Kapitel 33

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Kap. 33

Ohne einen Laut von mir zu geben, betrachte ich die dunklen verstrubbelten Haare und Calums Gesicht. Warum liege ich hier? Warum zur Hölle liege ich in Calums Armen?! Ich drehe meinen Kopf und fange Lauras fragenden Blick ein. Als Antwort bekommt sie von mir nur ein Schulterzucken und einen hilflosen Blick.

Sie deutet mit den Händen an, dass ich versuche soll, Calums Arme von mir zu lösen. Sie selbst ist eng an Luke gedrückt, welcher beide Arme um ihren Bauch geschlungen hat.

Vorsichtig versuche ich Lauras Rat zu befolgen, allerdings ohne Erfolg. Das einzige, was ich erreiche ist, dass er aufwacht. Er öffnet seine Augen langsam und ich werde nervös. Nervös vor seiner Reaktion. Dunkelbraune Augen schauen mich verschlafen an und ich muss mir trotz der verkorksten Situation ein Lächeln verkneifen, weil der Anblick einfach so süß ist.

Einige Sekunden später ist mein Lächeln allerdings verschwunden und die Nervosität ergreift wieder Besitz von mir. Entweder ist Calum noch betrunken oder hat Amnesie und die letzten Wochen und Jahre vergessen, denn er zieht mich ohne etwas zu sagen noch näher an sich und schließt wieder seine Augen. Mein Gesicht ist jetzt an seine Brust gepresst und ich atme seinen typischen Duft ein. Seine Arme sind um mich geschlungen und lassen mir fast keine Bewegungsfreiheit.

Ich schließe meine Augen und genieße den Moment in dem Wissen, dass er nicht sehr lange andauern wird.

Später wachen auch die anderen langsam auf und ich zerbreche mir den Kopf darüber, warum gerade ich mit Calum auf diesem kleinen weichen blauen Sofa liege. Kiki steht wackelig auf und macht sich den Kopf haltend auf den Weg Richtung Tür, vermutlich um ins Badezimmer zu gelangen. Dabei stolpert sie und reißt einen Tisch, der mit Zeitschriften, Stiften und anderem Kram überfüllt ist, um. Unter lauten Klirren und Rascheln fällt alles inklusive des Tisches auf den Boden und alle die sich im Raum befinden werden dadurch endgültig wach. Lautet brummen und gequältes Stöhnen erfüllt den Raum und auch ich halte mir den Kopf.

„Nich so laut", quengelt Michael und vergräbt das Gesicht in Magies rotem Haar.

„'Tschuldigung", kommt von der blondhaarigen nur und ihr entschuldigender Blick wandert durch den Raum.

Als ihr Blick auf Calum und mich fällt, dreht sie sich um und rennt aus dem Raum. Verwirrt ziehe ich die Augenbrauen zusammen und schaue zu Calum, der dasselbe macht. Ich will meinen Mund öffnen, um etwas zu sagen, aber Calum löst blitzschnell seine Arme von mir und springt auf, als würde er erst jetzt bemerken, was er da eigentlich tut.

Er verlässt taumelnd den Raum, gefolgt von meinem verletzten und verwirrten Blick. Ich könnte mich schlagen wegen meiner Dummheit. Habe ich gedacht, dass wir uns wieder etwas näher kommen? Habe ich mir Hoffnungen gemacht? Ja, das habe ich und jetzt kommen mir diese Hoffnungen absurd und armselig vor.Ich vergrabe meinen Kopf in den Kissen und starre an die beige Decke. Die Unterhaltungen der anderen, die hauptsächlich aus Jammern bestehen, ignoriere ich, aber Magies Stimme reißt mich aus meinen trübseligen Gedanken.

„Mach mal Platz", fordert sie und quetscht sich neben mich.

Die anderen scheinen wieder eingeschlafen zu sein, was aber auch kein Wunder ist. Ich kann mich zwar an fast nichts von dem vergangenen Abend erinnern, aber die leeren Flaschen und Pappbecher, die auf dem Boden liegen sind Beweis genug. Hier sieht es aus, als hätte hier gestern eine Highschoolparty stattgefunden, wozu die halbe Jahrgangsstufe eingeladen war.

„Warum habe ich neben ihm geschlafen?! Und dann auch noch so nah!", zische ich verzweifelt.

„Na ja wenn ihr mit Abstand geschlafen hättet, dann hättest du die Nacht auf dem Boden verbracht", Magie zuckt mit den Schultern und ich schaue sie mit dem Ist-das-dein-Ernst-Blick an.

Daddy- Calum Hood FF Where stories live. Discover now