11. Kapitel- Ihr seid wie Louis und Harry!

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„Hast du Papier, Zayn?"- „Ja, da neben der Gitarre!"

Gitarre? Tatsächlich, da lag eine herum, Bleistift und einige bekritzelte Blätter daneben. Zayn sah meinen Blick und erklärte verlegen: „Ich hab etwas ausprobiert."- „Spielst du es mir nachher mal vor?"

Überrascht nickte er, dann murmelte er etwas von duschen und verschwand im hinteren Teil des Erdgeschosses.

Ich dagegen liess mich neben Rea plumpsen und spienzelte neugierig auf das Blatt Papier, auf welchem sie einige Sachen aufgeschrieben, verbunden und teilweise durchgestrichen hat. Daneben lag ein anderes Blatt mit einer Liste: Eltern Zayn, Adpt. Eltern Saphira, Lumian, Doniya, Spital Bradford.

Aha?

„Also... hier. Ich hab mal alles aufgeschrieben, was ihr wisst, und logisch verknüpft", erklärte Rea mir lächelnd und reichte mir das Blatt mit dem mindmapähnlichen Gebilde. Ich stand im einen Zentrum, Zayn im anderen. Zwischen uns gab es eine gestrichelte Linie mit einem Fragezeichen in der Mitte, dann noch die oberen Namen angeordnet. „Das sind die Personen, die etwas wissen könnten, wobei ich am wenigsten in Lumian und Doniya setzen würde, am meisten in das Spital Bradford."- „Aber die dürfen nicht reden."- „Doch, sollten sie dürfen... hoffe ich mal. Müssen sie. Dort fragt ihr nach deiner Geburt, vielleicht findet ihr ja etwas heraus. Und sonst könnte... Waliyha?... ja, Waliyha, dorthin gehen und direkt fragen."- „Hm...", grummelte ich wenig überzeugt und lief in die Küche, holte mir einen Pack Chips und begann, ihn aufzuessen. Rea musterte mich nur mit einem kleinen Grinsen, dann tippte sie auf einen Namen. Lumian. „Ich denke, ihn könntet ihr auch fragen, ob er euch hilft."- „Ich weiss nicht, ob er will, dass ich meine richtigen Eltern finde", murmelte ich leise und betrachtete den Chip in meinen Fingern genauer. Gelblich, mit einer braunen Stelle, perfekt gebogen. Ein Musterstück und total lecker.

„Was?"

Ich verdrehte die Augen und vernichtete das Masterstück rasch. „Er will nicht, dass ich meine richtigen Eltern finde", wiederholte ich dann und raschelte dann laut mit der Tüte, nur um nicht zu Rea schauen zu müssen.

„Okayyyy... dann nicht. Aber irgendwie versteh ich ihn auch, ich mein', er liebt dich als seine Schwester, da will er nicht ersetzt werden."- „Hmpf", grummelte ich und zog die Beine an, begrüsste wieder die Bauchschmerzen. „Brauchst du ne Flasche?"- „Passt schon, sollte bald vorbei gehen."- „Okay, sag einfach, wenn du sie doch brauchst, ja?"- „Du könntest mir den Rücken massieren."- „Oh ja, wenn du mir dann auch tust?"- „Wenn's sein muss."

Wenig später stöhnte ich vor Erleichterung auf- Rea hatte Wunderhände. Sie knetete mich schonungslos durch und als sie mich an der Schulter packte grunzte ich auf: „Dort ist es am schlimmsten!"- „Warte kurz, ich komme gleich..."

Kramm, etwas fällt in der Nähe runter. „Was zum Teufel tut ihr da?", fragte Zayn fassungslos. Oh, ja, ich hab ja mein Shirt ausgezogen. „Ich strippe für Rea, siehst du das nicht?", murmelte ich und streckte ihr die Zunge raus. Sie verdrehte die Augen. „Du bist nicht mein Typ, das weisst du."- „Und das ist ganz gut so."- „Eh, ja."

Zayn drehte seinen Laptop um und ich erkannte, dass er mal wieder mit Perrie skypte. Ich hob kurz eine Hand und Rea guckte neugierig drein. „Das ist also deine Verlobte?"- „Ja", nickte er stolz. Perrie wurde leicht rot, fragte aber gleich: „Wer ist das?"- „Meine beste Freundin Rea."- „Stolze Lesbe und eine der Vorreiterinnen hier in der Schweiz, den Leutchen hier muss mal der Stock aus dem Arsch gezogen werden. Nicht den Jungen, da ist alles in Ordnung, so lange es von beiden Seiten freiwillig und gewollt ist, aber bei den über 30igern."- „Hm... wisst ihr was, wir könnten eine Kampagne starten, aber erst nach diesem Familiendrama. Harry wäre sicher auch dabei." Zayn verzog das Gesicht und sofort wechselte ich das Thema.

Leaving (ZM/1D)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt