𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟠𝟟

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Das Konzert in der Wuhlheide war auf Hochtouren. Statt wie so oft Backstage fand man Nia, Robin und Katja im Publikum wieder.

Es war Robins Wunsch gewesen, es aus der Perspektive sehen zu wollen. Sie waren links seitlich der Bühne und hatten Sitzplätze.

Katja hatte ihre Kopfhörer im Ohr und war mit Isabelle verbunden, die zu Hause geblieben war. An diesem Tag ging es ihr nicht so gut, weshalb sie diesen wichtigen Tag, den sie eigentlich miterleben wollte, dort auf der heimischen Couch verbrachte.

Es wurde schon langsam dunkel und Nia war kratzig heiser, vor lauter mitsingen. Noch immer hatte sie keinem gesagt, dass sie und Jenaro auseinander waren. Da er ihr auch zusätzlich gelegentlich schrieb – meistens nachts -, dass er sie vermissen würde, und sie deshalb weiterhin die Hoffnung hatte, sie würden wieder zusammenkommen.

Jeden Nachmittag schlich sie sich raus und verbrachte die Zeit alleine im Kaufhaus, obwohl sie schon oft überlegte, es wenigstens Robin zu erzählen, da er und Selina ebenso nicht mehr zusammen waren.

Er hatte es einen Tag vor seinem Geburtstag beendet, so erzählte er es Nia später auf dem Nachhauseweg, nachdem sie ihre Wiegenfest-Pizza gegessen hatten.

Als gerade „So schön kaputt" vollständig ausgeführt wurde und alle jubelten, stupste sie Robin an. »Wir hätten uns auch hinten in einer Ecke verstecken können. Thilo hatte mir gezeigt, wo man uns nicht hätte sehen können. Dann wären wir jetzt mit auf der Bühne.«

»Du und stillsitzen?! In welchem Universum spielt dein Film gerade ab.« , lachte er.

»Ich hätte das schon hinbekommen.«

»Ich wollte das aber so sehen. Die Leute, weißt du ...«

»Von der Bühne ist die Aussicht viel besser. Ich will auch sowas.« , unterbrach sie ihn.

»Was?« , fragte er.

»Auf der Bühne stehen. Leute die mir zujubeln und kreischen ... meine Lieder singen. Das muss ein geiles Gefühl sein. Guck' ma', wie mein Vater die ganze Zeit grinst.«

»Ja dann versteck' dich demnächst hinter Thilo und ich bleibe im Publikum.«

»Das war nicht hinter Thilo, das war ...«

»Könntet ihr jetzt mal leise sein.« , bemerkte Katja. »Es muss hier nicht jeder mitbekommen, aus welchem Ei ihr geschlüpft seid.«

Beide sahen sie angewidert an. »Du bist eklig.« , meinte Robin.

»Ja, nein, die reden die ganze Zeit Papa hier, Papa da ... ich achte mehr auf die Leute um uns herum, statt auf die Bühne.« , sprach sie zu Isabelle auf der anderen Leitung.

»Ich find' das eh schwachsinnig. Ich würde gerne sagen, schaut ma', der, der  dort herumhüpft ist mein Vater.« , plauderte Nia wieder drauf los.

»Wenn das jetzt so weitergeht, könnt ihr den Rest der Show hinter der Bühne betrachten.«

»Ich wollte eh dahin. Ich fände es besser.«

»Wir gehen nachher. Kurz vor Schluss.« , sagte Katja und drückte sich den einen Kopfhörer mehr ins Ohr. »Was? ... Nein, ist echt alles super ... hast du mal versucht zu rütteln, damit der faule Sack sich anders hinlegt ... ja, weil dann vielleicht die Schmerzen verschwinden würden.«

Nia drehte sich wieder zur Bühne und hakte sich bei Robin ein. Sie sah, dass ihr Vater in ihre Richtung sah und winkte sofort wie blöde, bis er zurückwinkte.

Die Mädchen vor ihr kreischten, als wären sie gemeint gewesen.

Wieder eine Situation, in der sie gerne gesagt hätte, dass dies ihr Papa ist. Natürlich wussten einige Freunde es, aber die meisten kannten nicht mal SDP. Sie mochte es nicht im Hintergrund zu bleiben. Sie verstand nicht, wieso ihre Eltern und auch Vincent es so handhabten. Bei anderen Musikern ging es doch auch, dass Fans von deren Kindern im Bilde waren.

Ich bin der falsche Mann für die richtige Frau (Band 2)Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