49 - Wenn Gedanken endlich Sprechen lernen

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Kapitel 49 – »Wenn Gedanken endlich Sprechen lernen«


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»It's a been a day
It's felt like an ageSince I have seen you
A face to face so we can say what we need to
I know you've changedYou don't look the same
We all make mistakes
These growing pains, it's just a phase we have to go through

I've been wasting all this time
Trying to keep you off my mind, yeah
You off my mind, but no more
I've been wasting all these nights
Trying to keep you off my mind, yeah
You off my mind, no more«

Give – You Me At Six

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Moonhee

Meine Hände verkrampften sind um meine Knie, während ich zwanghaft etwas im Raum suchte, worauf ich meinen Blick ruhen lassen konnte. Das Essen war noch nicht da, aber bereits bestellt. Nun saß ich hier mit vier meiner alten Freunde zusammen an einem Tisch in einem der Aufenthaltsräume ihrer Agentur. Sie waren inzwischen alle weltberühmte Idols, umwerfend von Kopf bis Fuß, steckten in teuren Designer-Chillout-Klamotten und mindestens einer von ihnen erdolchte mich mit seinen Augen. Am liebsten wäre ich einfach in meinem Stuhl versunken oder hätte mich in Luft aufgelöst. Wie hatte ich mich nur zu diesem Essen überreden lassen können?!

Die Antwort lag auf der Hand. Sie saß mir schräg gegenüber. Trug ihre Haare inzwischen hellbraun. Und war zufällig die gleiche Person, die mich mit ihren Blicken umbrachte. Jimin hatte mich steif begrüßt. Dabei versucht, gefasst und cool zu bleiben. Doch jetzt merkte man ihm deutlich an, wie sehr ihn meine Anwesenheit abfuckte. Und mit jeder Sekunde zweifelte ich mehr an Yoongis Worten, dass er wohl doch etwas für mich übrighatte. Seine Augen ertränkten den kleinen Fetzen Hoffnung, der dadurch in meinem Herzen aufgeblüht war. Obwohl sein Verhalten doch eigentlich genau der Grund dafür sein sollte...

Jungkook machte das Ganze auch nicht gerade besser. Er war wieder zu seinem stillen Selbst zurückgekehrt und saß schweigend neben Jimin. Als würde er sich genauso gerne wie ich im Nichts auflösen. Namjoon dagegen schien sich alle erdenkliche Mühe zu geben, nett zu mir zu sein. Hobi war der einzige, der mir eine ehrliche Begeisterung über unser Wiedersehen entgegenbrachte. Das wusste ich, weil ihm seine wahren Gefühle so gut wie immer ins Gesicht geschrieben standen. Er machte sich keine Mühe, sie wie Yoongi zu verstecken, der völlig ausdruckslos den Platz neben mir eingenommen hatte und so tat, als wäre die Situation nicht die unangenehmste unseres ganzen Lebens.

Seit dem Auffliegen unserer Affäre hatten wir nicht mehr zusammen mit den anderen an einem Tisch gesessen. Da half es mir herzlich wenig, dass Hobi mich breit grinsend mit Fragen löcherte und Namjoon so gut es ihm eben gelang mitmischte. Jimins Blicke und Jungkooks rote Wangen waren schlimm genug, um mir den Magen in regelmäßigen Abständen umzudrehen. Noch dazu die Tatsache, dass sie sich in keins der Gespräche freiwillig einklinkten. Es war einfach nur furchtbar beklemmend.

Als das Essen endlich ankam, war es tatsächlich einer der BigHit-Mitarbeiter, der die in Tüten eingepackten Gerichte zu uns brachte. Yoongi und Namjoon nahmen es mit einem kurzen Danke entgegen, als wäre diese Art der Bedienung das Normalste der Welt für sie...was es ja wahrscheinlich auch war. Das Gespräch mit Yoongi über das Yoojung Sikdang hatte mir genug Aufschluss über diese Situation gegeben. Die Zeiten des Essen selber Besorgens waren für diese Jungs schon lange vorbei.

serendipity - ͏after all this time...Where stories live. Discover now