𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟝

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»Rechts oder links?« Dag drehte sich in alle Wegstrecken.

»Geradeaus.« , sagte Vincent. »Immer der Nase nach.«

Während Nia und Robin direkt vorliefen, folgten die vier Erwachsenen ihnen in gemäßigter Gangart.

»Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, nach dem Saufen in den Zoo zu fahren?« , fragte Dag.

»Du verdrehst da etwas Schätzelein.« , antwortete Katja. »Wir wollten mit den Kindern in den Zoo und die werten Herren dieser Runde fiel dann ein, das wir ja auch nochmal bei Andi vorbeischauen könnten.«

»Ihm geht's echt scheiße, findet ihr nicht?« Isabelle beobachtete ein älteres Ehepaar.

»Natürlich. Überleg ma', wie lang er mit seiner Frau zusammen war.« Katja übergab Vincent ihre Tasche.

»Was soll ich damit?«

»Tragen.«

Er sah sie sich von allen Seiten an. »Dat is' ne Frauenhandtasche.«

»Und?«

»Ich lauf doch nicht mit 'ner Handtasche durch den Zoo. Haste 'ne Scheibe oder wat!?«

»Die ist schwer.«

»Ja dann pack doch nit so viel ein.«

»Oder nimm einen Rucksack, so wie ich.« , sagte Isabelle und übergab Dag ihre schwere Tasche, die er sich direkt um die Schulter warf.

»Ja wie bei einem Schulausflug, oder was?« Katja rollte mit den Augen und nahm Vincent ihre Handtasche wieder weg.

»Dann pack' demnächst doch nicht so viel Scheiß ein. Was hast du überhaupt dadrin?«

»Getränke. Sachen zum Knabbern. Wir haben Kinder Vince, falls dir das noch nicht aufgefallen ist.«

»Die sind doch nicht mehr klein, so das wir Windeln, Milch und Sonstiges mit uns mitschleppen müssen.« Vincent sah zu den Kindern rüber. »Robin, runter da.« , rief er seinem Sohn zu, der gerade dabei war über die Absperrung zu klettern.

»Ich hab gar nichts gemacht.« , predigte er zurück.

»Runter.« Vincent zeigte auf den Boden.

»Sei nicht immer so streng.« , meckerte Katja ihn an, bevor sie sich ebenfalls ihrem Sohn widmete. »Robin, wenn du jetzt nicht sofort deinen Arsch darunter bewegst, dann ...«

»Boah ihr seid so peinlich.« , sagte er und kletterte eilig wieder runter.

»Ich zeig dir gleich peinlich, wenn Mama dir 'nen fetten Schmatzer verpasst.« Katja spitzte ihre Lippen.

Nia lachte, während Robin an ihr zerrte und beide schonmal zum nächsten Gehege gingen.

»Siehst du.« , meinte Isabelle. »So macht man das.«

»Ich soll Leute mit Abschmatzen bedrohen?« Dag kam näher, hielt ihren Kopf fest und verpasste ihr einen fetten Knutscher auf die Lippen.

»Nein, du Spinner. Die zwei sind auf einer Seite. Vincent sagt Nein. Katja sagt Nein.«

»Ich hätte auch Nein gesagt.«

»Du hättest Nia noch gezeigt, wie sie besser klettern soll.«

Dag zeigte in das Gehege. »Was sind das? Otter?« Er steuerte die Umzäunung an. »Also gefährlich wäre es nicht gewesen. Keine Sorge, wenn Nia meint, sie muss in einen Löwenkäfig klettern, halte ich sie auf und steh nicht als Cheerleader am Rand und feuere sie an.«

»Wäre doch ein nächster Video-Dreh im Zoo wert.« , lachte Vincent. »Statt Bärenkostüm mimst du einfach mal eine sexy Cheerleaderin.«

Dag zog nachdenklich die Mundwinkel nach unten.

»Besser nicht.« , meinte Isabelle. »Dann kann er sich ja gar kein Shirt vom Leibe reißen, damit die kleinen Mädchen alle kreischen.«

»There's no Business, like Show Business.«

»Jaja Show Business.« Sie verdrehte ihre Augen und nickte mit dem Kopf. »Deine Lebensaufgabe wa'?«

»Er könnte aber auch das Röckchen heben.«, warf Vincent ins Gespräch ein.

»Er könnte es aber auch sein lassen.«

»Sei mal nicht so eifersüchtig. Aus dem Alter sind wir raus.« Vincent nahm Katja jetzt doch die Handtasche ab und warf sie über seine Schulter. »Uns werdet ihr nicht mehr los. Dafür habt ihr uns schon zu lange an der Backe und uns dazu noch total verzogen. Wer würde uns da freiwillig aufnehmen?«

»Andere Frage ... wer würde es freiwillig mit euch aushalten, außer wir?!«

Vincent legte seinen Arm um die Schulter seiner Frau und küsste ihre Schläfe. »Euch würde ja auch keiner mehr nehmen.«

»Arschloch.« , sagte sie lachend und haute auf seine Brust.

»Is' so. Wir vier sind mittlerweile aufeinander abgestimmt. Dat kann man nicht mehr trennen.«

»Papaaaaa.« , rief Nia von Weitem mit ihrer heiseren Stimme. »Können wir ein Eis kaufen?«

»Klar.« , grölte er zurück, packte in seine Hosentasche und übergab ihr ein wenig Geld, als sie angelaufen kam.

»Wieder der Brave.« , murrte Isabelle.

»Warte Nia.«

»Was denn?« Irritiert sah sie ihn an.

»Frag auch noch deine Mutter.«

»Dein Ernst?« Sie rollte mit den Augen und sah ihrem Vater dabei gleich noch ähnlicher.

»Hopp.«

Nia positionierte sich vor Isabelle hin. »Dürfen wir uns ein Eis holen?«

Sie warf Dag einen bösen Blick zu, bevor sie sprach. »Natürlich Nia.«

Ihre Tochter rannte zurück zu Robin, der schon auf sie wartete.

»Dein Ernst?« , stellte Isabelle nun Dag dieselbe Frage, wie Nia vor nicht mal einigen Sekunden.

»Was denn? Du wolltest doch, dass wir an einem Strang ziehen.«

»Aber doch nicht bei so etwas Belanglosem.«

»Das Klettern von Robin war auch ohne Belang.«

»Ja in deiner kleinen Welt vielleicht.«

Dag grinste sie an. »Alle wissens besser, alle labern Scheiße ... pssst in meiner Welt sind jetzt alle mal leise!«

»Wer hätte gedacht, das die zwei mit ihren idiotischen Texten auch noch irgendwann Geld verdienen.« , sprach Katja und hakte sich soeben bei Isabelle ein.

»Komm Schätzelein.« , meinte stattdessen Vincent, mit Handtasche und theatralischen imaginären Haarwerf-Modus und stolzierte mit Dag voraus.

Robin und Nia kamen zeitgleich mit je einer fetten Softeis-Tüte die Ecke rum. »Boah ihr seid sooo peinlich.« , wiederholte Vincents Spross und zog von Neuem an Nia, um genügend Abstand zwischen ihnen zu ermöglichen.

Ich bin der falsche Mann für die richtige Frau (Band 2)Where stories live. Discover now