85 - Another guest

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YOONGI

„Verdammt, ist das ekelhaft hier", fluchte Namjoon leise, während er einigen Spinnennetzen auswich. „Gott, ich kann nicht glauben, was hier passiert", flüsterte Jungkook und beleuchte mit seiner Handytaschenlampe jede Ecke des Raumes. Zustimmend nickte ich. „Ich hoffe, dass es den beiden, trotz der Umstände irgendwie gut geht", gab nun Namjoon von sich.

In Stille liefen wir den dunkeln Gang weiter, bis wir an einer Metalltür, die weit offen stand und das dunkelste Schwarz, was ich in meinem Leben noch nie gesehen hatte, uns offenbart wurde. Wir blieben davor stehen und sahen stumm hinein. „Das ist der letzte Ort, an dem ich jetzt sein möchte", gab Namjoon von sich und schüttelte sich die Gänsehaut ab.

„Wir tun das für Jimin", sagte nun Jungkook und ich nickte. Ich verstand, dass dies alles einem absolut absurd vorkam, selbst ich wollte da nicht durch gehen, doch das schien der einzige Eingang zu sein. „Wir schaffen das, okay", sagte ich, ehe ich meine ganzen Mut zusammennahm und mit schnellen Schritten durch die Tür lief, die anderen dicht hinter mir. Gepackt von der Angst, liefen wir immer weiter, als wir in einem weiteren Raum ankamen. „Was soll das denn?", flüsterte Namjoon und eng aneinander liefen wir den Weg weiter ohne uns länger, an einem Ort aufzuhalten.

„Hey Jungs, wie gehen wir eigentlich vor, wenn wir dem Vater über den Weg laufen sollten?", fragte Jungkook und klammerte sich an meinen Arm. „Er ist nicht Jimins Vater", gab plötzlich Namjoon von sich und ich hielt mit Jungkook an. „Wie meinst du das?", fragte ich und Namjoon blieb einige Meter vor uns stehen. Er eilte zurück zu uns. „Der Chatverlauf, den wir vorhin gelesen haben, war zwischen Jimins Mutter und seinem Onkel, denn sie hatte ihn mit dem Namen Jongdae angesprochen, dabei heißt der Vater Jaeyong."

Perplex sahen wir Namjoon an. „Und wo ist dann der echte Vater von Jimin?", fragte Jungkook, Namjoon seufzte. „Kann ich nicht sagen, aber ich vermute schlimmes." „Dann ist deine Vermutung richtig", sprach plötzlich eine weitere, dunkle Stimme und wir drei standen still, hielten unseren Atem an. Wir waren wohl nicht alleine. Mir lief es eiskalt den Rücken runter und solch eine Angst bekam ich, dass ich anfing hektisch zu atmen. „Yoongi", flüsterten Namjoon und Jungkook gleichzeitig, wartend was wir tun sollten. „Lauft, jetzt", flüsterte ich und sofort rannten wir los. Adrenalin huschte durch meinen Körper und ich fing an zu schwitzten.

Ich hatte noch nie so eine Angst in meinem Leben gespürt, weshalb ich rannte, ohne nachzudenken. Wir liefen weiter und weiter, als Namjoon auf eine weitere Tür aus Holz zeigte. Die beiden rannten hindurch, während ich nochmal zurück sah. Doch, ich konnte Herrn Park nicht entdecken, weswegen ich zurück nach vorne sah und die Tür hinter mir schloss, sobald ich durch diese geschlüpft war. Zu dritt keuchten wir unsere Angst hinaus und versuchten unsere Atmung zu regulieren, mein Puls war auf 180 gestiegen. „Verdammt, wo kam der denn her", brachte Namjoon unter seiner Kurzatmigkeit hervor und stützte sich an seinen Knien ab.

Nachdem wir eine Weile in der Dunkelheit standen und uns beruhigten, nahm ich mein Handy wieder in die Hand und leuchtete um mich herum. Ich lief nach links, als mir etwas kaltes ins Gesicht stieß und ich leicht erschrocken zurücktaumelte. Ich leuchtete nach oben, ein kleines Kettchen hing von der Decken herab und neugierig zog ich daran, woraufhin sich der Raum erhellte. Somit steckte ich mein Handy ein und fing an, mich trotz dieser Situation, doch ein wenig wohl zu fühlen, da das Licht recht großzügig den Raum beleuchtete. Ich drehte mich wieder zu Namjoon und Jungkook, die mich die ganze Zeit gemustert hatten, doch zwischen den beiden sah ich eine entfernte Silhouette, weshalb ich wieder spürte, wie mein Puls in die Höhe schoss und mein Herz drohte aus meiner Brust zu springen.

„Jimin!", rief ich und rannte zwischen den beiden Jungs hindurch. Anscheinend hatte er mich gehört, denn als ich bei ihm ankam, hob er seinen Blick und sah mich aus roten Augen an, was mir mein schlagendes Herz in zwei Teile riss. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände, um mich zu vergewissern, dass ich ihn wirklich vor mir sitzen sah. „Endlich, hab ich dich gefunden", sprach ich erleichtert und bemerkte das dicke Panzertape an seinem Mund.

Vorsichtig, bedacht ihm nicht wehzutun, nahm ich es von seinen Lippen. „Y-Yoongi, m-mein V-Vater ist m-m-" „Pscht, ich weiß, ich weiß", sagte ich und blickte an ihm runter. Seine Hände waren an eine Stangen gebunden, an die er sich angelehnt hatte. „Warte", sagte ich sanft und kniete mich hinter ihm, um ihm ebenfalls vorsichtig das Seil abzumachen, denn dieses war ganz schön fest. Es dauerte eine Weile, doch als ich es zur Seite schmiss, nahm Jimin seine Hände nach vorne und rieb vorsichtig drüber. Er hatte sichtbare Abdrücke, aufgeriebene Haut und Schwellungen des Seiles, weswegen ich ihm langsam nach oben half. Ich strich ihm seine Haare von der Seite und drehte mich zu den anderen beiden um, als Jimin plötzlich in eine Umarmung gezogen wurde, welche er mit einem müden Lächeln erwiderte.

Die Person entfernte sich von ihm und küsste seine Stirn, dann drehte sie sich zu uns um. Lächelnd sah sie uns an, als ihr Blick bei mir hängen blieb. „Du musst Yoongi sein, nicht wahr?" gab sie mit heiser Stimme von sich, überrascht nickte ich während ich zu Jimin sah. „Ich bin Jimins Mutter, du kannst mich aber Seo Yong nennen", sagte sie und hielt mir die Hand hin. Zögernd griff ich nach ihrer Hand, als auch ich von ihr in eine Umarmung gezogen wurde.

𝐅inally 𝐇appy? 𝐲𝐨𝐨𝐧𝐦𝐢𝐧 Donde viven las historias. Descúbrelo ahora