79 - Notify the others

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YOONGI

Am nächsten Morgen lief ich runter zum Büro von Herrn Park, welcher konzentriert an seinem Schreibtisch saß und durch seinen Laptop zu klicken schien. Ich wartete noch einige Minuten, ehe ich zögernd an der Türleiste klopfte. Er hob seinen Kopf und zog seine Brille aus. „Yoongi, komm doch rein. Was kann ich für dich tun?", fragte er und zeigte mit seiner Handfläche auf den Stuhl vor ihm. Ich nickte dankend, betrat das Zimmer und setzte mich leise. Das Ticken einer Uhr unterbrach die etwas unangenehme Stille, was mich etwas nervös werden liess, während ich nach den richtigen Worten suchte.

Doch ich entschied schnell, dass es nichts brachte, um den heissen Brei zu reden, weswegen ich einfach anfing zu reden. „Jimin ist immer noch nicht zuhause, dabei ist eine weitere Nacht vergangen", sagte ich etwas besorgt, doch Herr Park schien ganz gelassen. Er seufzte einmal, lehnte sich in seinem Drehstuhl zurück und verschränkte die Arme. „Und..was soll ich deiner Meinung nach tun?", fragte er und ich sah ihn perplex an. War das eine ernst gemeinte Frage? „Herr Park, Ihr Sohn ist seit zwei Tagen nicht zu Hause gewesen, ohne vorher Bescheid zu sagen wo er ist und ob es ihm gut geht. Finden Sie, dass nicht merkwürdig oder besorgniserregend?", gab ich ruhig von mir und wartete weiterhin auf seine Reaktion ab.

„Ich bin sein Vater, nicht du. Ich mache mir Sorgen, sobald ich es für richtig halte und nicht, weil ihr Teenager Jungs euch nicht unter Kontrolle habt. Jimin ist alt genug, selbst Entscheidungen zu treffen. Wenn er sich nicht meldet, wird das Gründe haben und somit lautet meine Antwort, Nein", war sein letztes Wort, ehe er sich genervt erhob und den Raum verließ. Verdutzt sah ich ihm hinterher. Was war bloß los mit ihm? Was dachte er sich denn, was er hier tat? War ihm sein Sohn so egal? Genervt spielte ich mit meinen Füßen unter dem Tisch und überlegte, wie ich nun weiter vorgehen sollte.

Ich verstand es, wenn Jimin gerade Zeit für sich alleine brauchte, doch wie Taehyung sagte, würde er doch niemals einfach so verschwinden oder nicht vorher Bescheid sagen. Taehyung kannte ihn sehr lange, ich vertraute auf ihn und auch ich selbst glaubte nicht, dass Jimin das machen würde. Er spürte, dass irgendwas nicht stimme und allmählich bekam auch ich immer mehr Panik. Jimin hatte schon, als ich in Yongjin war nicht auf meine Anrufe oder Nachricht geantwortet, somit dachte ich, er wäre sehr beschäftigt, wenn viele Leute auf einmal was von ihm wollten.

Aber der Fakt, dass Taehyung selbst hier hergekommen war, gab mir mehr zu denken, als es eigentlich sollte. Ich wackelte mit den Füßen und wollte sie, nach langem Grübeln zurückziehen, als ich etwas hartes unter diesen spürte. Ich stützte mich an den Stuhllehnen ab und blickte nach unten. Ein schwarzes Display zeigte nach oben, in welchem ich mich selbst spiegelte. Ich zögerte nicht, meinen Arm daraufhin auszustrecken und es hochzuheben. Ich kniff die Augen zusammen und drehte das kleine Ding in meinen Händen. Das war Jimins Handy, doch was hatte es unter dem Tisch seines Vater zu suchen? Und wenn dieses hier war, wo war dann der Besitzer?

Weiter drüber nachdenken konnte ich nicht, da hörte ich Schritte, weswegen ich aus meiner Starre erwachte und das Handy schnell in meine Hosentasche steckte. Dann saß auch schon Jimins Vater wieder auf seinem Platz. „Möchtest du noch irgendwas?", fragte er abwesend und hatte sich schon seinen Laptop zugewandt. Ich schüttelte nur mit dem Kopf, stand leise auf und verließ mit einem letzten Blick ins Innere den Raum. Mit schnellen Schritten lief ich in mein Zimmer, in welchem ich Jimins Handy zurück in die Hand nahm und es ans Ladekabel steckte. Es dauerte eine Weile, bis es sich anschaltete, doch sobald es an war, entsperrte ich es und suchte Taehyung in seiner Kontaktliste, welcher unter dem Namen 'Tae' eingespeichert war.

Ich klickte auf den Hörer und hoffte, dass Jimins bester Freund schnell ran ging. Ungeduldig spielte ich mit meinen Fingern. „Jimin? Oh mein Gott, ich hab mir solche So-" „Taehyung, tut mir leid, aber ich bin's, Yoongi", unterbrach ich ihn schnell, es war gemein, dass ihm das Hoffnung gemacht hatte. Doch anders erreichen konnte ich ihn nicht. „Yoongi? Du rufst mich von Jimins Handy aus an. Ist er wieder da?" Ich seufzte. „Nein, aber..ich habe sein Handy im Büro, unter dem Schreibtisch seines Vaters gefunden", sagte ich und presste die Lippen zusammen. Sobald ich meine Worte aussprach, wurde ich immer stutziger. Ich wollte nichts falsches denken, es war immer hin noch Jimins Vater, doch ich konnte trotzdem den Gedanken nicht verdrängen, dass irgendwas anderes hier vor sich ging.

„Hör zu, können wir uns irgendwie treffen?", fragte ich Taehyung durch den Hörer, welcher bis jetzt nichts gesagt hatte. Er grummelte, was hin zu leises Schluchzen überging. „Hey, Taehyung, dass wird wieder, okay? Wir treffen uns im meinem Studio, ich schick dir die Adresse. Und benachrichtige bitte die anderen, in Ordnung?" Taehyung schluchzte noch einmal, ehe er zustimmte und auflegte. Ich atmete tief ein und aus, bevor ich Taehyung die Adresse schickte und ihn noch in meine Kontaktliste einspeicherte, ehe ich mich nach unten in den Flur begab, um meine Schuhe anzuziehen. Ich zog die Haustür auf und trat schnell heraus, blieb jedoch abrupt stehen, als sich ein großer Rücken vor mir aufgebaut hatte.

𝐅inally 𝐇appy? 𝐲𝐨𝐨𝐧𝐦𝐢𝐧 Where stories live. Discover now