41 - It's beautiful

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JIMIN

Es kam bestimmt komisch rüber, dass ich um fast zwölf Uhr nachts noch ein Klavierstück hören wollte, aber irgendwie brauchte ich das jetzt, einfach um mich ihr in irgendeiner Weise nahe zu fühlen. Mein Blick wanderte hoch zu ihm, während er mich von oben anlächelte, dann kam er auf mich zu und legte seinen rechten Arm um mich. „Klar." Wir liefen zusammen zum Klavier und Yoongi machte es sich auf dem Hocker bequem. Ich suchte die Kiste mit den Klavierstücken, die mein Vater vor nicht allzu langer Zeit Yoongi gab. Ich konnte sie wegen den Laternen, draußen vor der Straße, unseres Hauses gerade noch so erkennen. Sie stand unter dem Klavier, also zog ich sie hervor, löste den Deckel und ertastete das Buch meiner Mutter. Das war zu einfach, da dort sonst nur lose Notenblätter aufeinander gestapelt lagen.

Yoongi schaltete das kleine Licht, was auf dem Klavier stand ein und ich setzte mich neben ihn, schlug die Seite auf und stellte das Buch auf den Klavierständer. Dann warf er einen kurzen Blick drauf. „Oh, dieses Stück soll ich spielen?"

Ich nickte zaghaft. „Wird Dalia uns nicht hören?", flüsterte er. Ich schüttelte sachte den Kopf. „Nein, ihr Zimmer ist nach unseren Zimmern ein Stockwerk weiter oben."

Er nickte und atmete kurz tief ein, ehe er seine Finger über die Tasten gleiten ließ. Ich saß einfach leise neben ihm, schloss die Augen und hörte ihm aufmerksam zu. Manchmal erhaschte ich einen kleinen Blick auf ihn. Er spielte so professionell und liebevoll, wie als wäre es sein Stück. Es berührte mich ungemein, dass ich wieder das Gefühl bekam, loszuheulen. Ich gewöhnte mich daran, an den ruhigen Klang und versuchte sie mir so gut es ging einzuprägen. Ich liebte dieses Stück und es zu hören, machte mich glücklich. Ich war Yoongi dankbar, dass er es mir vorspielte.

Ich merkte langsam, wie sich die Melodie dem Ende neigte und öffnete meine Augen. Yoongi sah mich lächelnd an. „Danke", entgegnete ich ihm ehrlich. Er sah mich wohlig an und wanderte seinen Blick nicht von mir ab. Die Umgebung war so ruhig, wie wir beide es waren. Wie wir hier mitten in der Dunkelheit saßen, jedoch eine kleine Lichtquelle uns die nötige Sicht gab, um dem anderen jeweils in die Augen zu sehen. Ich fühlte mich sicher, auch weil ich hier nicht alleine saß.

Er rutschte vorsichtig an mich heran, aber das ließ die Stimmung nicht unangenehm werden. „Das ist das Stück deiner Mutter, nicht wahr?" Ich sah ihn verwundert an. „Das stimmt, aber woher weißt du das?" Er lächelte mich an. „Es war am Anfang nur eine Vermutung, aber die Unterschrift, am Ende der letzten Seite, verriet es mir, Park Seo Yong?", fragte er fragend und ich konnte nichts anderes tun, als nur zu nicken. „Das Stück hat sie mir damals immer vorgespielt, als ich noch klein war. Es bedeutet..mir viel."

Ich warf einen Blick auf die Tasten, wie in Erinnerungen schwelgend. „Es ist wunderschön", flüsterte der Junge neben mir und ich hatte das Gefühl, dass er mit jedem Blickkontakt den wir uns gaben, immer näher kam.

Doch, als ich seinen Atem langsam gegen meine Lippen spüren konnte, realisierte ich, dass er wirklich einige Zentimeter weiter vor mir saß und seinen Blick, aus meinen Augen, keine Sekunde abwandte. Als würde er meine Reaktion aus meinen Augen lesen wollen. Wir kamen uns immer näher und näher, unsere Lippen streiften sich und innerlich erschrak ich, aber machte keine Anstalten zurück zu schrecken, mein Körper war schon fast wie angewurzelt, wartend auf Yoongis nächsten Schritte.

𝐅inally 𝐇appy? 𝐲𝐨𝐨𝐧𝐦𝐢𝐧 Where stories live. Discover now