57 - Good night

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JIMIN

Ich fing an, mich in meinem Bett zu wälzen, seit  Stunden hatte ich Probleme damit, einzuschlafen. Seufzend griff ich nach meinem Handy und entschied mich dazu, den Jungs in unserer Gruppe, auf ihre Nachrichten zu antworten, denn die gingen alle an mich. Grund war mein Song Teaser, den ich heute hochgeladen hatte. Sie regten sich auf, warum ich ihnen denn nichts gesagt hatte, wie überrascht sie waren und wie sehr sie sich auf meinen ersten Song freuten, was mich lächeln ließ. Ich schrieb noch eine Weile mit ihnen, als mein Mund begann, sich trocken zu fühlen. Ich tastete nach meiner Wasserflasche, die ich mit einem Mal hochhob, jedoch war sie total leicht, sie war leer.

Ich seufzte, legte mein Handy beiseite und ging nach unten in die Küche. Aus dem Kühlschrank holte ich mir eine neue. Ich öffnete den Deckel, setzte die Flasche an meinen Mund und trank den Inhalt zur Hälfte raus. Währenddessen lief ich im Wohnzimmer durch die Gegend. Ich sah mir die Bilder an oder schaute aus dem Fenster, weswegen ich einige Male die Flasche von meinem Mund abnahm. Ich schloss sie und ließ mich rückwärts mit dem Rücken auf das Sofa nieder. Ich drehte mich zur Seite, verlor mich in der stockfinsteren Umgebung und fuhr die Kontur von Gegenständen nach, die ich gerade noch so erkennen konnte.

Und wieder einmal, musste ich an Yoongi denken. Ich war enttäuscht von mir, dass ich ihn nicht gefragt hatte, was meine Gedanken über uns betraf. Aber ich hatte das Gefühl, dass es einfach nicht der richtige Zeitpunkt dafür war. Er arbeitete an einem ganzen Mixtape und war sowieso oft in seinem Studio, da wollte ich ihn nicht noch unnötig aufhalten. Vielleicht war meine Denkerei auch einfach total sinnlos und ihm bedeutete der Kuss überhaupt nichts, hat es einfach nur gemacht, weil die Atmosphäre da war, aber meines Wissen nach, tat man das doch nicht einfach so, richtig?

Es musste doch irgendeinen Grund geben, was ihn dazu verleitet hatte. Aber er sagte ja zu mir, dass er es selbst nicht wusste. Und ich konnte nicht weiter vor mich her leugnen, dass er mir nicht gefallen hatte, denn das hatte er mehr, als er sollte. Ich fühlte mich idiotisch, naiv. Es war nur ein blöder Kuss, ein Kuss und trotzdem dachte ich soviel darüber nach.

Aber der Abend mit ihm, hatte mich einfach so berührt und ließ mein Herz warm werden, wenn ich daran dachte, welche Wörter er zu mir gesagt hatte oder wie vorsichtig er mich berührt hatte. Yejin hatte mir einen Beweis geliefert, dass er auf Jungs stand, aber das hieß doch nicht gleich, dass er mich auch mochte und dieser Gedanke daran, machte mich irgendwie traurig. Als ich ihn heute im Studio besuchen gegangen war, hatte ich so eine Nervosität gespürt, ja ich hatte mich zu Hause sogar davor im Spiegel betrachtet. Dann war es doch eindeutig, oder nicht?

Ich blieb noch eine Weile liegen, als plötzlich das Licht vom Flur anging und ins Wohnzimmer strahlte. Ich setzte mich langsam und leise auf. Yoongi stand im Flur, entledigte sich seinen Schuhen und sah mich auf einmal überrascht an, was mich innerlich erschrecken ließ. „Jimin? Was tust du hier?", fragte er in die Stille und ich legte mich wieder seitlich aufs Sofa. Ich hörte Schritte und Knochen knacken.

Yoongi kniete sich hin, um mit mir auf einer Augenhöhe zu sein und sah mich an. „Kannst du nicht schlafen?", fragte er flüsternd und legte eine Hand auf meine Schulter. Er sah mir tief in die Augen und ich spürte, wie mein Herz drohte, aus der Brust zu springen. Er kam mir sehr nah, so nah, dass ich seinen Atem auf meinem Gesicht spüren konnte.

Mein Kopfgefühl sagte mir, ich sollte mich ihm ebenfalls nähern, aber mein Bauchgefühl war sich da nicht ganz so sicher. Ich kannte seine Gefühle gegenüber mir nicht, weswegen ich mich aufsetzte und seine Hand somit von meiner Schulter rutschte. Ich schluckte und er ließ sich neben mir fallen.

„Ist alles okay?", fragte er und ich nickte nur, stand auf und wollte zurück nach oben gehen, doch ein Druckgefühl auf meinem Handgelenk, ließ mich stehen. Yoongi sah mich fragend an. „Jimin." „I-ich bin müde, gute Nacht", krächzte  ich heraus und er ließ nach kurzem Zögern, seine Hand sinken. Beschämt machte ich mich auf den Weg nach oben und schloss die Tür hinter mir.

𝐅inally 𝐇appy? 𝐲𝐨𝐨𝐧𝐦𝐢𝐧 Where stories live. Discover now