Kapitel 49

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Kap. 49

Die darauf folgenden Tage vergingen wie im Flug. Marie hatte nicht mehr so oft Zeit und bereitete viel für ihre Hochzeit vor, oder eher tat das ihre Hochzeitsplanerin Sophia. Nichts gegen meinen Bruder und Marie, doch allein hätten sie das nicht geschafft. Magie zog sich ziemlich zurück und auch Kiki, Laura und die Jungs hatten noch viel zu tun. Nur ich hatte nicht wirklich eine Beschäftigung und fing wider an zu zeichnen, was ich ziemlich vernachlässigt hatte.

Und so kommt es, dass ich morgens aufwache und bemerke, dass heute Nachmittag Calum kommt. Es ist nicht so, dass ich ihn die letzten Tage vergessen habe, nein ganz im Gegenteil, seine Worte verschwinden einfach nicht aus meinem Kopf. Schon um 10 Uhr rennt meine Mum durchs ganze Haus und putzt, bereitet etwas vor oder schmückt noch irgendetwas.

„Mum Weihnachten ist erst übermorgen", begrüße ich sie, als ich in die Küche komme und sie mit Töpfen hantiert. „Es muss aber trotzdem schon etwas vorbereitet werden und außerdem kommt Calum heute, da muss es auch etwas zu Essen gehen." Ich seufze und setze mich an den Tisch. „Willst du etwas frühstücken? Dein Dad musste noch einmal zur Arbeit, deshalb sind wir schon fertig. Ach ja und Erin ist bei den Nachbarn spielen." Vor etwa drei Wochen ist ein Junges Ehepaar mit einer Tochter in das bis dahin leer stehende Haus neben unserem gezogen und Erin hat sich sofort mit Sandy, dem kleinen Mädchen, angefreundet.

„Marie und Lenny kommen heute Abend auch", reißt Mum mich aus meinen Gedanken. „Warum denn das?", frage ich verwundert. „Ich weiß auch nicht genau. Um ehrlich zu sein hat sich Marie irgendwie selbst eingeladen", Mum zuckt mit den Schultern und wir müssen lachen, da dies so typisch Marie ist.

Den Rest des Vormittages helfe ich meiner Mum. Da ich im kochen wie schon einmal erwähnt nicht gerade ein Profi bin, wische ich den Flur und räume mein und Erins Zimmer auf. Das hätte ich vielleicht schon etwas früher mal machen sollen, überlege ich mir als ich fertig bin und mich auf Erins Bett fallen lasse. Plötzlich klingelt es an der Tür. Etwas umständlich stehe ich auf und gehe nach unten, um die Haustür zu öffnen. „Hallo Süße!", begrüßt mich Marie und umart mich stürmisch. „Hey Schwesterherz. Lange nicht gesehen", Lenny schließt mich in seine Arme und lächelt.

„Ihr seid ein paar Stunden zu früh", weise ich sie einer kurzen Unterhaltung auf das Offensichtliche hin. „Sag das Marie. Sie wollte unbedingt los, um dir zu helfen bei was auch immer. Ich gehe raus zu Dad", Lenny nickt uns kurz zu und verschwindet dann durch das Wohnzimmer im Garten.

„Wobei musst du mir helfen?", frage ich verwundert. „Schon vergessen? Das Kleid, was wir dir gekauft haben? Das ziehst du heute an und ich helfe dir dabei", sie grints freudig und klatscht in ihre Hände.

„Ich finde nicht, dass das so nötig ist", sage ich ausweichend. „Und ob das nötig ist! Er at gesagt, er vermisst dich. Und das heißt was, zum tausendsten Mal", sie rollt mit den Augen. „Aber bis dahin haben wir noch etwas Zeit." Ich werde von Marie in mein Zimmer gezogen.

Die nächste Stunde reden wir über verschiedene Themen. „Was ist jetzt eigentlich mit Michael? Hat Magie ihn darauf angesprochen?", wechselt Marie das Thema. „Nein, sie will es persönlich machen." Ich seufze und frage mich, wie es Magie wohl gerade geht.

„Ich habe heute früh mit ihr telefoniert. Sie ist für die nächsten Tage bei ihrer Familie und am 25. kommt Michael", erzählt Marie und ich nicke.

„Ach übrigens, ich habe vor ein paar Tagen mit Luke telefoniert. Zu Silvester wollen wir eine Party bei ihm feiern. Nur wir alle und hab überlegt Sophia einzuladen. Du bist doch dabei oder?"

„Sophia?"

„Ja sie ist total nett. Also?"

„Ja ich bin dabei." Ich lächle kurz und mein Blick schweift zur Uhr. In zwei Stunden kommt Calum. Ob ich es will oder nicht, so langsam werde ich etwas nervös. Es ist alles so komisch und verwirrend zwischen uns.

„Und ich bin wirklich zu overdressed oder so?", ich betrachte mich zweifelnd im Spiegel. Ich muss zugeben, Marie hat ganze Arbeit geleistet, aber lohnt sich das alles?

„Glaub mir, er wird seine Augen nicht von dir lassen können. Und jetzt lass uns runter gehen", sie schnappt sich mein Handgelenk und zieht mich die Treppen runter. In der Küche höre ich meine Eltern mit Lenny reden.

„Du siehst sehr schön aus Mummy", sagt Erin zu mir und ich nehme sie hoch. „Danke, du auch", ich lächle sie an. „Wann kommt Daddy?", fragt sie ungeduldig. „Er wird jeden Moment da sein", antworte ich und lächle leicht nervös.

„Kein Grund nervös zu sein", flüstert mir Lenny ins Ohr und grinst. Ich will gerade etwas darauf erwidern, als es an der Tür klingelt.

„Ja Daddy ist da!", Erin springt auf und rennt zur Tür. Da alle Anwesenden im Raum ihre Augen auf mich gerichtet haben und keine Anstalten machen, aufzustehen, gehe ich schließlich Erin hinterher. Als ich in den Flur komme, nimmt Calum Erin gerade hoch und umarmt sie lächelnd. Seine Haare sind etwas kürzer geworden, fällt mir auf.

Ich gehe langsam auf die beiden zu. Erin löst sich von Calum und er kommt langsam auf mich zu. „Hey", sagt er nur. Ich antworte dasselbe und ein paar Sekunden, die wir nur voreinander gestanden und nichts gesagt haben, nimmt er mich schließlich in den Arm.

Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich ein Seufzen unterdrücken muss, als er seine Arme um mich schließt. Wie ich seine Umarmungen vermisst habe. Ich spühre, wie er sein Kinn auf meinem Kopf abstützt und muss automatisch lächeln.

Er räuspert sich schließlich und sagt: „Lass uns erstmal zu den anderen gehen." Da er keine Anstalten macht, sich von mir zu lösen schaue ich nach oben und sehe ihn an. Unsere Nasenspitzen berühren sich fast und er hält meinem Blick stand. Ein paar Sekunden später drehe ich dann meinen Kopf weg und entferne mich ein paar Schritte von ihm.

Was machen wir hier überhaupt?

Daddy- Calum Hood FF Where stories live. Discover now