𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟙𝟛

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»Du willst da echt hin?« , fragte Robin, während er am nächsten Tag auf Nias Bett lag und einen kleinen Ball immer wieder an die Decke schmiss.

»Klar.« , antwortete sie und übergab Robin sein Schulheft. »So, bin fertig.«

»Hast du wenigstens Fehler eingebaut?«

»Nö.« , sagte sie.

»Das geht nicht Nia.« Er hörte auf, den Ball zu werfen, und setzte sich gerade hin. »Du kannst nicht eins zu eins abschreiben.«

»Klar kann ich das.« Sie zeigte ihm triumphierend ihr Heft. »Hab's ja gerade gemacht.«

»Dann schreib ein wenig um. Das fällt sonst auf.«

»Die Olle liest sich das doch eh nicht komplett durch.«

»Natürlich. Gerade bei uns beiden wird die alles durchlesen.«

»Dann sagen wir, wir haben die halt zusammen gemacht.«

»Das war keine Gruppenarbeit.« , meinte Robin und legte sich wieder hin.

»Stand das irgendwo?«

Er stöhnte auf. »Boah Nia und genau deswegen wiederholst du auch. Du bist doch nicht dumm. Du bist einfach nur faul.«

»Und hübsch, hast du vergessen.«

»Na ja.« , lachte er.

»Nee komm, sag mal. Wen findest du von uns Mädchen am hübschesten in der Klasse?«

»Keine.«

»Boah Robin antworte. Ich bin deine Cousine, mir kannst du das doch sagen.«

»Wir sind nicht direkt verwandt.«

»Deswegen darfst du mich ja auch nennen.« Nia klimperte mit ihren dichten dunklen Wimpern.

»Keine.« , wiederholte er genervt.

»Wen findet Luca am hübschesten?«

»Woher soll ich das denn wissen?« , gab er noch genervter von sich.

»Ihr redet doch. Hat er mal etwas über mich gesagt, oder gefragt?«

Robin schüttelte den Kopf. »Sollen wir etwas zocken?« , fragte er sie.

»Neeee. Keinen Bock.« Nia legte sich zu ihm aufs Bett, jedoch auf die andere Seite, so das ihre Füße neben Robins Kopf verweilten. »Soll ich fragen, ob du auch zur Party kommen kannst?«

»Nee. Ich will da nicht hin.«

»Echt nicht?«

»Nö. Und ich verstehe auch nicht, wieso du dahin willst. Du passt gar nicht zu denen.«

»Was soll denn das heißen?« Nia setzte sich ein wenig auf.

»Ja die sind alle voll .... eeeeehhh.« Er schielte und verzog sein Gesicht, woraufhin Nia lachen musste.

»Und ich bin nicht eeeeehhh?« , lachte sie weiter.

Er schüttelte wieder mal seinen Kopf. »Luca hat schon Kimberly und Beyza geküsst.« , gab er schließlich nach einigen ruhigen Minuten von sich.

»Was? Aus unserer Klasse?«

»Der hat in der Umkleide das allen Jungs erzählt. Und er hat gesagt, dass er dich auf der Party küssen will.«

Jetzt war es Nia, die ihr Gesicht verzog. »Iiih. Der hat die echt geküsst?«

Robin zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung, ob es stimmt.«

»Iiih.« , wiederholte sie. »Dann will ich den doch nicht küssen.«

»Du wolltest den echt küssen?«

»Joleen und die anderen haben auch schon Jungs geküsst.«

»Na und?!«

»Ja ich will nicht die Letzte sein.«

»Ich find's eklig.«

»Was?«

»Ja jemanden zu küssen.«

»Wenn meine Eltern sich küssen, finde ich das auch eklig.« Nia verzog wieder ihr Gesicht.

Robin verzerrte seins ebenso. »Ja meine Mutter knutscht meinen Vater voll oft ab.«

»Bei mir ist das andersrum. Gestern, als wir zu Hause waren, war es auch so. Ich komm in die Küche rein und mein Vater knutscht meine Mutter fast vom Stuhl runter. Bääh.«

»Meine Mutter hat meinen Vater mal sexy irgendwas genannt und dem auf den Arsch gehauen, als der vorbeigegangen ist.« Robin schüttelt sich. »So eklig. Und ich saß da. Die haben mich gesehen.«

»Jaaaa die machen manchmal so, als wären wir gar nicht anwesend.« Nia setzte sich nun in den Schneidersitz. »Und als ob das voll normal wäre, dass Eltern sich so abknutschen.«

»Ja Mann.«

Es klopfte an der Türe und ohne auf ein „Herein" abzuwarten, öffnete Katja diese schon und trat halbwegs in den Raum. »Ich bin jetzt da Schatz, aber solange bleiben wir nicht mehr.«

»Ja.« , antwortete Robin kurz und knapp.

»Hat dein Vater sich beruhigt?« , fragte sie nun Nia und sprach damit auf das schwarze Kleidchen an.

»Nee. Aber ich werde, so wie es aussieht, eh nicht zur Party gehen.«

»Wieso?«

Nia blickte zu Robin. »Kein'n Bock.«

»Ach es werden noch so viele Partys in deinem Leben kommen. Glaub mir.«

»Wann hattest du deinen ersten Kuss?«

»Iiiih ich will das nicht hören.« , maulte Robin sofort herum.

»Mit zwölf.« , antwortete Katja und überging damit die Bitte ihres Sohnes.

»Mit Vincent?«

»Nein.« , lachte sie. »Da kannte ich den noch gar nicht.«

Robin hielt sich die Ohren zu.

»Und wie viele hast du geküsst, bevor du den Richtigen hattest?«

»Ach Süße, da fragst du besser deine Mama. Die kam schneller ans Ziel.«

»Und warum du nicht?«

Sie machte einen langatmigen M-Ton. »Die Geschichte ist zu lang. Manchmal weiß man halt nicht so genau, was man will.«

»Wer hat denn wen zuerst geküsst? Du ihn oder Vincent dich?«

Katja sah zu ihrem Sohn der Augen und Ohren geschlossen hielt. Sie schmunzelte. »Warum dieses plötzliche Interesse, was Küssen angeht?« , fragte sie Nia.

»Ein paar Mädchen, die ich kenne, haben schon geküsst und ich will nicht zu spät sein.«

»Das wirst du auch nicht. Du wirst dann geküsst, wenn die Zeit reif ist. Das kann heut sein, morgen, in ein paar Wochen, Monate oder sogar Jahre. Nia Süße, da gibt es keinen Maßstab.«

»Hmm trotzdem.«

»Glaub mir, der erste Kuss wird nicht so besonders. Der ist eklig. Die meisten Jungs können das noch gar nicht und schlabbern dein ganzes Gesicht voll.« Nia sah sie Abscheu empfindend an. »Dafür wird der erste Kuss mit dem, der für dich bestimmt ist, am schönsten.«

»War das bei dir und Vincent auch so?«

Katja runzelte die Stirn. »Nimm dir da besser auch wieder deine Eltern als Vorbild. Bei mir lief das ein wenig anders ab.« Sie beugte sich über Robin, der noch immer die Augen geschlossen hielt und verpasste ihm einen Schmatzer auf die Wange.

»Bah.« Er wischte sich mehrmals darüber. »Du bist manchmal so peinlich.«

Frech grinsend verließ Katja Nias Zimmer.

Ich bin der falsche Mann für die richtige Frau (Band 2)Where stories live. Discover now