92 - Die Suche

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Kapitel 92 – »Die Suche«


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»I can almost see it
That dream I'm dreaming
But, there's a voice inside my head saying
You'll never reach it

Every step I'm taking
Every move I make feels
Lost with no direction
My faith is shaking

But I, I gotta keep trying
Gotta keep my head held high«

The Climb – Miley Cyrus

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Letztendlich wurde das Herumsitzen und Warten im Dorm der Jungs genauso schlimm und nervenaufreibend, wie ich es mir ausgemalt hatte. Ganz alleine hier zu sein, sollte mir eigentlich beweisen, wieviel Vertrauen mir alle von ihnen wieder entgegenbrachten. Dennoch war mein Kopf gerade voll von anderen Sorgen, als dass ich das richtig wertschätzen konnte.

Die erste Stunde verging und ich tat nichts weiter, als blöd auf der Couch herumzuliegen. Ich hatte Yoongi eine Nachricht geschrieben. Ein ganz einfaches »Können wir reden?«. Natürlich hatte ich keine Antwort erhalten. So wie es aussah, war sein Handy aus und die Nachricht somit noch nicht einmal bei ihm angekommen.

Das erste Lebenszeichen, das ich erhielt, war letztendlich von Jimin, der mir knapp über KakaoTalk mitteilte, dass Yoongi nicht da war. Er hätte sich laut ihrem Manager den Tag freigenommen. Etwas, das er sonst eigentlich nie tat. Das zu hören, hatte mir einen ekelhaften Schauer über den Rücken gejagt.

Von diesem Moment an war ich nur noch auf Achse. Ich lief ziellos die Gänge der Wohnung entlang und überlegte fieberhaft, wo Yoongi hingegangen sein könnte. Was in seinem Kopf vorgegangen sein musste, dass er sich nicht bereit gefühlt hatte, auf die Arbeit zu gehen. Ob es wohl an der Tatsache lag, dass er davon ausgegangen war, nun Jimin und mich auf einem Haufen in seinen eigenen vier Wänden ertragen zu müssen? War er geflüchtet, um einen neuen Ort zu suchen, an dem er uns beide nicht anzusehen brauchte?

Mein erster Gedanke, wo er hingegangen sein könnte, war natürlich seine Familie. Diese wohnte inzwischen in Seoul, allerdings hatte ich keinen blassen Schimmer, wo. Selbst wenn, würde es mir nicht im Traum einfallen, ihn dort zu suchen. Allerdings konnte ich auch nicht hier rumsitzen und warten, bis er wieder auftauchte. Ich musste einfach zu ihm. Egal, was auch immer er zu dem sagen würde, was ich ihm zu sagen hatte.

Letztendlich endete meine wilde Hetzjagd durch das Apartment völlig fertig am Esstisch, wo ich meinen Kopf auf die Tischplatte sinken ließ und einfach nur noch betete, dass mir eine Lösung zugeflogen kam. Es gab einfach keine Orte, an denen ich Yoongi vermutete. Der Nanji Hangang Park war nun potentielles ARMY-Gebiet, ich kannte seine Freunde außerhalb des Entertainments nicht und ansonsten wusste ich auch nur, dass er eigentlich die meiste Zeit zuhause war.

Als plötzlich mein Handy neben mir auf dem Holz des Esstischs vibrierte, richtete ich mich sofort auf. Allerdings war es nicht Yoongis Name, der mir dort vom Bildschirm entgegenstach.

»Taehyung«, sagte ich, als ich den Anruf entgegennahm.

»Hey, Moon«, meldete sich prompt die Stimme meines alten Klassenkamerads. »Alles okay bei dir? Ich dachte, ich melde mich mal...«

Unfreiwillig erschien ein kleines Lächeln auf meinen Lippen. Mir kam wieder in den Sinn, wie süß er sich um mich gesorgt hatte, als wir gestern Abend nach dem ganzen Drama mit Noah hier angekommen waren. Und das, obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal den ganzen Umfang der Geschichte, sondern nur Namjoons Kurzfassung gekannt hatte.

serendipity - ͏after all this time...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt