𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟚𝟟

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»Sie haben 'ne Location.« , sang Katja das letzte Stück und wedelte mit ihrem Handy hin und her, als sie in ihren Essbereich hineinging, wo Vincent, Hannah und ihr Mann Marcel saßen.

»Schon? Die haben nicht mal einen Termin.« , sagte Hannah.

»Doch. Der 19. März.«

»Ich dachte, die wollen dieses Jahr noch heiraten?!« Vincent schnappte sich eines der Gebäckstücke, die Katja auf den Tisch gelegt hatte.

»Ja, aber die haben jetzt das komplette Paket. Die Trauung wird da vollzogen und dann feiern wir auch an Ort und Stelle.«

»Doch groß?« Vincent sah sie überrascht an.

»Jepp.«

»Oh, ich finde das schön.« , meinte Hannah. »Wo genau?«

»Im Spreespeicher.« , las Katja vor. »Die werden auf der Terrasse getraut.«

»Ah. Deswegen etwas später. Hoffentlich spielt das Wetter mit.« Hannah griff nun auch nach einem Gebäckstück und teilte es mit Marcel.

»Also wenn die doch traditionell wollen, dürfen auch die Junggesellenabschiede nicht fehlen.« Katja nickte zu Vincent rüber.

»Ich richte für Dag aus und du für Isabelle?!«

»Oh ich weiß nicht.« , mischte Marcel sich ein. »Hannah du bist dann hochschschwanger. Für dich wäre das dann nichts.«

»Sie geht feiern und nicht Achterbahnfahren.« , sprach Katja mit einem Augenrollen, weil Marcel immer in allem so überfürsorglich und vorsichtig war. »Ich hab hochschwanger geheiratet.«

»Apropos. Bei den beiden könnte es dann mittlerweile auch gefruchtet haben.« Vincent nahm sich ein weiteres Stück. »Dann könntest du auch quasi direkt 'ne Babyparty ausrichten.«

Katja stöhnte laut auf. »Das ist alles kacke. Die schwanger. Hannah schwanger und ich muss für alle anderen mitsaufen oder was?« Sie griff ebenfalls zu dem Teller und nahm ein Gebäckstück an sich.

»Ist es nicht das, was du immer machst. Oder nennst du deinen Konsum, beim Feiern gehen normal, du Schluckspecht.« Vincent hielt sich eine imaginäre Flasche vor den Mund und schluckte mehrmals hintereinander.

Katja warf das Gebäck nach ihm und täuschte ein Lachen vor, wobei sie ihre Stimme verdunkelte. »Eigentlich müsstest du ja vor jeder Alkoholflasche auf die Knie fallen und dich bedanken.« Vincent zeigte auf sich und blickte sie perplex an. »Du weißt genau, wovon ich rede. Unser erstes Mal verdanken wir schließlich auch zu viel Alkohol und ohne die würde jetzt 'ne andere hier bei dir sitzen.«

»Ich hätte dich auch so bekommen.« , meinte er selbstbewusst und haute sich auf die stolzgeschwellte Brust.

»Wenn du damals mal Signale gesendet hättest, bestimmt.«

»Was hätte ich denn tun sollen Katjuschka?« , fragte er und betonte ihren ungeliebten Namen extralaut. »Mit 'ner Fahne vor deiner Nase wedeln?«

»Nenn' mich nicht so.« Sie zeigte mahnend und mit erhobenen Augenbrauen auf ihn. »Und mit was du bereits schon vor meiner Nase herumgewedelt hast, wollen wir hier nicht erörtern.«

»Bei euch zum Kaffee eingeladen zu sein, ist auch immer wie bei einer Theateraufführung mitzuwirken.« , meinte Marcel.

»Eher eine Sitcom.« , korrigierte Hannah. »Ich warte immer auf das Gelächter vom unsichtbaren Publikum.«

Vincent hob das Gebäck auf und legte es auf den Tisch. »Steht das denn jetzt hundertprozentig fest? Datum? Location?«

»Ja. Die sind gerade mit dem Hochzeitsplaner alles Weitere noch am besprechen.«

»Hochzeitsplaner? Erst hieß es klitzeklein und jetzt so?«

»Das ist dort alles im Paket mit inbegriffen.«

»Trotzdem.« , sprach Vincent. »Also ich persönlich finde es gut, wenn sie es groß aufziehen, aber trotz alledem kommt es unerwartet.«

»Aaah ich freue mich schon, wenn wir mit dabei sind ihr Kleid zu kaufen.« , jauchzte Hannah. »Das fand ich auch bei mir und bei dir am besten.«

»Ja das stimmt. Aber ob Isabelle auch so schnell ein Kleid findet, das ihr gefällt?!«

»Oh Stopp.« , sagte Vincent. »Du hast selber über zwei Wochen gebraucht. Hatte schon Panik du gebärst Robin beim Ja-Wort.«

»Genau mein liebster Gemahl.« , gab Katja theaterreif von sich. »Ich war hochschwanger. Ich musste erst mal etwas finden, nachdem du mich wie ein Ballon aufgeblasen hast.«

»Diese Bilder.« Hannah rieb sich die Schläfen. »Nein, aber jetzt mal echt. Ich glaube, Isabelle wird schnell fündig. Is' aber auch schnuppe. Sie hat doch noch Zeit. Jetzt kommt noch Weihnachten. Silvester und so weiter.«

»Ja okay, da hast du auch wieder Recht. Dann kann sie im Grunde ja noch gar kein Kleid aussuchen.« , stellte Katja fest. »Stell dir mal vor, Dags laktosefreie Männermilch findet den Weg, beziehungsweise eines seiner DNA-Batzen ... dann könnte das Kleid, wenn sie es zu früh holt, eventuell nicht mehr passen.«

»Ja. Also, lass uns besser im Frühjahr damit loslegen und erstmal abwarten.« , schlug Hannah vor.

»Ich will aber nicht, das du dich überanstrengst. Wenn ich meine, du bleibst besser zu Hause, dann mach das auch. Es bringt dir auch nichts, wenn du da von einem Laden zum nächsten rennst in deinem Zustand. Marcels Handy ging. »Ich geh mal kurz auf eure Terrasse. Das ist mein Chef.« Er stand auf und verließ den Essbereich.

»Begleitet er dich auch aufs Klo?« Katja Augen rollten mal wieder, wie von alleine.

»Er ist halt ...«

»Belehrend? Bieder? Hausbacken?«

»Nein. Er hat halt Angst, dass uns etwas zustoßen könnte.«

»Hörst du das?« Katja runzelte die Stirn und hielt sich ihre rechte Hand ans Ohr.

»Nee, was denn?«

»Tuck, tuck, tuck, tuck,tuck, tuck, tuck, tuck.« , machte die Blondine in einem schnellen Tempo. »Der Rotor deines Helikopter-Mannes.«

Hannah sah sie streng an. »Nicht witzig.«

»Ey ehrlich jetzt. Ich hab mehr und mehr das Gefühl, das der dich nur noch für sich alleine will. Der grenzt dich aus allem aus, was uns betrifft. Wundert mich ja, dass ihr heut hier seid.«

»Du übertreibst.«

»Vince.« Katja sah ihren Mann an.

»Sie hat Recht. Er feiert ja nicht mal gerne mit uns.« , schmatzte dieser.

»Er ist halt anders als ihr.«

»Und du.« , korrigierte Katja. »Du, bist genau wie wir.«

»Gegensätze ziehen sich eben manchmal an.« , sagte sie mit einem Achselzucken.

»Solange du dich nicht zu sehr bemuttern lässt und dich vollkommen von uns distanzierst.«

»Keine Sorge.«

»Tut mir leid. Ich muss arbeiten. Komm Hannah.« , sagte Marcel, als er wiederkam.

»Ich wollte noch etwas bleiben.«

Er schüttelte den Kopf. »Und ich will, dass du zu Hause bist. Hab keine Lust, mir die ganze Zeit den Kopf zu zerbrechen, ob du gut angekommen bist.«

»Ich kann sie doch nach Hause fahren.« , sagte Vincent.

»Nee danke.« Er schob Hannahs Stuhl schon zurück. »Komm jetzt, Schatz.«

Sie stand auf, blickte kurz zu Katja und hoffte, das ihre Freundin ruhig blieb. Was sie auch tat, aber ihr Blick sprach Bände.

Ich bin der falsche Mann für die richtige Frau (Band 2)Where stories live. Discover now