Kapitel 44

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Kap. 44

Die ersten drei oder vier Tage nach der Abreise der Jungs waren ziemlich schwer, weil ich irgendwie nicht so richtig wusste, was ich machen sollte. Marie und Lenny hatten Stress auf der Arbeit, Laura und Magie haben sich ins Studieren oder ihre Jobs gestürzt, um sich abzulenken und die Jungs waren sowieso die ganze Zeit auf Achse. Aber es wurde besser und ich habe wieder in meine alltägliche Routine hinein gefunden. Früh aufstehen, arbeiten, etwas mit Freunden der Erin unternehmen, schlafen gehen, wieder aufstehen und so weiter.

Durch die sozialen Netzwerke war ich auch auf dem neusten Stand, was die Jungs gerade so trieben und laut Twitter verbringen sie die Tage mit Songs schreiben.

Seit meinem Gespräch mit Kiki hab ich das Gefühl, dass wir immer mehr zusammen wachsen. An dem Abend haben wir noch Nummern getauscht und seit dem schreiben wir ab und zu.

Heute ist Donnerstag und ich stehe an der Kasse, als die Tür geöffnet wird und Kiki im Laden erscheint. Verwundert sehe ich sie an. „Willst du was kaufen?" Sie lacht darauf nur und schüttelt den Kopf. „Ich weiß von Marie, dass du hier arbeitest und dachte mir, ich komme mal vorbei." Es scheint wohl zur Gewohnheit zu werden, dass mich immer irgendwelche Leute auf der Arbeit besuchen kommen.

„Ich hab erst in einer Stunde Schluss", gebe ich ihr zur Antwort, doch sie winkt nur ab und sagt: „Ich habe eh nichts zu tun, ich warte hier." Mit diesen Worten lässt sie sich auf einen der Sessel fallen, die für die Ehemänner, die mit zu shoppen geschleppt werden, in die Mitte des Raumes gestellt wurden. Ich grinse etwas und wende mich dann wieder meiner nicht sehr aufregenden Arbeit zu.

Ich bin echt froh, dass wir uns ausgesprochen haben, denn sonst hätte ich nie gemerkt, was für eine liebenswerte Person Kiki doch eigentlich ist.

Eine Stunde später verlassen wir zu zweit den Laden und laufen durch den leichten Nieselregen zu Kikis Auto. „Hast du schon was von Calum gehört?", erkundige ich mich und versuche es so beiläufig wie möglich klingen zu lassen. „Nicht wirklich. Er hat viel Stress.", antwortet sie und ich nicke nur. „Wohin wollen wir eigentlich fahren?", frage ich, als wir im Auto sitzen. Es hat mittlerweile angefangen, richtig zu regnen und ich beobachte die Tropfen, wie sie an der Scheibe hinunter laufen. „Keine Ahnung, vielleicht zu dir?" Kiki grinst und ich antworte ihr, indem ich ihr den Weg zu unserem Haus beschreibe. "Ihr habt voll das schöne Haus. Ich wohne nur in so einer engen Wohnung, wo man sich im Flur gerade mal um sich selbst drehen kann", schwärmt sie, als unser Haus in Sicht kommt und seufzt dann. „Du wohnst auch allein", werfe ich ein, worauf von Kiki nur ein „Leider" kommt.

Da noch niemand zu Hause ist, begrüßt uns das Haus mit Stille und nachdem Kiki ihre Schuhe ausgezogen hat, geht sie sofort ins Wohnzimmer und setzt sich auf die große Couch. „Ich will auch so eine", sie lässt sich nach hinten fallen, ich lache und setze mich neben sie. Da mit nichts Besseres einfällt, schalte ich den Fernseher an und schalte durch die Kanäle.

„...bleiben sie dran, denn in ein paar Minuten haben wir eine der angesagtesten Bands bei uns im Studio. Sie ahnen sicher schon, von wem ich spreche: 5 Seconds of Summer!"

„Lass das mal, ich möchte sehen, worüber sie reden", sagt Kiki und ich lege die Fernbedienung zur Seite. Einerseits möchte ich es auch sehen, andererseits will ich einfach nur umschalten, damit ich nicht Calum anschauen muss, wie er in die Kamera grinst. Mit seinem süßen Grinsen, bei dem man automatisch lächeln muss. Ich schüttle den Kopf, um das Bild von seinem Grinsen aus meinem Kopf zu entfernen. Das Bild von einem Grinsen, welches ich schon viel zu lange nicht mehr gesehen habe.

„Du vermisst ihn nicht wahr?", reißt Kiki mich aus meinen Gedanken. „Ja irgendwie schon", sage ich wahrheitsgemäß. „Ist das dumm?"

„Nein wieso? Du liebst ihn, das ist doch ganz normal. Glaub mir, der erkennt schon noch, was er verpasst", sie zwinkert mir zu und wendet dann den Kopf zum Fernseher, da diese Show weiter geht.

