89 - Guilt

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JIMIN

Nervös wippte ich mit meinem Bein auf und ab, dabei waren die Jungs noch nicht mal lange drinnen, während ich angespannt auf dem Sessel, vor dem Raum saß, meine Mutter neben mir. Mittlerweile hatte ich auch meine Sachen gewechselt, die ich von einer Schwester bekam. Meine waren einfach voll mit..Yoongis Blut. Ich hatte mich beeilt, denn ich wollte so gerne zu ihm gehen, ihn betrachten, ihn fragen wie es ihm geht, doch ich traute mich einfach nicht, mich zu erheben und die Tür zu öffnen.

Ich hatte Angst, er würde mich rausschmeißen oder mich mit hasserfüllten Blick mustern. „Jimin?", ertönte plötzlich mein Name, weswegen ich meine Gedanken unterbrach und meine Freunde vor mir stehen sah. Fragend sah ich zu ihnen hoch. „Yoongi will dich sehen", antwortete Jin auf meinen verwirrten Blick und lächelte mich sanft an. Warum wollte Yoongi mich sehen? Wollte er mich anschreien? Mich verurteilen? Oder sich doch von mir trennen? Ich schluckte einmal, erhob mich und sah in die Gesichter der anderen. „Wir lassen euch alleine", flüsterte meine Mutter, die sich ebenfalls erhoben hatte und drückte mir einen Kuss auf die Stirn, ehe sie mit meinen Freunden zum Aufzug lief.

Ich atmete ein letztes Mal tief ein und aus, ehe ich die Tür ein Stück öffnete und schüchtern davor stehen blieb. Ich sah zu Yoongi, welcher wieder abwesend vor sich hin blickte. Ein weiteres Mal heute, kamen Schuldgefühle bei mir auf und ich überlegte, umzudrehen und den Raum zu verlassen, als ich ein kleines Lachen hörte. Ich kniff die Augen zusammen und drehte meinen Kopf zu der Richtung, aus der ich das Lachen hörte.

Yoongi lächelte mich breit an, selbst in diesem trostlosen Krankenbett hatte er das schönste Lächeln, was mein Herz höher schlagen ließ. Etwas neben mir sah ich ihn an. „Ich kann auch aufstehen, damit du herkommst", durchbrach er als erstes die Stille und machte Anstalten aufzustehen. Ich riss die Augen auf, erwachte aus meiner Starre und lief mit schnellen Schritten auf ihn zu, woraufhin er sich mit einem Grinsen wieder nach unten fallen ließ.

Nervös kaute ich mir auf den Lippen herum und sah mir die vielen Geräte, die um ihn herum standen an, weswegen ich noch mehr Hass auf mich selbst verspürte. Ich hatte ihn in diese Lage gebracht. Meinen Freund, der nichts damit zu tun hatte, wurde verletzt und verspürte unendliche Schmerzen. „Wie..wie geht es dir?", brachte ich irgendwie zustande und sah Yoongi mit Augen, die langsam salzige Tränen bildeten an. „Soweit gut, was ist mit dir? Was machen deine Handgelenke?", fragte er und griff nach meinen Händen, bei denen er über die Abdrücke strich, sie hoch nahm und einen kleinen Kuss drauf platzierte.

Ich konnte die Tränen nicht länger zurückhalten, weswegen ich einmal blinzelte und sie sich sofort über meine Wange bahnten. Yoongi sah mich verwirrt an. „Jimin?", fragte er und setzte sich einwenig auf, ehe bei mir alle Gefühle, der letzten Stunden auf mich einbrachen. Trauer, Wut, Angst, Schmerz und Freude.

Ich versuchte, sie aufzuhalten, mich vor Yoongi zusammenzureißen, denn das war das letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, dabei schämte ich mich auch. Wenn ich an die Geschehnisse der letzen Tage dachte, die Tatsache das Yoongi gekommen war, um mich zu suchen und mit einer blutenden Wunde wieder rauskam, ließ mich nur so in Schuld versinken. Ich war so froh, dass er lebte und er gesund zu sein schien, doch das änderte nichts an der Tatsache, dass es nun einmal passiert war.

Er hatte Schmerzen gespürt, was mir unglaublich leid tat. „Hey", raunte Yoongi und sah mich beunruhigt an. „T-tut m-mir leid. I-", brachte ich unter den zunehmenden Schluchzern hervor, die mir die Wörter abschnitten, wodurch meine Schultern anfingen zu beben. „Was tut dir leid?", fragte er und strich behutsam über meine rauen Gelenke, geduldig wartend auf eine Antwort. „D-as i-ist all-es meine S-S-Schuld. E-s tut mir s-so leid", weinte ich bitterlich und hielt mir die Hand vor die Augen, die mittlerweile leicht anfingen zu schmerzen und zu brennen.

Meine innere Unruhe wollte sich einfach nicht beruhigen, wenn ich das Piepen des Patientenmonitors hörte, während ich davor stand. „Komm her", sagte Yoongi, daraufhin spürte ich seine freie Hand an meinem Arm, die mich langsam zu ihm zog. Er zog mich aufs Bett und versuchte mich etwas hochzuziehen, doch seine Schmerzen ließen ihn auf zischen und schnell hob ich meinen Kopf und sah ihn prüfend an, er jedoch winkte nur ab.

Also setzte ich mich von alleine richtig auf und hievte meinen Kopf an seine Brust. Yoongi deutete auf meine Beine, weswegen ich sie anwinkelte, doch er nahm eines, so gut er konnte in die Hand und zog es auf die Matratze neben ihn, die Decke schlug er ebenfalls über mich, sodass wir gemeinsam drunter lagen.

Er legte seine Hand an meinen Hinterkopf, drückte ihn weiter in seine Brust und streichelte langsam drüber. „Du trägst für nichts die Schuld. Du bist nicht für Sachen verantwortlich, die du nicht kontrollieren kannst", flüsterte er und drückte mir einige Küsse auf den Haarschopf auf, leise schniefte ich in seine Brust. „Du kannst dir nicht vorstellen, was für eine Angst ich um dich hatte", flüsterte er in mein Ohr, was mich aufblicken ließ. Ein Lächeln zierte seine Mundwinkel, während er mich verträumt ansah. „Ich bin so froh", flüsterte ich und legte eine Hand an seine Wange. Mit seinen Fingern strich er über meine Wangen, um sie zu trocken, näherte sich mir und drückte mir gefühlvoll seine Lippen auf.

𝐅inally 𝐇appy? 𝐲𝐨𝐨𝐧𝐦𝐢𝐧 Where stories live. Discover now