Virginia - Tunnelbau zu Virginia

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~~~ Mai 1771 ~~~

Mein Geburtstag fiel dieses Jahr auf einen warmen sonnigen Tag und wir genossen gutes Essen und guten Wein auf der Terrasse. Elias war mit Gattin erschienen und sogar Jennifer hatte es rechtzeitig geschafft uns besuchen zu kommen.

Elias war aber nicht nur mit guten Neuigkeiten erschienen, auch Jennifer berichtete nichts gutes aus England.
Wir bekamen hier den Unmut der Kolonisten immer mehr zu spüren, die Steuern waren, wenn man sie nicht geschickt umgehen konnte, eine Farce! Steuern auf ALLES was zum Beispiel auch den täglichen Bedarf anging. Ob wir ihn nun nach Europa verschifften oder wir hier etwas kauften, was aus Britannien kam. Ganz zu schweigen von der für mich immer noch absonderlichen Steuer auf Druckerzeugnisse!
Mittlerweile hallte die Parole der aufgebrachten Kolonisten „No taxation without represantation" (Keine Steuer ohne politische Mitwirkung) - Link dazu in der Beschreibung/Unterhaltung! -  durch die Straßen der Städte.
Von einigen Freunden in New York hatten wir erfahren, dass man ihnen auferlegt hatte, britische Soldaten bei sich aufzunehmen, weil in den Garnisonen nicht ausreichend Platz sei und sie in ihrer Pflicht als britische Bürger dazu verpflichtet seien.
„Ich verstehe das einfach nicht! Es sind ja noch nicht einmal nur Briten dort, sondern auch Deutsche oder Italiener. Wie kann man bitte auch von denen solche Gelder erpressen?" hakte ich mal wieder nach, auch wenn mir niemand darauf eine befriedigende Antwort geben konnte.

„Der Aufstand wird nicht mehr lange auf sich warten lassen." warf Elias seufzend ein. „Auch ihr müsst euch hier weiter darauf vorbereiten. Die Schlachten werden nicht immer so weit entfernt ausgefochten. Aber das weißt du ja, mein Kind." sein Blick war betrübt, weil auch in Philadelphia nicht alles zum Besten bestellt war. Dort brodelte es auch hier und da und die Wut der Bürger war deutlich zu spüren.
„Die Söhne der Freiheit sollten in naher Zukunft aktiver werden. Wir brauchen eine Armee und keine Bauern die sich selbst verteidigen müssen." Haytham kannte meine Ausführungen über den Unabhängigkeitskrieg und hatte sich, zu meinem Leidwesen, einige Male mit Lee getroffen um ihn in die neu einberufene Kontinental-Armee einzuschleusen. Er selber hatte einige Versammlungen des Kongresses mittlerweile besucht um sich ein Bild von den Fortschritten zu machen.
„Daniel und ich haben uns aus einigen Kreisen bereits zurück gezogen und versuchen möglichst unsichtbar zu bleiben. Wir haben von einigen Inhaftierungen gehört, welche einfach nur auf einen Verdacht fußen. Man könnte meinen, King George hätte den Verstand verloren allmählich." Jennifer sah mich kopfschüttelnd an. Im Grunde war es so, dass der König – verzeiht den Ausdruck – aber nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte. Und das war nur der Anfang seiner geistigen Umnachtung!

Ein paar Tage später setzten wir uns alle mit einem Architekten zusammen um ein neues Projekt hier auf der Plantage in die Tat umzusetzen.
Wir wollten in die Tiefe bauen! Unsere geldlichen Möglichkeiten waren solide und so konnten wir entsprechende Pläne ausarbeiten. Im Grunde wäre es ein großangelegter Keller, welcher sich nicht direkt unter dem Haupthaus sondern etwas weiter weg in der Nähe der Felder für den Eigenbedarf befand. Der Eingang sollte von einem der Lagerhäuser am Fluss aus zugänglich sein, ein weiterer würde in unserem hiesigen Keller liegen und der dritte dann unscheinbar in einem Schuppen in der Nähe des Feldes. Dort lagerten Werkzeuge und Handwerkszeug für die Bauern.
Nach 5 Tagen stand ein erster Plan.
„Diese Ausmaße sind aber nicht innerhalb von ein paar Wochen zu schaffen, Master Kenway." gab der Architekt zu bedenken. „Wir werden einige Monate brauchen befürchte ich. Ihr solltet mit mindestens 5 Monaten rechnen. Dabei gehe ich von guten Wetter- und Untergrundbedingungen aus."
„Ich hatte tatsächlich mit einem Jahr gerechnet." wir hatten wirklich in größeren zeitlichen Dimensionen gedacht. Umso erleichterter konnten wir mit der neuen Berechnung sein.
„Und jetzt weiß ich auch, wer diese Tunnel und Lagerräume hier errichtet hatte." lächelte ich die Umstehenden Personen an, sie alle, sogar der Architekt, waren über meine Zeitreisen informiert. „Dieses Portal in der Zukunft ist nämlich genau dort unten." Diese Erinnerung der Dame damals im Gefängnis erschien vor meinem inneren Auge.

Von schicksalhaften Zeitreisen und dem Ruf der Nornen - Part IIWhere stories live. Discover now