56 - Mixtape

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JIMIN

Ich verließ den Aufzug, welcher einen erneuten Ton von sich gab und ich drehte mich um, nur um zu sehen, wie die Türen sich schlossen, während die Security keinen Muskel bewegt hatte. Anscheinend war ich auf mich allein gestellt. Auch nicht schlimm. Es war ein kleiner Flur, in welchem nur zwei Türen eingebaut waren. Ich lief einige Schritte nach vorne, überlegend welche Tür ich nehmen sollte. Ich wollte ja nicht irgendwo reinplatzen.

Ich öffnete nach langem überlegen die rechte Tür, welches sich als ein Badezimmer herausstellte, was hieß, dass es wohl die linke sein musste. Ach was Jimin, es waren ja nur zwei Türen hier. Ich schluckte kurz, atmete tief aus und klopfte laut. Niemand öffnete und es begann so still zu werden, dass ich meinen eigenen Atem hören konnte. Ich wollte erneut klopfen, als ich eine kleine Klingel rechts neben der Tür bemerkte. Ich betätigte den Knopf und ein schriller Ton zog sich durch den inneren Raum, den man von der Tür aus nicht erkennen konnte, da diese von einer Milchfolie überzogen war.

Nach wenigen Minuten, baute sich ein Schatten auf, die Tür wurde geöffnet und ich wurde aus großen Augen angesehen. Von Yoongis Augen. „Jimin?", fragte er überrascht und ich begrüßte ihn nur leise, dann hob ich die Tüte hoch, welche kurz quietschte. „Ich hoffe, du hast Hunger", lachte ich nervös und er ließ die Tür nach hinten fallen, um mich rein zu bitten.

Ich betrat den Raum, drückte ihm das Essen in die Hand und sah mich um. Es lagen überall Blätter auf dem großen Tisch, einige waren zusammengeknüllt und achtlos auf den Boden geworfen worden. „Entschuldige, hätte ich gewusst, dass du kommst, hätte ich einwenig aufgeräumt." Ich winkte ab und sah ihn lächelnd an. „Nicht schlimm, sieht so aus, als würdest du angestrengt arbeiten." Ich musste kichern, während Yoongi sich verlegen am Hinterkopf kratzte und zu Boden sah. „An was arbeitest du denn, wenn ich fragen darf?"

Yoongi stellte die Tüte ab und ließ sich in seinen Drehstuhl fallen, mit einer Handbewegung bat er mich, sich neben ihn zu setzen. Ich ging seiner Bitte nach und er öffnete einen Ordner mit einigen Dateien darin. „Ich arbeite für mein nächstes Mixtape, daher komme ich öfters her, um voranzukommen." Ich nickte verständlich und warf ihm einen Blick von der Seite zu. Sein Blick haftete fokussiert auf dem riesen Bildschirm und einige Klickgeräusche durchbrachen die Stille.

Ich erhob mich langsam von dem Stuhl und schob ihn an seinen Platz zurück. Ich wollte ihn gerne wegen des Kusses ausfragen und ob wir das einfach weiter vergessen wollten, aber ich schaffte es nicht, meine Stimme zu erheben und sah ihm einfach still zu, bevor ich dabei war, den Raum leise zu verlassen. „Gehst du schon?", fragte Yoongi und ich nickte. „Ich will dich nicht weiter stören", antwortete ich lächelnd. „Also..kommst du heute nachhause?", fragte ich zögernd. Yoongi nahm seinen Blick vom hellen Bildschirm, sah mich an, ließ die Maus los und lehnte sich in seinen Stuhl. Er verschränkte die Arme und überlegte, indem er hoch zur Decke sah.

Ich konnte nicht leugnen, dass mein Herz anfing in meiner Brust verrückt zu spielen. „Ich denke, erst heute Nacht. Wieso fragst du?" Ich schüttelte mit dem Kopf. „Dalia hatte sich schon gedacht, dass du heute nicht mehr kommen würdest. Außerdem müssen wir morgen in die Schule." Ich grinste leicht und er seufzte. „Du kannst sie beruhigen, ich werde nicht mehr so lange bleiben. Ich mach hier einiges fertig und versuche vor Mitternacht nachhause zu kommen." Ich nickte. „Okay, na dann..bis später."

Ich presste die Lippen aufeinander und wollte die schwere Tür öffnen. Yoongi hielt mich zurück, kam zu mir und legte seine Hand auf die Klinke, um zu verhindern, dass ich es tat. Ruhigen Blickes sah er mich an „Danke", lächelte er mir zu und deutete auf den Beutel. Ich nickte ein letztes Mal, als unsere Blicke bei dem anderen kleben blieben. „Ich sollte jetzt-", unterbrach ich unser Starren und angespannt zog er die Tür auf, ehe ich leise den Raum verließ.

Enttäuscht sah ich zu, wie die Tür ins Schloss fiel und lief zum Aufzug, betätigte den Knopf und wartete ungeduldig, bis er hochfuhr. Die Türen schoben sich zur Seite, ich stieg ein und fuhr mit dem Aufzug in die Eingangshalle. Ich verabschiedete mich beim vorbeigehen von der Frau an der Rezeption und lief zu Stewart ins Auto.

𝐅inally 𝐇appy? 𝐲𝐨𝐨𝐧𝐦𝐢𝐧 Where stories live. Discover now