Daddy- Calum Hood FF

Kapitel 46

Kap. 46

„Was hast du vor?", misstrauisch beobachte ich Marie, doch sie schüttelt nur den Kopf. „Was soll ich schon vorhaben?" Marie ist zwar gut im Überreden, doch im Lügen ist sie eine Niete. Doch da ich keine Lust auf eine Diskussion habe, belasse ich es einfach dabei und wechsele das Thema.

„Wie laufen die Hochzeitsvorbereitungen?"

„Total gut, Sophia ist echt toll. Und nett.", sie lächelt glücklich. Marie und Lenny sind echt so ein typisches Pärchen, was in einem Roman vorkommt. Ich will das auch. Warum sind alle um mich herum glücklich, nur ich nicht? Ich war immer brav, habe früher in der Schule aufgepasst, bin nicht unabgemeldet auf Partys gegangen oder hab heimlich Alkohol getrunken. Ich war eine echte Vorzeigtochter, von der Schwangerschaft mal abgesehen, aber selbst damit haben mich meine Eltern unterstützt. Warum kann ich nicht einfach glücklich sein? Weil du Calum nicht loslassen kannst. Ich seufze leise. „Was ist los?", fragt meine beste Freundin, die wohl meinen Seufzer gehört haben muss. „Alles in Ordnung, ich war bloß in Gedanken." Ich lächle sie leicht an.

Als wir zu Hause ankommen, werden Marie und ich von Erin begrüßt. „Wo wart ihr?" „Wir waren einkaufen Süße. Und für dich haben wir auch was gekauft, möchtest du es sehen?", antwortet Marie, als wir das Haus betreten. „Ja!", sie nickt ein paar Mal mit dem Kopf und wendet sich dann an mich, „Mummy, du hast Besuch." Ich runzle die Stirn und überlege, wer es sein könnte, denn soweit ich weiß, haben heute alle irgendetwas vor. „Wir sind im Wohnzimmer", höre ich meine Mum rufen und mit Erin und Marie im Schlepptau gehe ich ins Wohnzimmer.

„Oh, hi Kiki", ich lächle sie überrascht an, „ich dachte, du hast heute Vorlesungen?" Kiki studiert seit ein paar Wochen Psychologie.

„Die sind vor einer halben Stunde zu Ende und ich dachte ich komme mal vorbei und erkundige mich, wie es dir geht nach dem...aufschlussreichen Interview", erklärt sie, stellt die Tasse, sie sie in der Hand hatte zur Seite und steht auf, um mich kurz zu umarmen. Ich erwidere die Umarmung. „Mir geht's gut, schön dich zu sehen", ich lächle und drehe mich dann zu Erin, die neben Mum und Marie auf der Couch sitzt. „Willst du jetzt sehen, was wir für dich gekauft haben?" Sie nickt und Marie wühlt einer ihrer vielen Tüten. Sie zieht ein hellblaues Kleid heraus und hält es Erin hin. „Das ist schön", sie grinst und umarmt zuerst Marie und dann mich einmal fest. „Das kannst du zu Weihnachten anziehen", schlägt Mum vor und wir nicken zustimmend.

Ein paar Minuten später ist Erin in ihrem Zimmer verschwunden und Mum in der Küche. Marie, Kiki und ich sitzen im Wohnzimmer und unterhalten uns. „Erin ist echt süß", schwärmt Kiki und Marie stimmt ihr zu. „Und sie sieht Calum so ähnlich...", murmelt sie mehr zu sich, als zu uns. „Ja das tut sie...", stimme ich zu. „Tut mich leid, ich hätte das vielleicht nicht sagen sollen", entschuldigt sie sich. „Kein Problem", winke ich ab. Danach ist der Raum in Schweigen gehüllt. Das einzige Geräusch kommt von meiner Mum aus der Küche. „Ich muss jetzt erstmal los. Lenny ist zu Hause", bricht Marie nach einer Weile das Schweigen und lässt mich und Kiki allein.

„Ich geh dann wahrscheinlich auch mal wieder", verabschiedet sich Kiki etwa eine Stunde später. Wir haben uns bis jetzt noch unterhalten, aber da sie morgen wieder Vorlesungen hat, muss sie früh raus.

„Machs gut. Wir sehen uns", sagt sie noch und winkt noch einmal lächelnd. Ich winke zurück und schließe dann die Haustür. Da ich nichts zu tun habe, setze ich mich in die Küche und schaue meiner Mum beim Kochen zu. Da ich ja was kochen angeht so ziemlich der unbegabteste Mensch bin, frage ich gar nicht erst, ob ich ihr helfen kann, sondern schaue einfach nur zu. „Man sollte meinen, dass du eigentlich langsam mal selbst kochen können müsstest, so oft wie du mir schon zu geschaut hast", reißt sie mich lachend aus meinen Gedanken, die sich ausnahmsweise mal nicht um Calum gedreht haben. „Ich schätze ich komme mehr nach Dad, als nach dir", antworte ich und wir fangen beide an zu lachen.