht, obwohl er überglücklich sein muss, so eine Chance bekommen zu haben.

Er schaut mich empört an, als ich ihm erzähle, was mir gerade durch den Kopf gegangen ist.

„Du bist überhaupt nicht egoistisch, an deiner Stelle wüsste ich nicht, was ich machen soll. Ich wäre aber bestimmt nicht so gefasst wie du. Ich habe sogar überlegt die Tour abzusagen", scherzt er und ich schaue ihn geschockt an.

„Verschwände nicht einmal auch nur Gedanken daran! Ich habe zwar gesagt, dass ich nicht will, dass du gehst, aber du kannst doch nicht deinen Traum aufgeben!"

Ich habe mich leicht in Rage geredet, weshalb Calum etwas grinst und nach meinen Händen greift, um mich zu beruhigen.

„Hey, alles gut. Wir schaffen das. Die ganzen anderen Probleme haben wir auch gelöst, dann werden wir diese paar Kilometer Distanz auch überstehen."

Ich hoffe es Calum, ich hoffe es.

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Ich hoffe, euch gefällt das neue Kapitel!!! :D
Würde mich über Feedback oder Kritik freuen.

-Vanessa♥

Daddy- Calum Hood FF Where stories live. Discover now