59 - Say that again

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JIMIN

Oh, dass bist ja du Jimin", kam gerade Dalia um die Ecke und sah erstaunt auf den Bildschirm. „Jimin hat einen Song rausgebracht, dazu auch noch seinen ersten", lächelte Yoongi und sah zu Dalia. „Oh, dass ist doch gut, oder?" Yoongi lachte. „Das ist toll", antwortete er und sah mich von oben an. Ich biss mir auf die Lippen und musste mir ein Grinsen verkneifen. Problem war, dass ich mich halb auf das, was vor uns passierte nicht richtig konzentrieren konnte, denn Yoongi hatte in der Zwischenzeit seinen Arm um mich gelegt und ich wollte garnicht wissen, wie meine Wangen aussehen mussten, in denen ich ein Brennen spürte.

„Jimin", hörte ich hinter mir und setzte einen verwunderten Blick auf. Nicht Yoongis oder Dalias Stimme nannten meinen Namen, sondern von jemandem, mit dessen Anwesenheit ich heute nicht gerechnet hatte. Yoongi ließ von mir ab, ich drehte mich perplex um und sah meinen Vater im Türrahmen des Wohnzimmers stehen, neben ihm seine Koffer.

Eine Begrüßung hatte ich mir anders gehofft, denn er sah mich emotionslos an und seine Augen wanderten auf das Spektakel hinter mir, welches sich langsam dem Ende neigte. Yoongi und Dalia hatten sich mittlerweile auch zu dem Mann, mit dem mittlerweile wütenden Blick umgedreht. Dann kam er langsam in meine Richtung und legte den Haustürschlüssel auf der glänzenden Oberfläche, des Klaviers ab. Er stemmte die Arme in die Hüfte, rieb sich mit einer Hand übers Gesicht und sah mich mit erwartendem Blick an, wie, als würde er eine Erklärung von mir hören wollen.

„Ich glaube nicht, dass ich für deine Zukunft eine Musikkarriere geplant hatte." War das erste, was er mir nach der erdrückenden Stille entgegenbrachte. „Man hat mich informiert, dass du zu keinem, ich wiederhole, keinem einzigen Casting, was ich für dich organisiert habe, gegangen bist. Und ich hoffe inständig, dass du eine gute Erklärung dafür hast."

Er sah mich vorwurfsvoll an, mit diesem Blick als hätte ich alles falsch gemacht. Ich musste zugeben, ja, die Castings auf dem Plan hatte ich nicht übersehen. Ich tat einfach so, als hätten sie nie da gestanden. Ich schluckte, ich wusste nicht, was ich ihm antworten sollte, denn ich wusste, dass was ich eigentlich hätte sagen sollen, wollte er nicht hören und eine gute Ausrede hatte ich in so einer spontanen Situation nicht parat.

Ich antwortete ihm nach einiger Zeit immer noch nicht, weshalb er wieder das Wort ergriff. „Ich habe dir weder erlaubt, einen Song aufzunehmen, noch ein kleines Filmchen zu drehen und noch dazu, dass du dir den Plan so umstellst, wie du das willst!", wurde er lauter und eine Gänsehaut zog sich durch meine Arme. Ich merkte, wie er anfing zu brodeln und jeder Satz meinerseits ihn dazu bringen könnte, zu explodieren.

„Ich habe dir erlaubt zu tanzen, aber von Singen war nie die Rede! Was willst du noch? Sänger werden? Einen Vertrag unterschreiben? Nein, noch besser, gründe doch gleich ein ganzes Entertainment, mal sehen wie weit du da kommst!" Ich sah an meinem Vater zu Yoongi und Dalia, die nebeneinander standen und sich die Show erschrocken ansahen, vorbei. Es war mir unangenehm, ich wollte nicht wissen, was sie davon hielten.

Mein Vater folgte meinen Blick und bat die beiden den Raum zu verlassen. Ab jetzt wusste ich, dass ich aus dieser Situation nicht mehr so schnell raus kommen würde. Er lief seufzend im Kreis und ich überlegte ganz gut, was ich als nächstes sagen sollte. Ich wollte nicht hier rumstehen und mir das alles anhören müssen, dass hatte ich schon zu oft. Aber mit meinem nächsten Satz, riskierte ich ohne Kopf weiter leben zu müssen, und das war mir mehr, als bewusst.

„Appa, hör zu..Ich habe einen Vertrag angeboten bekommen un-",

„Wie bitte?" Er blieb abrupt stehen, drehte sich zu mir um und kniff die Augen zusammen. „Ja, und ich überlege ihn wirklich anzunehmen. Ich mein-", „Genug!", schrie er plötzlich und mein Körper zuckte aus Schock zusammen. Ich zog den Kopf ein und wollte den Raum verlassen, aber er war außer sich, dass ich es nicht versuchen wollte, ihn weiter zu provozieren. „Kannst du dir vorstellen, wie geschockt ich war, als ich mitbekommen habe, was du hier in meiner Abwesenheit treibst?! Wann wirst du endlich auf mich hören?!" Ich biss mir auf die Lippen.

Sein Tonfall klang so abwertend, dass ich ihn mir nicht mehr anhören wollte und dabei war ich doch immer dafür, Kompromisse einzugehen.

„Und wann wirst du endlich auf mich hören?", rutschte mir plötzlich raus und ich fragte mich, ob das eine gute Idee sei. „Ich werde es dir wohl nie recht machen können, oder?", flüsterte ich hörbar, hob meinen Kopf und sah in sein erschrockenes Gesicht. „Sag das nochmal."

„Tu nicht so, als hättest du mich nicht verstanden, denn das hast du!"

𝐅inally 𝐇appy? 𝐲𝐨𝐨𝐧𝐦𝐢𝐧 Where stories live. Discover now