𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟝𝟞

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Katja brachte die Visagistin zur Türe.

»Jetzt muss ich mich nur noch mal neu umziehen. Ich glitzer' fast mehr als die Braut.« , meinte diese lachend und sah auf die Uhr.

»Ich kann nichts dafür, das dieses Spray ausgelaufen ist.« Katja hielt ihre Hände hoch, die ebenfalls glitzerten, und verabschiedete sie dann.

Sie ging zur Badezimmertüre. »Braucht ihr Hilfe?« , fragte sie.

»Nein.« , antwortete Hannah und kam raus. »Isabelle ist gleich so weit.« Gemeinsam gingen sie zum Essbereich, auf dem noch alles Mögliche herum lag. Von Spangen, bis hin zum ausgelaufenen Glitzerspray lag sämtliches dort, denn heut war der große Tag von Dag und Isabelle.

Während der Bräutigam bereits mit Vincent und den Kindern im Spreespeicher war, wurde die Braut bis vorhin noch fertig gemacht.

Katja rieb sich mit feuchten Tüchern über die Hände.

»Ihr ist übel.« , meinte Hannah, als sie sich setzte und ihre kleine Babykugel streichelte.

»Das ist nur die Aufregung.« , versicherte Katja und sah auf ihr Handy. »Die soll jetzt nur nicht kotzen, sonst verschmiert nachher noch das komplette Augen-Make-up und ich kann Valentina nochmal anrufen, damit sie herkommt und Isabelle zurechtmacht.«

»Ich hab nicht gekotzt.« , sagte die Braut und trat in den Raum. Nur mit Jogginghose und trägerlosen BH setzte sie sich ebenso an den Esstisch.

Katja sah wieder mal auf die Uhr. »Du müsstest langsam mal dein Kleidchen anziehen Cinderella. Dein Prinz wartet, um dich zur Gemahlin zu nehmen.«

»Ich könnte jetzt echt 'nen Wodka vertragen.«

»Dann hättest du dich nicht anbumsen lassen müssen, Süße.«

»Oh, das ist nicht witzig Katja. Ich bin so aufgeregt, als wäre dies das erste Treffen mit Dag.«

»Welches? Die ganzen Tage, wo er dich noch heimlich angeschmachtet hat oder da, wo du ihm fast die Nase gebrochen hast?«

»Alles.«

»Ach Isabelle. Du kennst diesen Mann fast dein halbes Leben schon.«

»Ja aber ... ich weiß auch nicht. Das ist etwas Neues. Ein neuer Schritt. Etwas ...«

»Endgültiges?« , gab Hannah fragend von sich.

»Nein. Also ja. Aber nein. Ich wusste schon immer, dass es für ein Leben lang mit ihm ist, aber jetzt ... das wird offiziell.«

»Dann beruhige ich dich jetzt.« , meinte sie, immer noch ihren Bauch streichelnd. »Eine Hochzeit ist keine Garantie dafür, dass es ewig hält.«

»Danke Hannah. Das weiß ich auch. Aber Dag und ich ... wir sind anders. Wir sind im Geiste verbunden. Getrennt sind wir ... einfach nicht komplett.«

»Und warum dann so aufgeregt?«

»Weil es dann offiziell, auf einem Papier so steht, das ich seins bin und er meins.«

»Du kannst es noch absagen.« , sprach Katja. »Wir machen einen auf, die Braut die sich nicht traut, und hauen ab.«

»Dir würde ich das sogar noch zutrauen.« , lachte Isabelle.

»Ach, er verzeiht dir das. Ist ja nicht so, dass du ihn nicht weiter an der Backen haben willst.«

»Ich will ihn heiraten.«

»Dann schwing deinen Arsch endlich ins Schlafzimmer und zieh dir das Kleid an, was er dir heute Nacht vom Leibe reißen wird.«

»Was ziehst du denn drunter?« , fragte Hannah und zeigte auf Isabelles Jogginghose.

»Einen weißen Tanga, der ist leicht durchsichtig. Das mag er.« Sie grinste verschmitzt. »Und ein süßes Strumpfband. Ich wollte keine Strapsen jetzt noch dazu. Fühle mich irgendwie momentan nicht ... heiß darin.«

»Dag findet bestimmt alles an dir sexy.« , meinte Hannah. »In der Hochzeitsnacht ticken die Typen nochmal anders. So als wäre es das erste Mal mit der Frau.«

»Ich hatte Unterwäsche aus Zuckerperlen für unsere Hochzeitsnacht.« , sagte Katja. »Und Vincent ist trotz meines dicken Bauches voll drauf abgefahren.«

»Vincent hatte bestimmt nur Hunger, nachdem du die ganze Zeit nur am Büffet warst und er nichts mehr abbekam.« , lachte Hannah.

»Nee nee, mein Mann knabbert und schleckt gerne Sachen von meinem Körper.«

Hannah hielt sich die Augen zu. »So genau wollte ich das jetzt gar nicht wissen.«

Katja bewegte ihre Zunge im Schnelltempo hin und her und lachte dann.

»Du hast voll den langen Lappen. Weißt du das eigentlich?« Isabelle testete, wie weit ihre eigene Zunge hinausragte.

»Ich weiß.« Katja kam spielend mit ihrer Zungenspitze an die Nase ran.

»Also du als Mann ...«

»Ach glaub mir. An meiner Zunge hat auch Vincent seinen Spaß.«

»Eeeh. Könntet ihr mal aufhören, immer eure Sexkapaden auszuplaudern.« Hannah hielt sich die Ohren zu.

Die beiden anderen lachten. Isabelle sah schließlich ebenfalls auf die Uhr. »Ich sollte wirklich langsam mal machen.« Sie stand auf. »Weißt du, was mir auch Sorgen bereitet?!« Ihr Blick fiel auf Katja. »Unsere Kinder.«

»Haben die immer noch Streit?« , fragte Hannah.

»Die haben nicht richtig Streit. Die reden nur nicht miteinander.« , erklärte Katja.

»Und weswegen genau?«

Beide zuckten mit den Schultern. »Nia weiß gar nicht warum. Das hat sie mir so zumindest erzählt.« , sprach Isabelle.

»Und Robin rückt auch nicht komplett mit der Sprache raus. Es ging wohl um ein Mädchen. Meine Vermutung ist ja, dass Nia irgendwas gesagt haben muss, was ihn ... gekränkt hat.«

»Ich hatte ja die Hoffnung, das bis zur Hochzeit alles wieder geklärt ist, aber ... na ja. Abwarten.«

»Mach' dir darüber keinen Kopf. Die pennen heut beide mir zu Hause.« , sagte Katja. »Ich hab vorsichtshalber schon gesagt, das Nia wenn, bei mir im Bett mit schläft und Vincent geht zu Robin ins Zimmer, wann immer wir dann Hause kommen.«

»Hmm ja.« Isabelle flanierte nun Richtung Flur. »Kommt ihr? Ihr müsst mir helfen, das Teil anzubekommen und hinten zuzumachen.«

Beide standen auf und folgten ihr ins Schlafzimmer.

Ich bin der falsche Mann für die richtige Frau (Band 2)Where stories live. Discover now