𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟡𝟠

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Dag trat leise ins Schlafzimmer. Nach einer minutenlangen Standpauke lag seine Tochter mittlerweile in ihrem Bett und er wollte inzwischen auch nur noch in sein eigenes.

Isabelle lag auf ihrer Seite mit dem Gesicht zur Türe. Er sah, dass sie tief und fest schlief. Der Strampler lag neben ihr.

Nachdem sie sich gestern beruhigt hatte, wollte sie wissen, ob er diesen weggeworfen hatte, was er natürlich nie getan hätte. Sicher verstaut in der Schublade der Kommode hatte er wenige Babykleidung unter einer Decke versteckt. Was er ihr logischerweise mitteilte. Er hatte schließlich nie vorgehabt, dass sie alle Erinnerungen an Rio in ein schwarzes Loch schmeißt.

Er umrundete das Bett. Isabelle hatte die Decke zwischen ihren Beinen und ihre Pobacken, die nicht vom Slip bedeckt waren, waren momentan das Einzige, worauf er sehen konnte, als er sich neben sie hinlegte.

Dag positionierte sich in dieselbe Lage wie sie und rutschte dabei ein wenig näher. Sofort strömte der Duft ihrer Haare in seine Nase.

Ganz behutsam strich er mit zwei Fingern über ihren linken Außenschenkel hinauf zu ihrer Taille und wartete ihre Reaktion ab.

Er rutschte noch ein Stück näher und küsste ihr Schulterblatt. Auch hier ging er mit Bedacht vor.

Nachdem sie gestern in seinen Armen lag und etwas Nähe zugelassen hatte, konnte er an nichts anderes mehr denken, als ihr endlich wieder so nah wie möglich zu sein.

Abermals fuhren seine Finger die Strecke hinauf zu ihrer Taille, wo er auch kurz danach unter ihr lockeres Top einlenkte.

Seine Hand ruhte auf ihren Rippen, während er mit seiner Zunge leicht ihren Nacken liebkoste.

Als sie dezent aufstöhnte, drückte er ihren Unterkörper näher an seinen, was sie abermals Aufstöhnen ließ, da er sich vorsichtig an ihren warmen Körper rieb.

Der Daumen seiner Hand, die nun zum wiederholten Male auf ihren Rippen lag, bewegte er hin und her und streifte infolgedessen immer wieder ihre Brust.

Da sie aufkeuchte und sich ein wenig mit regte, glitt er mit der Hand erneut nach unten und packte ihre Hüfte, damit sie seine Erektion an ihrem Hinterteil spüren konnte.

Er stöhnte selbst ein wenig auf und küsste ihre Schulter. Gedanklich nahm er sich vor, sie zu sich zu drehen, damit er sie endlich wieder richtig küssen konnte ... doch in der Realität verkrampfte sie plötzlich wie auch unerwartet und fiel fast aus dem Bett, als sie von ihm weg wich. »Was tust du da?« Erschrocken sah sie ihn an.

»Isy ich wollt' nur ... ich dachte, du wolltest es auch.«

Isabelle schüttelte mehrmals den Kopf. »Ich kann das nicht.«

»Und wieso nicht?« Er setzte sich nun auch auf. »Du hast mitgemacht.«

Wiederholtes Kopfschütteln. »Ich - ich – ich habe ... ich kann das nicht, okay?!« Sie wurde ein wenig lauter.

»Okay.« Er packte mit beiden Händen an seinen Kopf und lehnte sich zurück.

»Tu das nicht.« , sagte sie.

»Was mach' ich denn?«

»Du sagst, okay, aber du meinst es nicht so.«

Er atmete tief ein. »Was willst du denn von mir hören Isy?«

»Das es okay für dich ist.«

»Ich hab' doch gesagt, es ist okay.«

»Aber du meinst es nicht so.«

»Ich will einfach ... Ach, vergiss es.« Er kehrte ihr den Rücken zu, als er sich hinlegte, da traf ihn auch schon das Kissen, mit dem sie ihn schlug.

»Was willst du Dag? Willst du ficken? Ja, ist es das, was dir so wichtig ist?«

Er schnellte von Neuem herum. »Spinnst du? Es geht mir hier nicht um Sex Isy. Mir würde es im Übrigen ausreichen, wenn du in meinen Armen liegst, aber ja natürlich möchte ich auch gerne wieder ein wenig körperliche Liebe spüren. Ich will dich spüren. Ist das so verwerflich, das ich mich nach dir sehne?«

Isabelle, die mittlerweile neben dem Bett stand, sah ihn mit zitternder Unterlippe an. »Ich kann das nicht.« , wiederholte sie abermals.

»Ja ist doch okay. Ich hab's verstanden.«

»Nein. Und das ist das Problem. Du verstehst es nicht. Du sagst es, aber du tust es nicht. Du stellst mich als die Böse hin.«

»Isy, ich liege hier ruhig.« Er zeigte präsentierend auf sich. »Ich brülle dich nicht an oder sonst etwas.«

»Aber du denkst dir deinen Teil.«

Dag benetzte sich die Lippen. »Komm, leg dich wieder ins Bett. Ich mache nichts. Ich fasse dich nicht an. Gar nichts. Wenn du irgendwann so weit bist, dann lass es mich nur wissen.« Sie nuschelte etwas Unverständliches. »Was?« , fragte er.

»Ich werde immer die Frau sein, die ihr Kind verloren hat.« , sagte sie leise.

Er sah sie mit gerunzelter Stirn an. »Was meinst du?«

»Ich bin die Mutter, die die Verantwortung für das Leben eines Kindes hatte ... und ich hab es nicht hinbekommen, ihm diese Welt zu zeigen.« Sie blieb weiterhin stehen. »Ich habe versagt. Mein Körper hat versagt.«

»Isy du bist keine schlechte Mutter.« , meinte er daraufhin.

»Mein Körper war der Sarg meines Kindes.« Sie schüttelte ihren Kopf. »Ich kann nicht mit dir schlafen, weil mein Körper tot ist. Mein Herz ist gestorben, als seins aufgehört hat zu schlagen.«

»Isy bitte. Du lebst.«

»Nein.« Sie schüttelte wieder ihren Kopf und zeigte nun ebenso präsentierend auf sich. »Das ist nur eine Hülle. Innerlich bin ich tot.«

»Nein Isy. Soll ich dir etwas sagen. Du hattest Unmengen von Blut verloren, ja. Vincent hat dich in deinem Blut vorgefunden und mich panisch angerufen. Du hättest sterben können. Bist du aber nicht. Ich hätte euch beide verlieren können, aber nein ... du bist hier bei mir. Du lebst, also hör auf ...«

»Ich hätte sterben sollen. Nicht er.« , unterbrach sie ihn.

»Was redest du da?« Schockiert sah er sie an und blinzelte nicht einmal dabei.

»Ich bin gefallen. Er war unschuldig. Ich hätte sterben müssen.«

»Isy, es war ein Unfall. Du bist nicht mit Absicht gefallen.«

Sie griff nach ihrem Kissen. »Ich schlafe auf der Couch.«

»Nein leg dich hin. Ich fasse dich nicht an.« Er hielt das Kissen fest.

»Ich will alleine sein.« , sagte sie und versuchte es, ihm abzunehmen, doch er stand fix auf, nahm seine Bettwäsche und ging zur Türe.

»Leg' dich ins Bett. Ich geh' auf die Couch.«

Isabelle konnte nicht mehr antworten, denn mit einem leichten Knall schloss er die Türe hinter sich, als er den Raum verließ.

Ich bin der falsche Mann für die richtige Frau (Band 2)Where stories live. Discover now