„Ich freue mich, euch endlich mal kennen zu lernen", begrüßt die Moderatorin Ash, Michael, Luke und Calum mit ihrem Zahnpastelächeln, welches die vier erwidern und sich dann auf das große blaue Sofa setzen. „Wir freuen uns auch hier zu sein", erwidert Ash lächelnd. „Na dann erzählt doch mal, wie es ist wieder zurück in Amerika zu sein. Habt ihr es vermisst?", beginnt die Moderatorin mit dem Namen Cindy das Interview. „Natürlich haben wir es vermisst, aber es war auch mal schön, wieder zu Hause zu sein", beantwortet Luke die Frage und lächelt. Wie schaffen sie es nur, die ganze Zeit zu lächeln? „Es muss schwer sein, die Familie nur für so kurze Zeit sehen zu können", stellt Cindy fest. „Ja das ist es", stimmt Mikey zu und erntet ein paar „Awwws" der Fans, die anwesend sind. „Aber dafür freuen wir uns immer umso mehr, wenn wir zu ihnen reisen können", wirft Ash ein und ein paar Fans rufen wieder etwas durcheinander. „Das freut mich. So und jetzt zu dir Calum, du hast heute noch gar nichts gesagt", wendet sich Cindy an den Angesprochenen. „Wie geht's dir denn mit dem so?" „Mir geht's gut. Es war schön mal wieder zu Hause zu sein, aber jetzt wieder ein paar Auftritte zu haben und unsere Fans treffen zu können ist auch toll", antwortet er. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass er es nicht so wirklich ernst gemeint hat. „Das ist schön. Und wie sieht es bei dir aus mit einer Freundin? Schon jemand in Sicht?", Cindy wackelt mit ihren Augenbrauchen und die anderen Bandmitglieder können sich ein Grinsen nicht verkneifen. Auch Kiki dreht ihren Kopf zu mir und grinst. Ich jedoch schaue nur gebannt auf den Bildschirm, abwartend, was er antworten wird.

„Nein da gibt es niemanden und das ist auch gut so, denn ich möchte mich jetzt vollkommen auf die Musik konzentrieren und nicht andauernd jemanden vermissen müssen", antwortet er ernst und wie auf Knopfdruck verschwindet das Grinsen bei den anderen dreien, als wäre es ausgeknipst wurden. Ich seufze frustriert, weil ich mir ernsthaft Hoffnungen gemacht habe. Ich muss echt damit aufhören.

„Na dann werden wir mal abwarten, was die Zukunft so bringt. Luke, Michael, Ashton? Wie sieht es bei euch aus?" Luke und Michael fangen wieder an zu Grinsen. „Mir ist zu Ohren gekommen, dass ihr zwei des Öfteren mit einem Mädchen an eurer Seit gesehen wurdet", wendet die Moderatorin sich an Luke und Michael. „Ja also da gibt so eine Person, aber ich möchte noch nichts genaueres dazu sagen", weicht Luke aus. „Aber ich möchte was sagen", kommt es von Mikey. Es räuspert sich kurz und sagt dann: „Ich bin seit einiger Zeit mit einem Mädchen namens Madeleine zusammen und ich liebe sie über alles. Ich hoffe, dass unsere Fans sie auch so mögen, denn das muss man einfach." Das ganze Studio ist erfüllt von dem Gekreische der Fans und auch Kiki und mir huscht ein Grinsen über die Lippen, denn das isteinfach zu süß. „Also Magie, wenn du das hier gerade siehst und ich bin mir ziemlich sicher, dass du das tust: Ich liebe dich", sagt Mikey in die Kamera und grinst über beide Ohren.

„Puuh das war doch mal eine Liebeserklärung", meldet sich Cindy zu Wort.

Kiki und ich hören nicht weiter zu, da mein Handy klingelt. Ich geh ranund halte es gleich wieder etwas weg von meinem Ohr, da Magie unverständlicheSachen ins Telefon kreischt. „Mikey ist so süß!" „Wissen wir", antwortet Kikifür mich und Magie ist mit einem Schlag leise. „was machst du denn an IssysHandy?" „Wir sitzen bei ihr im Wohnzimmer und wollten gerade die Performanceder Jungs anschauen, aber du hast uns unterbrochen", erklärt sie. „Ihr habt esgesehen? Aww das war so süß, aber Issy? Geht's dir gut? Wegen dem mit Cal...",Magie beendet ihren Satz nicht, aber wir wissen, was sie meint. „Ja mir geht'sgut, mach dir keine Sorgen. Es tut schon weh, aber er hat nie in irgendeinerWeise gesagt, dass er noch was von mir will, also was soll man machen", beruhigeich sie und seufze. Aber kein Wort von dem soeben Gesagten war gelogen. Esstimmt alles und jetzt muss es mein Herz nur noch einsehen.    


Daddy- Calum Hood FF Where stories live. Discover now