Kapitel 48

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Kap. 48

Was soll ich darauf bitte antworten? Seit geschlagenen 5 Minuten starre ich auf mein Handy und überlege, was ich antworten könnte. Normalerweise hätte ich jetzt jemanden gefragt, doch um halb fünf in der Nacht ist das vielleicht ein wenig unangebracht. Ungefähr zehn Minuten später stehe ich leise auf und gehe nach draußen wo ich mich auf unserer Terrasse auf eine Bank setze. Am Tag ist es jetzt immer schon total warm, doch gerade ist es noch ziemlich frisch, weshalb ich die Decke, die hier rum liegt um mich herum schlinge.

Nachdem ich eine Weile einfach nur da gesessen und nachgedacht habe, nehme ich schließlich mein Handy, das ich mit raus genommen habe, in die Hand und schreibe Calum ein einfaches Nein zurück.

Ich weiß nicht, wie es dazu gekommen ist, aber aus irgendeinem Grund sitze ich später immer noch auf dieser Bank bei uns im Garten und schreibe mit Calum. Nicht nur über Michael, sondern über viele verschiedene Themen. Obwohl er der letzt Mensch ist, mit dem ich mir das vorstellen konnte, kommen wir trotzdem nicht aus dem Gespräch und finden immer neue Themen. Das führt schließlich dazu, dass ich dort auf dieser Bank mit meinem Handy in der Hand um halb sechs am Morgen einschlafe.

„Hey Issy. Issy! Aufstehen", werde ich von jemandem geweckt. Müde setze ich mich auf und reibe mir die Augen bevor ich sie öffne und Magie entdecke. „Hm? Wie spät ist es?", frage ich etwas durcheinander und greife nah meinem Handy, welches aber keinen Akku mehr hat. Als ich auf den schwarz bleibenden Bildschirm starre, fällt mir plötzlich die letzte Nacht wieder ein. Ruckartig setze ich mich richtig auf. „Ich muss dir was erzählen!", rufe ich hellwach zu Magie, die vor Schreck zusammen zuckt. „Ist was passiert? Wann bist du eigentlich raus gegangen?", sie sieht mich aufmerksam aus ihren noch leicht geröteten Augen an. Ich erzähle ihr kurz, was sie gestern verpasst hat und als ich fertig bin, fragt sie: „Warum hast du mich nicht wieder aufgeweckt?" „Weiß ich nicht... du sahst so friedlich aus. Wie geht es dir denn?", frage ich vorsichtig und sehe, wie ihr Blick etwas trauriger wird. „Es geht. Ich sollte vielleicht erstmal abwarten, was Michael dazu sagt, aber ich male mir automatisch aus, was wäre, wenn er wirklich keine Erklärung hat." „Ich weiß, wie das ist. Das tut mir alles total leid", ich umarme sie kurz.

„Kann ich duschen?", Magie fährt sich kurz durch ihre Haare und lächelt mich etwas an. „Ja klar, du weißt ja, wo es lang geht", ich stehe auf, schnappe mir Decke und Handy und gehe hinter Magie ins Haus. Da die Terrasse an unser Wohnzimmer grenzt, laufe ich gerade hindurch, als Mum den Raum betritt. Sie hat eine Gießkanne in der Hand und lächelt mich an. „Wie geht es Madeleine denn? Ich hab versucht mit ihr zu reden, aber sie ist nicht wirklich gesprächig", sie fährt damit fort, die Blumen auf den Fensterbrettern unserer vielen Fenster zu gießen. „Sie ist ziemlich durch den Wind. Aber sie wollte keinesfalls unhöflich wirken", ich setze mich aufs Sofa und umarme eins der Kissen, die dort rum liegen. „Das weiß ich doch", Mum dreht sich kurz um und lächelt mich noch einmal an, ehe sie sich wieder um ihre Orchideen kümmert und was da noch so alles steht. Ich verstehe von Blumen ungefähr so viel, wie vom Kochen, wenn man das vergleichen kann.

„Ich muss dann in die Stadt, ein paar Sachen besorgen", teilt Mum mir wenig später mit. „Okay. Könntest du Erin vielleicht mitnehmen?" „Ja mach ich", sie lächelt und verschwindet dann wieder aus dem Wohnzimmer. Während ich darauf warte, dass Magie nach unten kommt, gehe ich auf Twitter und suche nach Michael. Vielleicht finde ich ja ein Bild, mich würde mal interessieren, was mit ihm und diesem Mädchen ist. Nach zehn Minuten vergeblichem Suchens gebe ich auf und lege mein Handy zur Seite. In diesem Moment betritt Magie das Wohnzimmer. „Was hast du gemacht?"

„Ich habe Michael gegoogelt. Aber es gibt kein Bild mit ihm und einem Mädchen", ich schaue Magie an. Sie seufzt bloß. „Ich denke, ich werde jetzt mal zu meinen Eltern fahren, um mich etwas davon abzulenken", sie steht auf, wir umarmen uns und sie versichert mir noch ein paar Mal, dass es ihr gut geht.

