Kapitel 47

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Kap. 47

In den darauf folgenden Tagen komme ich gar nicht dazu, über Calum oder einen der anderen Jungs nachzudenken, denn jeden Tag ist irgendjemand da, mit dem ich etwas unternehme. Kino, Essen gehen und all so was. Marie scheint erfolgreich ihre Mission „Issy-von-Calum-ablenken" zu verfolgen.

„Wann genau kommt Calum zu euch?" Ich habe mich seit gefühlten Ewigkeiten mal wieder mit Laura getroffen und sie gerade auf den neusten Stand gebracht. „In 2 Wochen." Ich weiß nicht so recht, ob ich mich freuen oder aufgeregt sein soll. Immerhin sehe ich Calum dann nach knapp 3 Monaten wieder. Wie soll ich ihn überhaupt begrüßen? Einfach nur Hi sagen? Ode gar nichts sagen? Ich stöhne frustriert auf und Laura sieht mich verwirrt an. „Was ist denn los?" „Ich muss die ganze Zeit daran denken, dass Calum bald kommt... manchmal kann ich mich zwar ablenken wie die letzten Tage zum Beispiel, aber es macht mich so verrückt! Ich will das so nicht mehr...", ich schaue sie traurig an. „Du bist die einzige, die etwas daran ändern kann. Vielleicht solltest du einfach mal probieren, das ganze auf dich zukommen zu lassen. Mach dir nicht zu viele Gedanken", Laura berührt mich am Arm und lächelt mich aufmunternd an. „Wenn das nur so einfach wäre", ich lasse mich etwas mehr in das Sofa des Cafes, wo wir gerade sitzen, sinken und schaue Gedanken verloren an die Decke. „Wie läuft es denn mit Luke?", ich sehe sie wieder an und automatisch bei der Erwähnung des Namens, huscht ein Lächeln über ihr Gesicht. „Total gut. Die Entfernung ist zwar blöd, aber wenn er wieder da ist, machen wir was zusammen", sie lächelt, während sie das sagt und scheint sich schon echt zu freuen. „Und so oft es geht, skypen wir zusammen. Manchmal sind auch die anderen dabei", fährt Laura fort.

„Calum auch?", frage ich sofort. „Ja, aber er redet nicht wirklich. Meistens sitzt er nur da und macht irgendwas mit seinem Handy." „Das klingt nach ihm...", murmele ich vor mich hin.

„Okay, lass uns jetzt das Thema wechseln. Seit wann hast du deine Haare so kurz?"

Wir unterhalten uns noch ziemlich lang und es ist schon abends, als ich nach Hause komme. Nicht mal fünf Minuten, nachdem ich mich seufzend auf mein Bett fallen gelassen und mir vorgenommen habe, mich für den Rest des Abends zu entspannen, klingelt mein Telefon und ohne auf den Namen zu achten, gehe ich ran. „Hey Issy...", werde ich von Magie begrüß und merke sofort, dass etwas nicht stimmt. „Was ist passiert?" Langsam und zögerlich erzählt sie es mir und als sie fertig sitze ich geschockt und mit offenem Mund auf meinem Bett. „Er hat was?! Okay hör zu, jetzt allein in deiner Wohnung zu sitzen, macht es nicht besser. Komm am besten zu mir." Sie stimmt zu und wenig später legen wir auf. Ich glaub es nicht. Da muss irgendein Missverständnis vorliegen. Geschockt schüttele ich den Kopf. Ich stehe auf und gehe nach unten, um meiner Mum Bescheid zu sagen, dass Magie hier übernachten wird und gerade als ich in der Küche stehe und das Tiefkühlfach öffne, klingelt es an der Tür. Mit dem Schokoeis in der Hand mache ich die Tür auf und ziehe Magie erstmal in eine Umarmung.

„Tut mir leid, dass ich jetzt noch störe", sie sieht mich entschuldigend an, doch ich winke ab. „Du störst doch nicht. Und ich habe Schokoeis", zum Beiweis halte ich die Packung hoch, was ihr ein kleines Lächeln entlockt. Nachdem sie kurz meine Eltern begrüßt hat, gehe wir leise die Treppe nach oben, um Erin nickt zu wecken. Magie ist die ganze Zeit still und ich beobachte sie von der Seite. So kenne ich sie gar nicht...

Einige Minuten später sitzen wir nebeneinander auf meinem Bett. „Also jetzt noch mal von vorn. Du hast mit Luke geskypt, (ich hab keine Ahnung, wie man das Wort schreibt :D) weil er nichts zu tun hatte und als er bei Michael geklopt hat, saß er auf dem Sofa mit einer anderen und hat...", ich spreche es nicht aus, denn jeder weiß, was als nächstes kommt. „Ich kann das nicht glauben... er hat mir so oft gesagt, dass er mich liebt... und kaum ist er weg, sucht er sich ne Neue?!", Magie rauft sich verzweifelt die Haare und unterdrückt die aufkommenden Tränen. Sie tut mir so unendlich leid. Am liebsten würde ich Michael jetzt anrufen und zur Rede stellen, aber bei ihnen ist es, soweit ich weiß, gerade zwei Uhr am Morgen und über das Telefon kann man so etwas eh nicht klären. „Ich kann nicht glauben, dass Mikey so etwas macht... ich meine er guckt noch Pokemon... Welcher 20 jährige macht so etwas?", ich lache gekünstelt. „Was soll ich machen, wenn er keine Erklärung dazu hat?", sie sieht mich mit glasigen Augen an. Als ich nicht antworte, stopft sie einen weiteren Löffel Eis in sich rein. Mittlerweile ist die Packung schon halb leer.

„Es gibt bestimmt eine plausible Erklärung dafür... was hat Luke denn dazu gesagt?" „Nichts... er hat so getan als wäre nichts und hat dann aufgelegt, weil er Hunger hätte", sie brummt noch irgendetwas und stopft sich einen weiteren Löffel in den Mund. Ich nehme ihr den Löffel aus der Hand und esse auch etwas. „Das passt nicht zu Michael... ich hab doch seine Blicke gesehen. Jeder Mensch im Umkreis von einem Kilometer konnte sehen, dass er dich liebt." Magie antwortet nichts darauf und schaut aus dem Fenster. „Soll ich ihn anrufen?", sie dreht ihren Kopf und schaut mich an. „Ich weiß nicht... persönlich ist meistens besser." Ist es nicht irgendwie ironisch, dass ich das sage? Wenn ich an Magies Stelle wäre, würde ich alles andere machen, anstatt Michael ins Gesicht sehen zu müssen. „Ich hab Angst...", ihr kullert eine Träne über die Wange, die sie sofort weg wischt. „Ich weiß... wenn ich könnte, würde ich dir irgendwie helfen, aber ich kann dich nur ablenken", ich drücke sie kurz an mich und sie sieht mich dankend an.

„Danke", sie wischt sich über ihre Augen, wodurch ihr Kajal verschmiert. „Nicht dafür."

„Hast du eine neue Frisur?", sie nimmt eine Strähne meines Haares in die Hand und betrachtet es. „Ja, seit ein paar Tagen. Marie hat mich praktisch dazu gezwungen."

„Ach, aber wenn ich so was vorschlage, machst du es nicht?", sie lacht leicht und ich lächle, weil sie schon wieder viel mehr wie die Magie, die ich kenne, klingt. „Steht dir", sie lässt die Haarsträhne los und lehnt sich mit dem Rücken an das Kopfteil meines Bettes.

Die nächsten Stunden unterhalten wir uns über Gott und die Welt und ich glaube, als wir das Licht ausgemacht haben, was es ungefähr um 4 morgens, aber da Morgen beziehungsweise heute Sonntag war, ist das nicht wirklich ein Problem. Während ich Magies regelmäßigem Atem zuhöre, denke ich über die letzten Tage nach und gerade als ich meine Augen chließe, vibriert mein Handy neben meinem Kopf auf dem Nachttisch.

Nachricht von: Calum

Weißt du was mit Michael und Magie los ist?

Okay, jetzt bin ich endgültig davon überzeugt, dass ich Calum nichtverstehe.     

Daddy- Calum Hood FF Where stories live. Discover now