Als die Haustür hinter ihr ins Schloss fällt, lehne ich mich seufzend von innen dagegen und starre auf die weißen Fliesen unseres Flures. Da ich nichts zu tun habe, gehe ich nach oben und lasse mich auf mein Bett fallen. Die letzten Wochen oder eigentlich Monate war immer irgendetwas los und kaum sind die Jungs weg, passiert absolut gar nichts mehr. Als hätten sie meine Gedanken gelesen, bekomme ich plötzlich einen Anruf bei Skype von Ashton.

Ich nehme den Anruf an und sofort rufen die vier irgendetwas durcheinander. „Euch auch Hallo", antworte ich und lache. „Wir kommen schon ein paar Tage eher wieder nach Hause", ruft Michael von einem Ende des Raumes.

„Wirklich?", ich lächle. „Jaa", antwortet Luke mit einem Grinsen, steht dann auf und verschwindet aus dem Bild. Jetzt sitzen nur noch Ashton und Calum da und sehen mich an. Ich versuche nicht zu Calum zu schauen, denn ich weiß, dass ich dann nicht mehr weg schauen kann, so kitschig es auch klingt. „Ash komm mal!", schreit Luke plötzlich von irgendwo her. „Was ist denn?", fragt der angesprochene verwirrt. „Du musst mir helfen bei du weißt schon." Ashton schaut verstehend und steht auf, was zur Folge hat, dass nur noch Calum und ich da sind und es breitet sich ein unbehagliches Schweigen aus.

„Also... wie geht es Erin?", bricht er schließlich das Schweigen. „Ihr geht es gut, sie ist gerade mit meiner Mum einkaufen gegangen", beantworte ich seine Frage und spiele mit einer meiner Haarsträhnen. „Seit wann hast du diese Frisur?", bemerkt Calum plötzlich und sieht mich an. Ich schaue auf und fahre mir einmal durch meine Haare. „Seit ein paar Tagen. Ich war mit Marie beim Friseur." Ich weiß nicht so richtig, wie ich mich verhalten soll, es ist komisch so normal mit Calum zu reden. „Und ähm wie geht es dir?", fragt er mich nach einer Weile.

„Gut." Super Isabella. Die Antwort hättest du auch gleich lassen können. „Erin vermisst dich", ich schaue ihn auf dem Bildschirm an. „Ich... ich vermisse euch auch." Bevor ich was antworten kann, stürmen die anderen drei anderen in den Raum und schreien durcheinander.

Ich höre nicht allerdings nicht wirklich zu. Er hat euch gesagt. Er hat gesagt, er würde uns vermissen. Ob er das nur unabsichtlich gesagt hat? Ich bin total durcheinander und kaue Gedanken verloren an meinen Nägeln.

„Issy, hörst du uns überhaupt zu?", Michael winkt wie in verrückter vor dem Bildschirm hin und her. „Entschuldigung, was?", ich schaue auf und mein Blick wandert kurz zu Calum, der einfach nur da sitzt und auf seinen Schoß starrt. „Wir müssen jetzt zu nem Fotoshoot. Tut uns leid", sagt Luke und lächelt entschuldigend in die Kamera. „Ist nicht schlimm. Viel Spaß", ich lächle und wir winken uns noch einmal zum Abschied, ehe wir auflegen.

Fünf Minuten später sitze ich noch immer auf dem Bett, den Laptop auf meinem Schoß und bin verwirrt, überrascht, geschockt, durcheinander, einfach alles. Da ich jetzt mit jemandem reden muss, rufe ich Marie an, die nach dem dritten Klingeln abhebt.

„Na Issy? Was ist los?", meldet sie sich.

Ich erzähle ihr alles und nachdem ich fertig bin, herrscht erst einmal Schweigen.

„ER HAT WAS?", ich zucke vor Schreck zusammen, als Marie plötzlich in den Hörer schreit.

„Issy, das ist das Zeichen! Aww, ich wusste von es von Anfang an, aber jetzt ist es bestätigt. Ich sehe es schon vor mir: Er klingelt bei euch und wenn du die Tür öffnest, kommt er auf dich zu und küsst dih. Hach und dann werdet ihr glücklich."

„Marie, so einfach ist das nicht und das weißt du."

„Es ist einfach, ihr macht es nur kompliziert."

Den ganzen Tag über gehen mir Calums und Maries Worte nicht aus dem Kopf. Ob er mich wirklich liebt? Und wenn ja, wie geht es dann weiter, denn so wie in Maries rosaroter Vorstellung wird es höchst wahrscheinlich nicht werden.

Frustriert drehe ich mein Kissen um und reibe mir meine Augen. Es ist 2:48 Uhr an einem Montagmorgen und ich liege noch immer wach im Bett. Und das alles nur, weil Calum mich so verwirrt. Wann hört diese Ungewissheit und Verwirrtheit endlich auf?

Ich seufze und versuche durch die altbekannte Methode einzuschlafen.Schäfchen zählen. Irgendwann falle ich dann schließlich in einen unruhigenSchlaf.     

Daddy- Calum Hood FF Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu